Wer setzt sich für einen starken Sozialstaat ein? Wer für eine liberale Wirtschaftspolitik? Die Spider von Smartvote zeigen, wo in der politischen Landschaft die Kandidatinnen und Kandidaten für den Freiburger Staatsrat stehen.
Politische Überraschungen gibt es bei den Anwärterinnen und Anwärtern für den Staatsrat keine: Der Kandidat und die Kandidatinnen der linken Parteien tendieren klar zu einem ausgebauten Sozialstaat, zu einer liberalen Gesellschaft und einer offenen Aussenpolitik, wie ihre Spider von Smartvote zeigen. Die bürgerlichen Kandidaten tendieren zu einer liberalen Wirtschaftspolitik; ihre Profile sind aber unterschiedlicher als jene im linken Lager.
Die Spider der jeweiligen Kandidierenden finden Sie in der folgenden Bildergalerie. Die Analyse im Text weiter unten.
Die Linke und der Umweltschutz
Bei der Frage des ausgebauten Umweltschutzes geht die grüne Kandidatin Sylvie Bonvin-Sansonnens am weitesten; Staatsrat und Sozialdemokrat Jean-François Steiert ist der Linke, bei dem das Pendel in dieser Frage am schwächsten ausschlägt. Bonvin-Sansonnens und Sophie Tritten von Mitte links – CSP sprechen sich hingegen stärker für eine restriktive Finanzpolitik sowie Law and Order aus, als das Steiert und Valérie Piller Carrard (SP) tun. Aber auch bei Tritten und Bonvin-Sansonnens ist der Ausschlag klein.
Demierre steht klar rechts
Ganz anders zeigt sich das Bild erwartungsgemäss auf der Seite der bürgerlichen Kandidaten. Hier fällt Philippe Demierre auf. Der SVP-Vertreter spricht sich von allen Anwärterinnen und Anwärtern auf einen Staatsratssitz am stärksten für eine restriktive Migrationspolitik aus: Seine Antworten liegen da bei 100 Prozent. Auch Law and Order ist ihm wichtiger als allen anderen Kandidierenden, egal ob aus dem linken oder bürgerlichen Lager. Hingegen ist Demierre der Umweltschutz ziemlich egal.
Mitte will offene Aussenpolitik
Unter den Bürgerlichen setzt sich Staatsrat Olivier Curty von der Partei Die Mitte am stärksten für den Umweltschutz ein; aber auch er kommt da nur auf 50 Prozent. Hingegen ist Curty eine offene Aussenpolitik sehr wichtig. Bei diesem Thema engagieren sich nur Steiert und der Freisinnige Romain Collaud noch stärker.
Die Wirtschaftspolitik der FDP
Collaud ist auch eine liberale Wirtschaftspolitik sehr wichtig; erstaunlicherweise schlägt das Pendel seines Parteikollegen Didier Castella da deutlich weniger stark aus. Der Spider von Castella weist allgemein keine grossen Ausschläge auf; der Staatsrat ist kein Mann der Extreme.
So auch Staatsrat Jean-Pierre Siggen (Mitte): Er strebt weder einen ausgebauten Sozialstaat noch eine restriktive Finanzpolitik an. Ihm sind eine offene Aussenpolitik und eine liberale Wirtschaftspolitik wichtig. Bei allen anderen Themen kommt er höchstens auf 50 Prozent.
Information
Smartvote als Entscheidungshilfe
Die Online-Wahlhilfe Smartvote hat einen Fragebogen mit 51 Fragen für die Wahlen im Kanton Freiburg entworfen. Wählende können so herausfinden, welche Kandidatinnen und Kandidaten ihre Meinung am besten vertreten. Aus den Fragen erstellt Smartvote auch sogenannte Spider: Wie in einem Spinnennetz wird dargestellt, welche Ausrichtungen jemand vertritt. Mit acht Themenfeldern zeichnet der Smartspider so ein Bild der politischen Einstellung der Befragten. njb
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