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Der Arzt, der Demenz nicht nur von der medizinischen Seite betrachtet

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Einer Demenzerkrankung vorzubeugen, ist möglich, sagt Dr. med. Titus Bihl. Der stellvertretende Chefarzt der geriatrischen Rehabilitation am Spital Tafers betrachtet Demenz aus einer besonderen Perspektive. Am Freitag hält er in St.Antoni einen Vortrag zum Thema.

Rund 153’000 Menschen leben in der Schweiz mit Demenz, schätzt das Bundesamt für Gesundheit, rund 4600 davon wohnen im Kanton Freiburg. Im Jahr 2050 werden es laut dem Bundesamt rund doppelt so viele Betroffene geben, denn der grösste Risikofaktor ist das Alter.

Einer Erkrankung vorzubeugen, sei jedoch möglich, sagt Titus Bihl, stellvertretender Chefarzt der geriatrischen Rehabilitation am Spital Tafers, wenn auch nicht bei allen Formen von Demenz. Der Arzt hat eine aussergewöhnliche Herangehensweise an das Thema. Am Freitag hält er in St.Antoni einen Vortrag unter anderem dazu, wie diese Präventionsmassnahmen aussehen können.

Vorbeugung möglich

Alzheimer ist die wohl bekannteste Form von Demenz. Und: «Sie ist auch die häufigste», sagt Bihl. Sie sei genetisch bedingt oder werde durch Faktoren ausgelöst, die die Wissenschaft noch nicht ganz aufgeschlüsselt habe. Vorbeugen sei hier schwierig.

Bei der zweithäufigsten Form von Demenz, der sogenannten vaskulären Demenz, sieht es anders aus. Hier gebe es Möglichkeiten, einer Erkrankung vorzubeugen, und dies sei auch sinnvoll, denn sie mache immerhin den grössten Teil unter den restlichen 40 Prozent der Demenzerkrankungen aus, sagt der Arzt. Bluthochdruck, Diabetes oder Arteriosklerose sind gesundheitliche Gebrechen, die eine vaskuläre Demenz auslösen können. Weitere Risikofaktoren sind, wie bei vielen Krankheiten, Rauchen, schlechte Ernährung und Übergewicht.

Für Titus Bihl ist Demenz ein facettenreiches Thema.
Bild: Marc Reidy

Vorbeugen könne jede und jeder mit viel Bewegung, gesunder Ernährung mit mediterraner Küche, wenig Zucker und viel Gemüse. Auch mentales Training kann helfen, aber: «Wichtig ist, früh damit anzufangen», sagt Bihl. Auch soziale Kontakte seien wichtig für die Vorbeugung von Demenz, denn sie regen die geistige Aktivität an.

Facetten der Demenz

Titus Bihl betrachtet das Thema Demenz aus verschiedenen Perspektiven. Er sitzt in seinem Büro im Spital Tafers und sagt:

Für mich ist Demenz wie eine Legokiste mit Tausenden von Teilen.

Die Krankheit sei sehr facettenreich. Mit der Diagnose kämen auch ganz andere Fragen auf wie zum Beispiel, was eigentlich das Wort «vergessen» meine. «Vergessen hat eine mehrschichtige Bedeutung, zum Beispiel geht es dabei auch um loslassen oder vergeben», erklärt er.

Normalerweise, sagt Bihl, sei es nicht die Aufgabe des Arztes, diese Aspekte zu betrachten. Aber seine Erfahrung habe gezeigt, dass die Angehörigen von Demenzpatienten oft mehr mit diesen Themen verbunden seien als mit der rein medizinischen Herangehensweise. Der Arzt interpretiere häufig diese Aspekte nicht und es entstehe eine Wissenslücke für die Angehörigen: 

Vergessen heisst auch loslassen, es ist schwierig für die nahestehenden Personen, damit umzugehen.

Wenn die demente Person beispielsweise die Kinder nicht mehr erkenne, breche auch die Beziehung ab. «Sehr schön zeigt es das Gedicht ‹Lethe› von C. F. Meyer, worin das Vergessen plötzlich stärker wird als die Liebe.» Und so schlägt Titus Bihl von der Demenz auch eine Brücke zur Literatur.

Es braucht Zeit

Die Prognose von steigenden Demenzbetroffenen relativiert Titus Bihl: «Wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen durch die eher düsteren Zukunftsaussichten, die mit der Demenz verbunden sind.» Demenzerkrankungen könnten eben durch Vorbeugung auch reduziert werden. Obwohl er sieht, dass es nicht ganz einfach ist, bleibt er zuversichtlich: «Jemanden zu überzeugen, nicht zu rauchen, geht bekanntlich nicht von heute auf morgen, aber es wird schon weniger geraucht als in der Zeit, als ich jung war.»

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