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Das Lehrjahr von Rock oz’Arènes

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Das Lehrjahr von Rock oz’Arènes

Festival-Direktorin verspricht für 2005 tiefere Eintrittspreise

Die 13. Ausgabe des Festivals Rock oz’Arènes in Avenches stand in verschiedenen Aspekten unter keinem guten Stern. Nach Jahren der Steigerung gab es nun trotz höheren Musikergagen einen Besucherrückgang auf 26 500 Eintritte. Die Direktion will daraus ihre Lehren ziehen und verspricht für das nächste Jahr wieder tiefere Eintrittspreis.

Von URS HAENNI

Die Ausgabe 2003 von Rock oz’Arènes war kaum mehr zu toppen gewesen. Drei von vier Abenden waren damals im Voraus ausverkauft gewesen; 31 000 von 32 000 möglichen Eintrittstickets fanden Abnehmer.

Dieses Jahr nun gab es am Donnerstag (Massive Attack) und Freitag (The Offspring) zwei ausverkaufte Abende, aber wegen dem schwächeren Mittwoch- (Lou Reed, Nina Hagen) und Samstagabend (Simple Minds) wurden total nur noch 26 500 Tickets verkauft.

Wohl bezeichnete Pressesprecherin Valentine Jaquier den Mittwochabend als «eine Enttäuschung», und doch zog sie ein positives Fazit. Trotz teilweise sehr schlechten Wettervorhersagen fiel während der Konzerte kaum ein Tropfen Regen, es gab keine nennenswerten Zwischenfälle und musikalisch habe es einige Höhepunkte gegeben.
Über den finanziellen Erfolg könne noch nichts Abschliessendes gesagt werden, sagte Festival-Direktorin Charlotte Carrel. Dieser hänge von den Einnahmen der Barbetriebe ab. So oder so verfüge man aus den letzten Jahren aber über genügend Reserven, um auch mal eine leichte Baisse zu überbrücken.

Tatsächlich wurde das Festival dieses Jahr im Vorfeld mit besonderen Schwierigkeiten konfrontiert. So gab es nach Beginn des Vorverkaufs für den dritten Abend innerhalb von drei Tagen drei Absagen der angekündigten Bands. Man musste kurzfristig ein ganz neues Programm zusammenstellen und deshalb den Fans bereits gekaufte Tickets umtauschen oder zurückbezahlen.

In der Schweiz doppelt
so teuer wie in Frankreich

Gemäss Charlotte Carrel hat man aber vor allem im Bereich der Band-Verpflichtungen Lehren für die Zukunft gezogen. Rock oz’Arènes hat dieses Jahr an die Bands 100 000 Franken mehr bezahlen müssen als im Vorjahr, und damit hätte man eine Grenze überschritten, was in Zukunft nicht mehr vorkommen soll. «Egal wenn wir punkto Programmation zurückbuch-
stabieren müssen, wir werden die Preistreiberei nicht mehr mitmachen», sagte Carrel.

Sie selber sei dieses Jahr richtig wütend darüber geworden über die Gagen, welche in der Schweiz bezahlt werden. «Die Manager haben gemerkt, dass es in der Schweiz viel Geld zu verdienen gibt, dass hier im Gegensatz zu anderen Ländern die Festivals oft ausverkauft sind. Ich habe von einem Künstler erfahren, dass er in der Schweiz das Doppelte von dem bekommt, was man ihm in Frankreich bezahlt. Wir bezahlen eindeutig zu viel.»

Charlotte Carrel meint: «Rock oz’Arènes selber hat einen guten Namen, und wir müssen in Zukunft eher das Festival als das Programm in den Vordergrund stellen.»

Mit einem in Zukunft wieder geringeren Budget verspricht die Direktorin den Fans: «2005 werden die Billette wieder billiger sein.»

Tops und Flops

Für das teure Geld hat Rock oz’Arènes auch nicht in allen Fällen das bekommen, was man sich erhofft hatte. The Offspring war bei einem sehr jungen Publikum der Renner und sorgte in kürzester Zeit für eine ausverkaufte Arena. Dennoch verabschiedeten sich die amerikanischen Punkrocker bereits nach einer knappen Stunde und liessen die Fans durch Musikeinspielung wissen, dass es auch keine Zugaben geben würde. Das Programmset hätte vier weitere Stücke vorgesehen, sagte Charlotte Carrel, aber offenbar befinde sich
die Band im Umbruch (deren Manager sei gerade zwei Tage im Amt gewesen), und der Sänger hätte über Stimmprobleme geklagt. Als Organisator könne man da gar nichts machen.

Bloodhound Gang am selben Abend schien am Jägermeister im Backstagebereich mehr Gefallen zu finden als auf der Bühne in der Arena selber. «Das ist der amerikanische Markt», meinte Carrel lakonisch.
Trotzdem gab es genügend musikalische Highlights, auch wenn diese eher der Kategorie «Entdeckungen» zuzuordnen waren. Viel Lob erhielten beispielsweise die Belgier von «dEUS» oder die Dandy Warhols. Richtiger Abräumer war das italienische Rockabilly-Trio Marco Di Maggio & The Acousticats. Sie zogen während der vier Tagen über das Festivalgelände, stellten ihre Lautsprecher irgendwo auf und legten spontan los. Man hätte sich das Trio auf der Hauptbühne gewünscht.

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