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Der Cupfinal der ehemaligen 1.-Ligisten Schmitten und Kerzers

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Im Freiburger Cupfinal duellieren sich am Samstag mit Schmitten und Kerzers zwei Volleyballvereine, die ein ähnliches Schicksal teilen: Beide Frauenteams zogen sich freiwillig aus der 1. Liga zurück und mussten nach einem Neustart erst ihren Platz finden.

Es ist noch nicht lange her, da durften die ersten Mannschaften des VBC Kerzers und des VBC Schmitten nicht beim Freiburger Cup mitspielen. Beim K.-o.-Wettbewerb sind nämlich nur Teams startberechtigt, die in einer kantonalen Liga spielen –, und da die beiden Vereine in der nationalen 1. Liga engagiert waren, blieben sie aussen vor.

Dass sich die Frauenteams von Schmitten und Kerzers morgen Samstag trotzdem im Freiburger Cupfinal gegenüberstehen, liegt daran, dass ihre glorreichen 1.-Liga-Zeiten schon etwas zurückliegen und die beiden Vereine inzwischen nur noch in der 2. Liga spielen. Dabei war Schmitten nach dem Aufstieg 2006 zehn Jahre lang eine feste Grösse im 1.-Liga-Volleyball. Als einziges Deutschfreiburger Team spielten die Senslerinnen durchgehend in der dritthöchsten Schweizer Liga –, ehe sie im Sommer 2016 freiwillig abstiegen. Sportlich lief es zwar gut, die Erfolge zu realisieren wurde indes immer schwieriger. Das Umfeld der 1. Liga werde immer professioneller und verlange ein immer höheres Engagement und einen erhöhten Zeitaufwand aller Beteiligten, hatte die damalige Vereinspräsidentin Denise Herren den Rückzug begründet.

Bei elementaren Rahmenbedingungen wie Trainingszeiten und Hallenbenützung, aber auch bei der technischen Leitung und den Finanzen konnte Schmitten mit den stetig steigenden Ansprüchen nicht mehr Schritt halten. Zudem fehlte es dem Verein an ambitioniertem Nachwuchs, und von externen Spielerinnen wollte man nicht mehr abhängig sein. Also machte Schmitten einen Schritt zurück, verzichtete auf 1.-Liga-Volleyball und setzte fortan auf die Juniorenarbeit und den Breitensport. Die Neuausrichtung hat sich gelohnt. Die erste Mannschaft ist nicht nur in den Final des Freiburger Cup vorgestossen, sondern hat auch die 2. Liga auf dem ersten Platz abgeschlossen und sich für die Aufstiegsspiele zur 1. Liga qualifiziert.

Dieselben Schwierigkeiten

In Schmitten läufts, die Rückkehr in die 1. Liga ist nur eine Frage der Zeit. Oder doch nicht? «Das Team hat sich entschieden, die Aufstiegsspiele nicht zu bestreiten», sagt Claudia Waeber Arnold, Interims-Präsidentin des VBC Schmitten. «Um in der 1. Liga mithalten zu können, müsste das Team verstärkt werden.»

Dass sich Waeber Arnold beim VBC Schmitten nicht nur um die Buvette und die Vereins-Webseite kümmert, sondern gleichzeitig auch Co-Präsidentin ad interim ist, zeigt, dass sich die Probleme des Clubs seit dem Rückzug nur unwesentlich verändert haben. «Leute zu finden, die im Verein mithelfen, ist schwierig. Entsprechend fehlen uns die Strukturen, die es für die 1. Liga bräuchte.» Für Schmitten stehe der Breitensport und die Arbeit mit den Jungen im Vordergrund, fügt sie an. «Wir wissen, wo wir hingehören, und fühlen uns wohl da.»

Zu wenig Spielermaterial

Spielerinnen mit höheren Ambitionen haben die Möglichkeit, zu Volley Düdingen zu gehen. Mit den Power Cats, deren zweite Mannschaft in der 1. Liga aufläuft, unterhält Schmitten eine Zusammenarbeit. «Es würde keinen Sinn machen, Düdingen zu konkurrieren», findet die Präsidentin. «Die letzte Saison, in der mit Gibloux und Sense zwei von vier Freiburger 1.-Liga-Teams abgestiegen sind, hat gezeigt, dass es im Kanton zu wenig Spielermaterial für so viele Teams auf diesem Niveau gibt.» Für Waeber Arnold steht der Freiburger Volleyballverband in der Pflicht. «In puncto kantonaler Nachwuchsförderung hinken wir der Konkurrenz klar hinterher.»

Kerzers’ Neustart

Trotz Cupfinal-Teilnahme und 2.-Liga-Meistertitel – für den VBC Schmitten ist die 1. Liga kein Thema. Und wie sieht es beim einstigen Konkurrenten aus Kerzers aus? Die Seeländerinnen waren lange das stärkste Freiburger 1.-Liga-Team, bestritten in der Saison 2017/18 gar die Aufstiegsspiele in die NLB. Doch der Verein wurde Opfer seines eigenen Erfolgs. Weil es mit dem Aufstieg nicht klappte, wechselten die meisten der jungen talentierten und ambitionierten Volleyballerinnen zu einem anderen Club in eine höhere Liga. Auch Trainer Martin Rostetter, der das Team über die Jahre aufgebaut und gefördert hatte, zog zu Köniz. Und weil noch einige Spielerinnen aus beruflichen Gründen aufhörten und das Kader schon vorher knapp war, brachte Kerzers kein konkurrenzfähiges Team mehr zusammen und zog sich im Sommer 2018 freiwillig in die 2. Liga zurück.

«Wir haben mit Nachwuchsspielerinnen und einigen Rückkehrerinnen einen Neuanfang gemacht», erzählt Vereinspräsidentin Karin König. In den vergangenen Jahren sei wieder ein richtiges Team entstanden. «Altersmässig sind wir gut durchmischt von 17 bis 30 Jahren. Eine Rückkehr in die 1. Liga streben wir aber nicht an.» Es sei nicht so, dass man kategorisch gegen einen Aufstieg sei, erklärt König, die auch Teil des 2.-Liga-Teams ist. «Aber momentan fehlen sowohl das volleyballerische Potenzial als auch die Leute, die den Aufwand leisten können oder wollen, den es für eine 1. Liga braucht.» Die Kerzerserinnen trainieren zweimal wöchentlich, ein drittes Training ist fakultativ. «Unser 1.-Liga-Team hatte täglich trainiert», erinnert sich die Präsidentin.

«Sie sind natürlich Favorit»

Während Schmitten als 2.-Liga-Meister ein logischer Cupfinalist ist, steht Kerzers am Samstag eher überraschend im Endspiel. Die Seeländerinnen haben die Meisterschaft auf einem Mittelfeldplatz abgeschlossen, und ihr Saisonziel tendiert jedes Jahr eher in Richtung Ligaerhalt als zum Meistertitel. «Anfangs Saison hätten wir nie geglaubt, dass wir bis zum Schluss dabei sind», gesteht Karin König. «Uns kam entgegen, dass sich Bösingen Corona-bedingt aus allen Wettbewerben zurückgezogen hat und uns in der Cup-Qualifikation ein Sieg gewissermassen geschenkt wurde.»

Nun kämpft Kerzers gegen Schmitten um die Nachfolge von Volley Murten, das 2019 in Avenches als letztes Team den Freiburger Cup gewonnen hat. In den vergangenen zwei Jahren wurde der K.-o.-Wettbewerb wegen der Pandemie nicht ausgetragen. «Die Schmittnerinnen sind natürlich Favorit», sagt König, «wir haben in der Meisterschaft aber das Hinspiel in einem Fünfsätzer gegen sie gewonnen.» Das Rückspiel ging dann mit 3:1 an Schmitten. «Wir sind eine Kopfmannschaft. Wenn alles passt, dann bin ich überzeugt, dass wir Schmitten ein weiteres Mal niederringen können», ist die mit 30 Jahren zweitälteste Spielerin zuversichtlich.

Wer auch immer am Samstag den Cup-Titel gewinnt, der Verlierer wird schon bald die Chance zur Revanche erhalten. Kerzers und Schmitten werden sich auch weiterhin auf dem Volleyballfeld duellieren – allerdings wohl noch länger nicht in der 1. Liga.

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