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Der Autosalon erlebt sein Comeback: Hat die Messe eine Zukunft? 

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Einst war der Genfer Autosalon die grösste Messe der Schweiz. Doch dann kam die Pandemie und ein Abstecher nach Katar. Nächste Woche kehrt der Event in die Schweiz zurück – mit einem grossen Manko und einer neuen Strategie.

Er war der Grund, weshalb viele Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer einmal im Jahr den Röstigraben überquerten: der Genfer Autosalon. Bei seiner letzten Durchführung im Jahr 2019 reisten mehr als 600’000 Personen an, knapp die Hälfte davon aus dem deutschsprachigen Landesteil.

Seither mussten die Fans des Traditionsanlasses warten: Coronabedingt gab es drei Absagen. Und im letzten Jahr führten die Organisatoren den Autosalon in Katar statt in Genf durch. Sie gingen eine Kooperation mit dem Emirat ein. Der Partnerevent im Wüstenstaat soll künftig alle zwei Jahre stattfinden.

Nicht wenige glaubten, dass die einst grösste Messe der Schweiz nie mehr nach Genf zurückkehren würde. Doch vom 27. Februar bis zum 3. März steht nun das Comeback der Geneva International Motorshow (GIMS) an, wie der Autosalon heute heisst. Dies jedoch in abgespeckter Form. Die Messe dauert nur noch sechs statt wie früher elf Tage.

GIMS-Direktor Sandro Mesquita hofft auf 200’000 Besucherinnen und Besucher. Die Ticketverkäufe hätten sich «sehr positiv» entwickelt, sagt er. Am Samstagmorgen sei man praktisch ausverkauft.

Die Hotels bleiben leer

Weniger positiv ist die Stimmungslage bei der Genfer Hotellerie. In seinen Glanzjahren war während des Autosalons eine Mehrheit der Hotels ausgebucht, wie Jean-Vital Domézon, Präsident der Genfer Hoteliers, weiss. Manche Häuser machten so 10 Prozent ihres Jahresumsatzes. Auch andere Tourismuszweige profitierten: Die gesamte Wertschöpfung des Autosalons belief sich vor Covid auf 200 bis 250 Millionen Franken.

Tempi passati. Dieses Jahr seien ihm keine ausgebuchten Hotels bekannt, sagt Domézon. Nur wenige Hotels rund um das Palexpo-Messegelände profitierten von zusätzlichen Gästen. Der Direktor des Hotel D’Angleterre hofft darauf, dass der Autosalon in den nächsten Jahren seine frühere Bedeutung zurückerlangt. «Man muss aber realistisch sein, dass dies eher unwahrscheinlich ist, zumal es Massenevents seit Corona generell schwerer haben.»

Noch weiter geht der deutsche Autoexperte Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach. Die «dünne Ausstellerzahl» dieses Jahr werde wahrscheinlich das Ende des Genfer Autosalons bedeuten, sagte er gegenüber Swissinfo.

Heuer präsentieren sich 15 Automarken an der Messe. Mit Ausnahme von Renault und seiner Tochterfirma Dacia fehlen die wichtigsten Player der Branche. So sucht man deutsche Autobauer wie Mercedes und BMW vergebens. Mit BYD ist dafür jener chinesischer Hersteller vertreten, der zuletzt mehr Elektroautos als Tesla verkauft hat.

Weniger Marken – mehr Erlebnisse

In den Augen von Stefan Bratzel passt das Format der Automessen «immer weniger in die Zeit». Die Hersteller warteten heute nicht darauf, dass das Publikum zu ihnen an eine Messe komme, sondern versuchten dieses direkt mit Pop-Up-Stores in Innenstädten oder via Social Media zu erreichen.

Davon lässt sich Sandro Mesquita nicht beirren: «Die Durchführung des Salons im aktuellen Jahr ist vor allem wichtig, um nach vier Jahren Abwesenheit wieder auf dem Radar der Hersteller zu erscheinen», sagt der Autosalon-Direktor. Natürlich hätte auch er sich erhofft, dass bereits dieses Jahr mehr Marken vertreten wären. Es gebe jedoch nächste Woche in Genf 15 Welt- und Europapremieren zu sehen.

Hinzu komme, dass ein Autosalon nicht mehr wie früher einzig und allein als Plattform für Automarken funktionieren könne, sagt Mesquita. «Viel zu lange haben es die Automessen in Europa verpasst, sich neu zu erfinden.» Heutzutage müsse man als Veranstalter dem Publikum selbst Erlebnisse anbieten. Der Genfer Autosalon setzt deshalb auf Themenzonen unter dem Motto «Auto.Future.Now». Dort können Besuchende beispielsweise in Workshops bei Automobildesign-Legende Frank Stephenson Autos zeichnen oder im Cockpit von Rennsimulatoren die neuste Version von Gran Turismo spielen.

Ob dies den Traditionsanlass zurück auf die Erfolgsspur bringt? Sandro Mesquita versichert: «Bereits jetzt steht fest, dass in Genf auch nächstes Jahr ein Autosalon stattfindet.» Totgesagte leben offenbar länger.

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