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Das sind die Gewinner und Verlierer der März-Testspiele

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Es ist Zeit für eine Zwischenbilanz. Sie fällt zwiespältig aus, besonders die Ungefährlichkeit der Offensive ist so bedenklich wie armselig. Gerade mit dem Blick nach Deutschland – wie will man dort an der EM bloss Tore schiessen? Doch es gibt nach diesem Zusammenzug auch Gewinner auf Schweizer Seite.

Neun Tage waren sie zusammen, die Schweizer. Zuerst in La Manga, dann in Kopenhagen und zu guter Letzt in Dublin. Für das Trainingslager in Spanien und die beiden Testspiele auswärts gegen Dänemark und Irland nominierte Nationaltrainer Murat Yakin 26 Spieler. Früh fiel Gregor Kobel angeschlagen weg, andere Gesichter wie Vincent Sierro sah man das erste Mal. Doch was bleibt nun nach all der Zeit und dem 0:0 gegen die Dänen und dem 1:0 gegen die Iren nach Shaqiri-Freistoss?

Wir nennen die sechs Gewinner und die fünf Verlierer in einem EM-Jahr, das für die Nati erst begonnen hat.

GEWINNER

1. Fabian Schär

Über die Rolle von Fabian Schär wurde viel gesprochen, was auch damit zu tun hatte: Murat Yakin, so machte es den Anschein, zählte nicht auf den Ostschweizer, der für Newcastle United im Dauereinsatz steht. Und dann? Bekam Schär in der Dreierkette zwei Auftritte, gegen Dänemark über die volle Distanz und gegen Irland 79 Minuten lang. Schär war gut und zweikampfstark, hatte Übersicht und spielte diagonale Bälle, wie nur er sie kann. Der 32-Jährige geht mit einem Lachen im Gesicht nach Hause und damit genau so, wie Yakin ihn sich jeweils bei der Ankunft in der Nati wünscht.

2. Xherdan Shaqiri

Wenn man «Shaq» mit seinem Zauberfuss wie gegen Dänemark nicht gross sehen mag, wird er sauer. Gegen Irland wollte Yakin ihn dann wieder länger und von Anfang an als «falsche Neun» sehen. Und Shaqiri wollte zeigen, dass man auf ihn nicht verzichten kann und betonte, dass das Verhältnis mit Yakin gut und die jeweilige Einsatzzeit abgesprochen sei.

Ist der Finger oben, wird man dich loben: Xherdan Shaqiri (Nr. 23) erzielte gegen Irland das Siegtor.
Bild: Keystone

Bild: EPA

Shaqiri hat nun 30 Tore mit seinem siegbringenden Freistoss für das Nationalteam erzielt – und sagte in der Nacht von Dublin: «Eine schöne Zahl.» Auf die Bemerkung, dass die Schweiz nur mit ihm gefährlich sein könne, fragte er zurück: «Wann war das nie so? Ich hoffe aber schon, dass irgendwann ein anderer Schweizer kommt und auch so kreativ ist und in meine Fussstapfen treten kann.»

Diese Fussstapfen sind gross, weil Shaqiri an jedem Grossanlass seit 2014 Momente für die Ewigkeit hat. Auch deshalb sagte er: «Wann war ich nicht bereit für ein grosses Turnier? Das muss man auch sehen, denn man muss bereit sein, wenn es darauf ankommt, und darauf an kommt es an den grossen Events. Das ist auch mein grosses Ziel: An grossen Turnieren der Nation zu helfen.» Shaqiri wie er leibt und lebt.

3. Yvon Mvogo

Die Nummer 3 im Tor ist in dem Sinn ein Gewinner, dass er mit dem EM-Ticket rechnen darf. Sommer und Kobel fielen aus, Yvon Mvogo war zur Stelle und hielt seinen Kasten beide Male rein. Gut, allzu viel brauchte er nicht einzugreifen, dafür waren die Angriffe der beiden Gegner zu ungefährlich. Trotzdem. Einzig das mit der Medienschelte an der PK vor dem Iren-Match, das könnte er unterlassen. Denn die Medien, zumindest jene in der Deutschschweiz, schreiben ja nicht so oft über den 29-Jährigen.

