Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das lange Warten auf das Kriegsende

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Tetiana Pokhytun lebte bis kurz vor Beginn der Kampfhandlungen in Mykolajiw. Seither wartet die Mutter einer zweijährigen Tochter im Haus ihrer Schwester in Arbusynka auf das Ende des langwierigen Kriegs.

Anfang letzten Jahres hätte Tetiana Pokhytun aus Mykolajiw niemals gedacht, dass in ihrer Heimat ein Krieg ausbrechen würde: «Als Bürgerin fühlte ich damals nur bestimmte Aufregung, aber keine Furcht.» Am 24. Februar 2022 änderte sich dann ihr Leben auf einen Schlag: Die russischen Truppen standen kurz vor ihrer Heimatstadt Mykolajiw. Gemeinsam mit ihrer zweijährigen Tochter und ihrem Mann flüchtete die junge Mutter zu ihrer älteren Schwester nach Arbusynka, ungefähr 130 Kilometer weiter nördlich: «Ich habe den ganzen Weg geweint.» Am Himmel seien ukrainische Militärhelikopter geflogen, immer wieder seien Panzer und bewaffnete Soldaten zu sehen gewesen, die sich auf den russischen Angriff vorbereiteten. «Das Gefühl war schrecklich.»

Warten, warten, warten

Bei ihrer Schwester in Arbusynka sei es vergleichsweise ruhig, ausser den Sirenen, die die Familie fast jeden Tag höre. Ihre kleine Tochter verstehe nicht, was der Klang bedeute. «Ich antworte ihr, dass es die Wölfe sind, die heulen.» Vom Krieg erzählt sie der Zweijährigen nichts.

Zu siebt in einem Haus, mit zusätzlich zwei Hunden und vier Katzen, harrt die Familie aus. Eigentlich würde Tetiana Pokhytun gerne nach Mykolajiw zurückkehren, wo sie vor der Elternzeit an der Universität am Lehrstuhl für Deutsche Sprache arbeitete. «Es gibt mehrere Gründe, die uns davon abhalten», erklärt sie. Keine Arbeit, wenig Sicherheit und Probleme mit der Wasserversorgung seien drei davon.

Rechts oben war früher Tetiana Pokhytuns Büro, heute ist es eingestürzt.
zvg

Mentalitätswandel durch Krieg

«In den Köpfen der Menschen hat sich viel geändert», beobachtet die 32-Jährige. Manche hätten angefangen, die Familienbeziehungen mehr zu schätzen, einige seien offener gegenüber anderen Leuten geworden. Man hilft sich gegenseitig: Die Schwierigkeiten, mit denen das ukrainische Volk aktuell konfrontiert ist, habe es vereint.

Wir haben Probleme mit der Arbeit, dem Geld, dem Strom und anderen Dingen, die für Europäer ganz normal sind.

Befreundete Pfadfinder aus Deutschland schickten der Familie Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten.
zvg

Trotzdem wolle sie das Land nicht verlassen: «Ich liebe die Ukraine und alles, was mit ihr verbunden ist.» Sie hoffe, dass der Krieg bald zu Ende ist und sie wieder die Kleinigkeiten des Lebens geniessen kann, die früher selbstverständlich waren: «Sich mit den Freunden treffen, durch die beleuchteten Strassen bummeln, verschiedene Veranstaltungen besuchen, sich unterhalten und keine Angst haben, dass in der Nähe die nächste feindliche Rakete fällt.»

Die Zerstörung in Mykolajiw ist gross.
zvg

Mykolajiw

Eine hart umkämpfte Region

Mykolajiw wurde von Februar bis April 2022 von der russischen Armee angegriffen. Sie konnte zwar die Gebiete im Südosten von Mykolajiw unter ihre Kontrolle bringen, auf die Industriestadt konnten sie diese jedoch nicht ausweiten. Regelmässig kam es zu Bombardierungen, auch von zivilen Gebäuden. Die ukrainischen Streitkräfte eroberten in einer Konteroffensive ab dem 29. August 2022 den grössten Teil der Distrikte der Oblast (eine Verwaltungseinheit ähnlich einem Kanton) Mykolajiw wieder zurück. Die Gegend bleibt jedoch unsicher.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema