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Das Vermächtnis eines Sammlers

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Das Vermächtnis eines Sammlers

Rico Weber hat dem Kanton Freiburg seinen gesamten Kunstbesitz geschenkt

Ein Jahr nach dem Tod des Künstlers Rico Weber zieht das Museum für Kunst und Geschichte Bilanz über dessen umfangreiche Schenkung an den Staat. Sie umfasst mehrere Hundert Werke Webers und anderer Künstler sowie zahllose Schrift- und Bilddokumente.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Heute Freitag wäre Rico Weber 63 Jahre alt geworden, morgen Samstag ist sein erster Todestag: doppelter Grund für das Museum für Kunst und Geschichte Freiburg, zum ersten Mal die Kunstwerke und Dokumente vorzustellen, die der Künstler ihm vermacht hat. Fast 500 Werke sind es allein von Rico Weber, dazu 95 von Niki de Saint Phalle, 70 von Jean Tinguely, je vier von Daniel Spoerri und Bernhard Luginbühl, zwei von Eva Aeppli und eines von Giovanni Podestà. Nebst den Kunstwerken hat Weber dem Museum auch sein gesamtes persönliches Archiv mit vielen Dokumenten und Erinnerungsstücken geschenkt.

«Rico Weber war ein notorischer Sammler», sagte Museumsdirektorin Yvonne Lehnherr. Als der Kanton die Schenkung akzeptiert habe, habe niemand genau gewusst, was sich alles in der Sammlung verberge. Was man jetzt in Webers Haus in der Frohmatt in St. Ursen gefunden habe, habe alle Erwartungen übertroffen. «Wir haben eine aussergewöhnliche Persönlichkeit neu entdeckt.»

Rico und sein Alter Ego

Sogar für Rico Webers engste Freunde hielt sein Nachlass Überraschungen bereit. René und Madeleine Progin, die im vergangenen Jahr unzählige Stunden mit der Inventarisierung der Sammlung zugebracht haben, können das bestätigen. «Jeder Tag brachte etwas Neues zum Vorschein», so Madeleine Progin. Ihr Ehemann, nicht nur langjähriger Freund des Künstlers, sondern auch sein Testamentsvollstrecker, erinnert sich etwa an den Tag, an dem man in einer Schachtel voller alter Jeans mehrere Modelle von Skulpturen Niki de Saint Phalles entdeckte.

Auch am Menschen Rico Weber habe er bisher unbekannte Seiten entdeckt, so Progin weiter. Zum Beispiel habe er herausgefunden, dass Weber sich ein zweites Ich namens Cliff geschaffen habe, dem er in vielen Briefen von seinen Sorgen und Problemen erzählt habe. Alle diese Briefe sind erhalten – ebenso wie Cliffs Antworten mit Ratschlägen an seinen Freund Rico.

Gérald Berger, Vorsteher des Amtes für Kultur, bekräftigte den Willen des Kantons, Webers Werk zu erhalten und es sowohl der Wissenschaft als auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ein erster Schritt ist die von René Progin vorgenommene Erfassung auf der Datenbank MuseumPlus. Stefan Hugentobler arbeitet im Auftrag des Museums an einem Dokumentarfilm über Rico Weber, der im kommenden Frühling fertig sein soll. Im Museum sind Ausstellungen geplant; Daten stehen jedoch noch nicht fest.
Der gebürtige Zürcher Rico Weber, der die letzten 25 Jahre seines Lebens in St. Ursen verbrachte, war einer der letzten Exponenten der Künstlergruppe um Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle. Lange arbeitete er als deren Assistent, suchte als Künstler aber auch seinen eigenen Weg. Bekannt sind etwa seine «Ego-Box» oder seine «Energie-Stillleben». Nebst Skulpturen, Gemälden und Zeichnungen sind von Rico Weber auch zahlreiche Fotografien und Filmaufnahmen erhalten.

Am Freitag, dem 7. Oktober, findet eine Gedenkveranstaltung zu Ehren Rico Webers statt: ab 17 Uhr auf dem Friedhof St. Ursen und ab 18 Uhr im Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle in Freiburg.

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