Yvon Mvogo (links) hat gut Lachen.
Bild: Freshfocus

4. Vincent Sierro

Er kam wie aus dem Nichts, aber er geht nicht dahin zurück. Vincent Sierro, unterdessen Leistungsträger wie Captain bei Toulouse, hatte sich sein erstes Nati-Aufgebot nicht nur verdient. Denn mit seinem Auftritt gegen Irland, wie er auf der Doppelsechs den Adjutanten von Xhaka richtig gut und mit Übersicht machte, zudem die Position in den Zwischenräumen fand und hielt, war Sierro ein Gewinner.

Vincent Sierro gehört zu den Gewinnern dieses Zusammenzugs.
Bild: Keystone

Der 28-Jährige war sehr nervös vor seinem Debüt, aber er wollte einfach geniessen und Freude haben. «Dann bin ich besser. Auch bin ich einer, der viel redet auf dem Platz. Das ist wichtig. Mit Granit ist es sehr einfach zu spielen, weil er auch viel mit dir redet.» Und so präzise wie schlicht Sierro redete, ist mit ihm so präzise wie schlicht zu rechnen. Yakin wird den Romand kaum mehr aus den Augen lassen, und dieser Romand sagte zum Schluss: «Die EM wäre ein Traum für mich, ich werde hart dafür arbeiten.»

5. Dan Ndoye

Mit Dan Ndoye hat auf der linken Aussenbahn bis auf Yakin überhaupt niemand gerechnet, weil Dan Ndoye diese Position nie spielt. Doch dann brachte der Coach, der so gerne nach seinem Gefühl handelt, den 23-Jährigen in den Testspielen beide Male von Anfang an. Und der bei Bologna meist auf dem rechten Flügel eingesetzte Waadtländer wusste offensiv mit Speed und der nötigen Portion Mut zu überzeugen. Und legte mit den Minuten auf dem Platz auch defensiv etwas zu.

Dan Ndoye hat auf der linken Aussenposition überzeugt.
Bild: AP

6. Haris Seferovic

Alle sehnen die Rückkehr von Breel Embolo herbei. Ist er rechtzeitig zurück und richtig fit nach seinem Kreuzbandriss, ist das EM-Ticket unbestritten und Embolo auch in der Startaufstellung. Das mit seinen Qualitäten und vor allem mit den armseligen Leistungen der Offensive zu tun.

Aber eben, Embolos Rückkehr steht in den Sternen, also machte Yakin auch seinen vorerst noch losen Gedanken an Haris Seferovic öffentlich. Der ist inzwischen 32 Jahre alt, spielt in den Emiraten, wohnt in Dubai und hat nie seinen Rücktritt aus der Nati gegeben. 93 Länderspiele hat Seferovic absolviert, 25 Tore dabei erzielt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Seferovic zumindest ins Vorbereitungscamp einrückt. Vermutlich ist es sogar ein Muss.

Kehrt er zurück? Haris Seferovic.
Bild: Keystone

VERLIERER

1. Noah Okafor

Mit einigen Spielern war Yakin happy, mit anderen weniger. «Ich verlange in der Nationalmannschaft schon mehr, auch wenn sie reinkommen. Ich war heute mit einigen Spielern gar nicht zufrieden.» Der Trainer nannte keine Namen, aber er musste Noah Okafor meinen. Der Milan-Stürmer wirkte lustlos, wie ein Fremdkörper, und ganz ohne Feuer. Gegen die Dänen hing er völlig in der Luft, bei seinem Teileinsatz gegen die Iren war er abermals ein Ärgernis.

Da war rein gar nichts davon zu sehen, was Okafor grundsätzlich auszeichnet: Speed, Technik, Unbekümmertheit. Und so bleibt der Eindruck, dass der 23-Jährige ein Fremdkörper bleibt in dieser Nati und zum Kummerbuben wird. Und es wäre nicht das erste Mal, dass Okafor ausser Traktanden fällt. Bereits in Katar an der WM war das irgendwie der Fall.

