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«Das Wichtigste ist, wieder Ruhe reinzubringen»

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Mit Stefan Schärer präsidiert seit letzter Woche eine Handball-Legende den Schweizer Eishockey-Verband. Er soll die Wogen zwischen dem Verband und der Liga glätten.

Stefan Schärer hat sich als Handballer einen Namen gemacht. Der 58-Jährige bestritt 204 Länderspiele und war 1993 dabei, als die Schweiz mit dem 4. Platz ihre beste WM-Klassierung erreichte. An den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta durfte er die Schweizer Delegation als Fahnenträger anführen. Zudem gewann er mit Amicitia Zürich und Pfadi Winterthur insgesamt neun Meistertitel.

Schärer hinterliess auch als Unternehmer Spuren, ist gut vernetzt. Vergangene Woche wurde er als Nachfolger von Michael Rindlisbacher zum Präsidenten von Swiss Ice Hockey gewählt. Im Interview spricht er unter anderem darüber, wie es dazu gekommen ist, welche Verbindung er zum Eishockey hat und wie er als Chef wieder Ruhe ins Schweizer Eishockey reinbringen will.

Stefan Schärer, wie ist es dazugekommen, dass Sie als ehemaliger Handballer nun Präsident von Swiss Ice Hockey sind?

Mich hat ein ehemaliger Chef angefragt, der nicht namentlich genannt werden möchte. Wir kennen uns seit 15 Jahren. Er ist ehrenamtlich im Verwaltungsrat eines Vereins der National League tätig. Er bekam mit, dass eher jemand gesucht wird, der nicht aus dem Eishockey kommt. Ich kenne mich im KMU-Bereich aus, in der wir als Verband tätig sind, und habe Erfahrungen in einer ähnlich dynamischen Sportart gesammelt, durfte in dieser alle Facetten erleben, war unter anderem Präsident von Pfadi Winterthur. Deshalb dachte er an mich. Da ich mich in einer Phase befand, in der ich sowieso gerade eine Auslegeordnung bezüglich meiner Zukunft machte, fragte ich mich: ‘Warum soll ich nicht kandidieren?’ Ich bin jemand, der etwas bewegen will, was in diesem Amt möglich ist. Es ist ein Top-Produkt im Schweizer Sport und es steht eine WM (2026) vor der Tür. Klar ist es eine andere Sportart, jedoch geht es auch im Eishockey um Emotionen, um Nachwuchsförderung, um Ehrenamtlichkeit.

Haben Sie einen Bezug zum Eishockey?

Ich habe erstmals mit 20 Jahren während meines Sportstudiums an der ETH in Zürich Bekanntschaft mit Eishockey gemacht. Damals fand ich, dass wäre auch noch ein Sport für mich gewesen. Deshalb hatte ich umso mehr Freude, als mein Sohn mit fünf Jahren Eishockey spielen wollte. Ich fand das sehr cool. Ich habe hie und da mit ihm auf dem Eis ‘geknebelt’, solange ich noch einigermassen mithalten konnte. Er spielt heute noch. Technisch und taktisch habe ich zwar wenig Ahnung, das ist meiner Meinung nach in meiner Funktion jedoch nicht nötig. Ich muss verstehen, wie ein junger Sportler, wie ein Verein funktioniert, mich in der Trainerausbildung, im Schiedsrichterwesen, in der Klub- sowie der Verbandspolitik im Mannschaftssport auskennen. Das ist der Fall.

Inwiefern hilft Ihnen Ihre Handball-Karriere?

Ich will sicher über die Verbandsgrenze hinaus das eine oder andere aufgreifen, werde mich mit Pascal Jenny (dem Präsidenten des Handballverbandes) austauschen. Er ist auch im Sportparlament tätig. Vielleicht gibt es die eine oder andere Möglichkeit einer sportartübergreifenden Symbiose. Zudem habe ich durch meine verschiedenen Tätigkeiten im Handball einen gut gefüllten Rucksack, ich kenne mich aus im Dreieck Verband, Nationalmannschaften und Vereine. Und ich kann mich gut in die Spieler hineinversetzen, weiss, was es für einen Jungen bedeutet, wenn zum Beispiel das Prospect Camp zwei Wochen vor dem geplanten Start abgesagt wird.

Was ist aus Ihrer Sicht die grösste Baustelle, die es in Angriff zu nehmen gilt?

Das Wichtigste ist, wieder Ruhe in das ganze Eishockey-Haus Schweiz reinzubringen, dass jene Leute, die sich in gewissen Themen bekriegt haben, wieder miteinander reden. Es ist egal, wieso es so weit gekommen ist. Diese geschlossenen Türen müssen geöffnet werden, da wir aufeinander angewiesen sind. Es ist wie in einer Beziehung: Wenn du nicht miteinander redest, kommst du nicht weiter. Meine Türe ist sicher immer offen. Das Schöne ist, dass ich von der Leistungssportseite nominiert wurde, das kann helfen. Fakt ist, alle haben ein grosses Herz fürs Eishockey und wollen das Produkt weiterbringen. Da gilt es anzusetzen und wieder gegenseitiges Vertrauen zu schaffen, was eine positive Grundstimmung zur Folge hätte. Das will ich zügig angehen, um die Situation auch im Sponsoring zu verbessern. Ein weiteres Thema ist die Positionierung der Swiss League. Je rascher wir die Probleme lösen, desto mehr Energie können wir für den Leuchtturm WM 2026 einsetzen. Uns dort im bestmöglichen Licht zu präsentieren, ist auch deshalb essenziell, weil 2027 der TV-Vertrag mit der National League ausläuft.

Sie sind Präsident des Verbandes, gewählt wurden Sie aber von den Vereinen der National League und Swiss League. Wurden Forderungen an Sie gestellt?

Nein, es wurden keine Forderungen gestellt, aber es gibt natürlich Erwartungen. So soll das Produkt wieder im Mittelpunkt stehen. Gegensätzliche Interessen sind normal, in der Schweiz geht es jedoch nur, wenn zusammengearbeitet wird. Von daher sind Kompromisse nötig. Das hinzubekommen, wird die grosse Herausforderung sein. Zuerst einmal werde ich mir aber eine Übersicht verschaffen. Ich will beispielsweise herausfinden: Wie sehen die Vereine der National League die Wichtigkeit der Swiss League? Rein als Sportkonsument würde ich mir die Emotionen eines Auf- und Abstiegs wünschen. Von daher werde ich sicher mit allen Exponenten der höchsten beiden Ligen Gespräche führen.

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