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Petar Aleksic geht: «Ich bin keine Übergangslösung»

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Seit 2013 Trainer bei Olympic, wird der charismatische und hochdekorierte Petar Aleksic den Club Ende Saison verlassen. Der Grund dafür sind primär wirtschaftliche Überlegungen – aber auch verletzter Stolz.

Fünfmal Schweizer Meister, fünfmal Cupsieger, dreimal Sieger im Liga-Cup sowie drei Supercup-Titel und nicht zu vergessen die erstmalige Teilnahme eines Schweizer Clubs in der Gruppenphase der Champions League – so lautet die eindrückliche Bilanz von Petar Aleksic, seit er 2013 vom BBC Monthey zu Olympic gestossen ist. Der 54-jährige Montenegriner mit Schweizer Pass ist ein Erfolgsgarant. Zu seinen Spielern ausgesprochen fordernd und väterlich zugleich, hat er den erfolgreichsten Schweizer Basketball-Club während zehn Jahren geprägt wie kein anderer zuvor. Und nun ist Ende Saison Schluss. Das gab der Club am Dienstagmorgen an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz bekannt.

Fehlender Respekt

Der Hauptgrund dafür liegt in der Covid-Krise. Obwohl Olympic seit zwei Jahren – und dank der hervorragenden Arbeit des Vorstands um Präsident Philippe de Gottrau – schuldenfrei ist, zwingt die wirtschaftliche Situation den Verein zu einem Richtungswechsel. «Olympic geht es finanziell gut, dennoch wollen wir Vorsicht walten lassen und unsere Ziele etwas zurückstufen», erklärte Präsident Philippe de Gottrau. Dazu soll der Anteil der Profispieler im Kader auf nächste Saison verkleinert werden. Geplant ist eine 4-4-4-Strategie, sprich je vier Profis aus der Schweiz und dem Ausland sowie vier Nachwuchsspieler.

Eine Idee, die de Gottrau unlängst in der Zeitung «La Liberté» öffentlich gemacht hatte. Das wiederum goutierte Aleksic nur mässig. «Ich bin zehn Jahre im Club, da sollte ich wohl auch was zur Strategie zu sagen haben. Plötzlich lese ich solche Dinge aber in der Zeitung…» Dass er diesbezüglich auf dem falschen Fuss erwischt wurde, sei eine Sache, schwerwiegender sei das Angebot über eine Vertragsverlängerung von nur einem Jahr. «Unter diesen Voraussetzungen kann ich nicht bleiben. Nur eine Saison, das kann ich nicht akzeptieren. Wenn ich nur für ein Jahr bleiben kann, dann ist das eine Übergangslösung. Warum hat niemand mit mir darüber gesprochen? Das verdiene ich nicht nach zehn Jahren. Ich bin keine Übergangslösung. Das ist mangelnder Respekt. Das kann ich nicht akzeptieren», sagte Aleksic enerviert, so wie es seinem Temperament eben entspricht.

Europa als Obsession

Er sei nicht verärgert, schob er hinterher und wusste, dass man es ihm kaum abkaufen wird. «Vielmehr bin ich enttäuscht. Ich hatte die letzten Jahre immer bessere Angebote als jene von Olympic, auch aus dem Ausland, aber ich blieb. Nichts wurde mir geschenkt. Ich habe zu Philippe gesagt, dass ich ihn liebe, aber ein Einjahresvertrag, das geht nicht.» Jedes Jahr sei sein Aufgabenheft dicker geworden, und das habe an der Gesundheit gezehrt. Dass er zuletzt mit dem noch frischen Teammanager das Heu nicht mehr auf der gleichen Bühne hat, kam noch hinzu. «So habe ich meine Motivation komplett verloren.» Während Aleksics Seelenstriptease sass de Gottrau nachdenklich daneben, lächelte zuweilen in Gedanken versunken und konnte zugleich nicht verbergen, dass ihm das alles naheging. Schliesslich war er es, der Aleksic zeitgleich mit seiner Wahl zum Club-Präsidenten ins Boot holte. «Wie Sie sicher verstehen, habe ich nach Petars Entscheid schlecht geschlafen. Petar ist sehr hart mit seinen Spielern und sich selbst, aber auch sehr sensibel. Diese Sensibilität habe ich wohl unterschätzt. Er hätte es vorgezogen, wenn ich gesagt hätte, dass wir ihn nicht mehr wollen.»