Noah Okafor (Nr. 9) hat sich bei Nationaltrainer Murat Yakin nicht in den Fokus gespielt.
Bild: Freshfocus

2. Gregor Kobel

Er kam nach La Manga, und reiste nach zwei Tagen unverrichteter Dinge der körperlichen Probleme wegen wieder ab. Also die Sponsorentermine nahm er schon wahr, aber einmal mehr konnte Kobel sein grosses Können im Tor nicht zeigen. Yakin sah für den Dortmunder Goalie eine Begegnung vor, doch das war ja in der Vergangenheit schon so: Dass Kobel dann unpässlich ist und seine Chance nicht wahrnimmt.

Gregor Kobel reiste an, bald darauf aber wieder ab.
Bild: Freshfocus

Kobel ist so gesehen ein Verlierer dieses Zusammenzugs, er wird aber gleichwohl als Nummer 2 nach Deutschland fahren.

3. Remo Freuler

Remo Freuler hat oftmals keine Lust auf Interviews, er gibt sich auch keine Mühe, das zu verbergen. Das mag seine Attitüde sein, sie sei ihm belassen. Aber es muss ihm zu denken geben, dass Sierro weit weniger lang brauchte, um Einfluss aufs Schweizer Spiel zu nehmen und in aller Munde zu sein. Und noch mehr muss ihm zu denken geben, dass Yakin sagte, nach der Pause habe die Schweiz mit der Auswechslung Xhakas die Kontrolle über die Iren und die eigene Ordnung verloren; es war Freuler, der den Captain ersetzte.

Remo Freuler (rechts, Nr. 8) konnte gegen Irland nicht überzeugen.
Bild: Keystone

Ohnehin bleibt der Wirkungsradius von Freuler beschränkt, obschon er immer viel läuft und die Löcher stopft und manchmal auch Tore erzielt. Freuler wird an der EM dabeisein, aber er wird sehr um einen Platz in der Startformation kämpfen müssen, vor allem im 3-5-2 hat er ebendiesen nicht gefunden. Auch offensiv bleibt sein Einfluss beschränkt.

4. Ruben Vargas

Ruben Vargas hat in der Nati schon gute Spiele gehabt, sogar im vergangenen Herbst, der für die Mannschaft eben nicht so gut war. In diesem März kam der Augsburg-Spieler aber nicht auf Touren, hinter Okafor fehlte ihm die Entschlossenheit gegen die Dänen.

Und so war Vargas schwach und fehlte gegen die Iren gar verletzt. Auch er wird dabeisein in Deutschland, aber mit Ndoye gibt es neue Optionen auf der linken Seite, und an Shaqiri kommt Vargas ebenfalls nicht vorbei.

Hatte schon bessere Spiele im Nati-Dress: Ruben Vargas.
Bild: Freshfocus

5. Djibril Sow

Uran Bislimi und Cédric Zesiger hatten keine Einsatzzeit, weshalb es für das Duo allein schon deshalb für die EM schwierig wird. Eray Cömert zeigte abermals einen Match, bei dem man sich fragen muss, weshalb er überhaupt auf dem Platz stehen darf und weshalb Yakin nur auf ihn kommen kann.

Und dann war da noch Djibril Sow, der gar keinen Match zeigen durfte und trotz regelmässigen Spielen mit Sevilla nicht zum Aufgebot zählte. Sow wird auf den EM-Zug kaum mehr aufspringen können, was aber halt auch damit zu tun hat: Offensiv müssen Spieler her mit Durchschlagskraft und Wasserverdrängung, oder dann zumindest mit Tempofestigkeit und Zweikampfstärke. Dinge, die Sow eher fehlen, weil er mit seiner Feingliedrigkeit eher der unauffällige Spieler mit der feinen Klinge und guter Antizipation ist.

Djibril Sow hat schlechte Karten auf einen Platz im EM-Kader.
Bild: AP

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