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Das Talent allein reicht nicht aus

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: frank Stettler

Der Weg bis in das Cockpit eines Boliden in einer namhaften Rennserie ist steinig und hart. Der Motorsport wird vom Geld regiert. Nur Talent allein reicht nicht, um in dieser Szene zu reüssieren. Mit der Teilnahme an zwei Rennen der Serie Seat Leon Supercopa – welche im Rahmen der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) stattfindet – ist Marco Muster seinem Ziel einen weiteren Schritt nähergekommen.

Marco Muster, wie sind Sie zum Rennsport gekommen?

Mit vier Jahren sah ich in Bern am Aargauerstalden einem Seifenkistenrennen zu. Da hat es mich gepackt. In meiner ersten Saison als Sechsjähriger wurde ich gleich Schweizer Meister. Mit zehn Jahren stieg ich dann in den Kart-Rennsport um.

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um ein guter Fahrer zu werden und was ist die Faszination am Rennsport?

Talent. An Sichtungen stellt sich bereits nach einem halben Tag heraus, wer Potenzial hat und wer nicht. Und dann muss man sich bewusst sein, dass im Rennsport 95 Prozent die Administration, Verwaltung und Sponsorensuche ausmachen und nur 5 Prozent aus Rennen fahren besteht. Für diese 95 Prozent muss man gewappnet sein, dafür braucht es Durchhaltevermögen, Disziplin und auch eine gute Portion Selbstvertrauen.

Die Faszination besteht aus dem Reiz, Mensch und Maschine in Einklang zu bringen.

Wie viel Zeit investieren Sie neben Ihrer Banklehre in den Motorsport?

Fünf bis sechs Stunden pro Tag kommen neben dem Job schon zusammen. Neben der Lehre gehe ich noch einem Nebenjob nach und habe zusätzlich eine Firma gegründet, in welcher ich als Verteiler für Autoersatzteile verschiedener Lieferanten fungiere. Die Auslagen für den Sport sind halt hoch. Hinzu kommt das körperliche und mentale Training. Dabei erhalte ich Unterstützung von diversen Personen wie meinem Manager Beat Schmidhauser und Fredy Barth, der mir im fahrtechnischen Bereich wertvolle Tipps gibt.

Was Sind Ihre Ziele?

Kürzlich konnte ich erfolgreich Tests mit einem Seat Leon in Hockenheim bestreiten. Im Sommer kann ich nun an zwei Rennen der Seat Leon Supercopa auf dem Norisring und dem Nürburgring teilnehmen. Dort will ich durchkommen. Zudem erhoffe ich mir dadurch vermehrte Medienaufmerksamkeit. Ziel ist es dann, 2009 die ganze Serie fahren zu können. Bereits in dieser Saison werde ich ebenfalls mit einem Ford Fiesta an der Pro-Car-Serie teilnehmen.

Sie sind eher Deutschland-orientiert. Weshalb?

Die Mentalität ist der schweizerischen ziemlich ähnlich. Zudem ist in Deutschland alles sehr professionell, das Niveau ist hoch. Im Süden oder in Frankreich wird man hingegen schnell über den Tisch gezogen.

Weshalb setzen Sie auf die Tourenwagen und nicht auf den Formel-Sport?

Mit meinen 20 Jahren bin ich etwas spät dran, dies ist sicherlich ein Grund, weshalb die Tourenwagen-Meisterschaft im Vordergrund steht. Für den Formel-Sport wäre ich mit meinen fast 190 cm wohl zu gross. Gerade die DTM ist für die Zuschauer sehr attraktiv.

Viele Jugendliche haben den Traum vom Rennfahrer. Viele sind gescheitert. Warum packen es gerade Sie?

Ich denke, wir haben alles sehr gut aufgebaut. Die Organisation ist sehr professionell. Ich bin seit 14 Jahren mit Herzblut bei der Sache. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass ich scheitern könnte. Aber man muss die Ellbogen ausfahren können. Der Zusammenhalt unter den Piloten ist in der Schweiz gleich null.

Geld spielt im Motorsport eine grosse Rolle.

Dies ist tatsächlich so. Wenn du Talent hast, aber kein Geld, bist du chancenlos. Die Sponsorensuche muss ich selber machen, der persönliche Kontakt ist sehr wichtig. Ich versuche überall neue Kanäle zu öffnen. Oft muss man untendurch. In den Zeiten des Klimawandels ist man abgestempelt. Die Ausbeute aus all den Kontakten ist grottenschlecht, sie liegt im Promillebereich. Die Finanzierung der beiden Rennen in der Seat Leon Supercopa ist gesichert. Aber je weniger Geld ich zusammenbringe, desto weniger Rennen fahre ich. Das Ganze ist jedoch eine wertvolle Erfahrung für mich. Alles selber zu erarbeiten ist besser, als von einem reichen Papi finanziert zu werden.

Sie werden von Ihren Eltern also nicht unterstützt?

Im Kartsport griff mir mein Vater, der selber einen Rennstall besitzt, nebst den Sponsoren unter die Arme. Seit ich 18 Jahre alt bin, muss sich auf eigenen Beinen stehen.

Was für ein Autofahrer ist Marco Muster im täglichen Strassenverkehr?

Ein sportlicher Fahrer, der aber viel Geduld mitbringt. Nichtsdestotrotz bin ich auch mal froh, wenn ich es nach der Grenze in Basel ziehen lassen kann. Jedenfalls habe ich mehr Park- als Geschwindigkeitsbussen.

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