Club-Präsident Philippe de Gottrau: «Diese Sensibilität habe ich wohl unterschätzt.»
Archivbild Charly Rappo

Er habe seinem Trainer aber reinen Wein einschenken wollen. Dazu gehörte auch, dass Olympic das Geld fehlt, um international eine Rolle zu spielen. Genau das war für einen wie Aleksic, der auf nationaler Ebene alles gewann, was es zu gewinnen gibt, das Ziel. Europa wurde für den Trainer deshalb zusehends zur Obsession, und das Scheitern in der Qualifikation zur Champions League wie im letzten Herbst wurmte ihn enorm. De Gottrau aber konnte aus finanziellen Gründen keine Versprechungen mit Blick auf eine Europacup-Teilnahme machen. Wenn er etwas gelernt habe, dann, dass jedes Ende gut überlegt sein müsse, sagte der Präsident rückblickend. «Womöglich habe ich nicht die richtige Weise gewählt. Wir hatten zehn Jahre voller Glück zusammen und haben den Krisen standgehalten. Petar darf stolz sein, so wie ich, auf all das, was wir geleistet haben.»

Auch de Gottrau auf dem Absprung

Aleksic, der sich mit seiner Familie in Freiburg längst zu Hause fühlt, erinnerte denn auch an die zahlreichen Erfolge, wie er dabei mitgeholfen hat, die Halle im St. Leonhard wieder zu füllen, und an die vielen Schweizer, die er zu Topspielern in dieser Liga ausbildete. «Ich weine nicht, sondern werde den Club glücklich verlassen. Ich wollte Olympic helfen, jetzt verliere ich meinen Job. Ich habe noch mit keinem anderen Verein gesprochen und bin stolz, so gehen zu können.» Er danke dem Verein, der auch dank ihm gross geworden sei und in Europa respektiert werde. «Olympic ist mein Club und wird immer mein Club bleiben!» Er werde nun alles daran setzen, dass er die Freiburger mit einem sechsten Meistertitel verlassen könne, sagte Aleksic mit Blick auf seine letzten Wochen in den Diensten des Traditionsvereins.

Ein gewohntes Bild: Petar Aleksic mit Pokal.
Archivbild Keystone

«Regieren heisst vorausschauen» lautet ein Sprichwort, das gilt auch für Olympic, versicherte derweil de Gottrau, der sich selbst noch maximal ein Jahr als Präsident gibt, viel wahrscheinlicher ist jedoch ein Führungswechsel an der nächsten GV im Sommer. Wie für Aleksic wurde die Arbeit für ihn in den letzten Jahren ebenfalls umfangreicher, Abgänge im Vorstand konnten nicht immer kompensiert werden.

«Es hat sich eine gewisse Müdigkeit breitgemacht.» Das Komitee arbeite an der Zukunft, mit dem Abgang des Trainers schneller als erwartet. Entscheidend sei der Fortbestand des Clubs, deshalb sei er bezüglich gesprochener Gelder vorsichtig, «vielleicht zu vorsichtig». Die Pokale seien jeweils die Kirsche auf der Torte, der Club habe über die Jahre aber strukturell Fortschritte erzielen können, was entscheidend sei. Einen geeigneten Nachfolger für sich habe er im Kopf, so de Gottrau. Dem obliege es dann auch, einen neuen Trainer zu finden, zweifellos im Ausland, weil in der Schweiz keiner mit der Kragenweite von Aleksic zu finden sei. «Ich werde sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen, der Entscheid liegt aber bei der neuen Führung. Es soll nicht so sein wie bei mir; ich musste mich bei meiner Ankunft von einem Trainer trennen, den ich nicht haben wollte.»

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