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Das Römermuseum Vallon zeigt seinen Wert

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In seiner neu eröffneten Ausstellung «Sehen Sie selbst» zeigt das Römermuseum Vallon alles, was die Fundstätte zu bieten hat, und welche Informationen Forschende aus jedem noch so unscheinbaren Objekt gewinnen können.

Eine Reihe von Schaukästen füllt den oberen Stock des Römermuseums Vallon, bevölkert mit einer Vielfalt von Objekten. Münzen, Tongeschirr, Schmuck, Tierknochen, Alltagsgegenstände – typisch für eine ganz normale Museumsausstellung. Auf den zweiten Blick wirft die Sammlung aber zahlreiche Fragen auf. Die Objekte in den Vitrinen scheinen ohne jegliche Ordnung zusammengewürfelt, ein Oberthema ist nicht erkennbar. Schnell blickt man sich suchend nach den sonst üblichen Schildern mit Beschreibungen und Erklärungen um – aber auch diese fehlen hier.

Die neue Ausstellung mit dem Titel «Sehen Sie selbst – Das Römermuseum Vallon öffnet sich» fordert Besucherinnen und Besucher nämlich genau dazu auf: selbst zu schauen, zu überlegen, zu entdecken und eigene Fragen zu stellen. Alle ausgestellten Fundstücke wurden in Vallon selbst gefunden und gehören damit zur museumseigenen Sammlung. Es geht auch darum, den Wert der Fundstätte und ihren Beitrag zum Verständnis der römischen Kultur aufzuzeigen.

«Das Publikum soll die Gegenstände mit dem Blick eines Archäologen betrachten können», erklärt Clara Agustoni, Kuratorin des Museums, gegenüber den FN. «Denn jedes Objekt – sei es noch so fragmentarisch, klein oder unscheinbar – kann uns Informationen liefern.» In Vallon, knapp zehn Autominuten von Avenches entfernt, befand sich vor rund 2000 Jahren ein grosses römisches Anwesen. Das Museum wurde erbaut, um die zwei grossen Mosaike der Villa vor Ort zu konservieren und auszustellen. Bei den Grabungen kamen aber auch zahlreiche andere Objekte zum Vorschein.

Slogans laden zur Entdeckung ein

Statt wie bei bisherigen Ausstellungen sind die rund hundert Fundstücke diesmal nicht nach Kategorien wie «Küche» oder «Handwerk» gruppiert. Stattdessen ist jede Vitrine mit einem Slogan beschriftet: Unter «Einfach und effizient» sammeln sich etwa funktionale Gebrauchsobjekte; «Sieh mal an!» lädt dazu ein, die Details der Ausstellungsstücke genau zu betrachten; und der Anachronismus «Swiss made» bezeichnet auf dem Gebiet der heutigen Schweiz hergestellte Gegenstände. Insgesamt werden die Objekte aus der Zeit der Römer so in zehn Kategorien eingeteilt, dazu kommt eine Vitrine mit Spuren von anderen Epochen, die ebenfalls in Vallon entdeckt wurden.

«Wir laden die Leute dazu ein, den roten Faden der Ausstellung selbst zu finden», erklärt Agustoni. Wer lieber geführt werden möchte, kann aber immer auf die begleitende Broschüre zurückgreifen. «Alle Objekte sind mit Nummern versehen, dazu gibt es in einem Büchlein auf Deutsch oder auf Französisch eine kurze Erklärung», so die Kuratorin. 

Somit funktioniert der neu eröffnete Teil des Museums im ersten Stock nach dem gleichen Prinzip wie die Ausstellung im Erdgeschoss, die bereits 2023 in einer ersten Etappe erneuert wurde. «Unten haben wir die Herzstücke des Museums, die beiden grossen Mosaike und das Ensemble der Figuren der Hausgötter – das Lararium – in den Fokus gestellt. Nun setzen wir den damit begonnenen Diskurs fort», so Agustoni.

Besucher wünschten mehr Objekte

Die temporäre Ausstellung «Sehen Sie selbst» ist eine Antwort auf die provokative Frage «Und wenn es das Museum nicht gäbe?», die Agustoni zwischen 2020 und 2023 ins Zentrum einer Ausstellung gesetzt hatte. Für diese versteckte sie damals die Objekte hinter Holzwänden und Baustellenabdeckung – die Besucherinnen und Besucher erhielten lediglich durch kleine Gucklöcher Einblick hinter die Kulissen des Römermuseums. 

«Während dieser Ausstellung führten wir auch eine Umfrage bei den Besuchenden durch und fragten sie, was sie sich vom Museum wünschen. Die Antwort war eindeutig: mehr Objekte sehen», erklärt Agustoni. Daher stünden diese nun besonders im Fokus – ganz egal, ob einzigartige und beeindruckende Fundstücke wie die Mosaike oder so banale wie ein gebogener Nagel.

Denn auch aus Letzterem können Archäologinnen und Archäologen Informationen gewinnen. «Die Nägel wurden umgebogen, damit die Spitze nicht aus dem Objekt ragt, in das sie eingeschlagen waren», erklärt Agustoni. «Daran lässt sich also beispielsweise die Dicke der Bretter oder der Schuhsohlen ablesen, die sie mal zusammengehalten haben.»

Oder eine Serie von Ziegeln, die die Fussspuren von verschiedenen Tieren zeigen. «Bei der Herstellung wurden sie zum Trocknen auf den Boden gelegt», so die Kuratorin. «Es finden sich Abdrücke von Hühnern, Katzen, Hunden, Schafen und Ziegen. Das zeigt, welche Nutztiere hier verbreitet waren. Natürlich ist das nicht besonders überraschend – anders, als wenn man plötzlich Abdrücke von Elefanten gefunden hätte – aber es sind dennoch wichtige Informationen.»

«Immer wieder etwas Neues»

Mit der Ausstellung geht es auch darum, die Neugier zu erwecken, die dann zu genau solchen historischen Informationen führt. «Meiner Meinung nach kann man das Museum auch dreimal besuchen und immer wieder etwas Neues entdecken», ist Agustoni überzeugt. Dies gelte für alle Altersgruppen: Erwachsene, Schülerinnen und Schüler, aber auch die ganz Kleinen, für die sich beispielsweise die Tierspuren auf idealer Höhe befinden.

Die scheinbare Einfachheit der Ausstellung und der ausgestellten Gegenstände ist aber auch aus der Not geboren. Denn das kleine Museum kämpft sowohl um finanzielle als auch um personelle Mittel. «Wir haben alles genutzt, was wir zur Verfügung hatten», so Agustoni. Für sie geht es mit «Sehen Sie selbst» daher auch klar darum, den Wert der Sammlung in Vallon aufzuzeigen und die Daseinsberechtigung des Museums zu verteidigen. 

Wir wollen sagen: Schaut, was es in Vallon alles gibt!

Clara Agustoni
Kuratorin Römermuseum Vallon

Übrigens: Dass das Museum mit einfachen Mitteln auskommt, beweisen schon die Tische in der Cafeteria. Jean-Luc Payot, der in Vallon für Aufsicht und Unterhalt zuständig ist, hat diese selbst gezimmert – aus den Überresten der oben erwähnten Holzkästen der vorherigen Ausstellung.

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