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Der FC Freiburg steht vor dem Aus

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Angesichts der grossen Schulden, der offenen Rechnungen und der fehlenden Spieler scheint es unmöglich, dass die Pinguine in zehn Tagen zum Rückrundenstart der 2. Liga interregional antreten können.

Wo soll man da anfangen? Die ganze Affäre rund um den FC Freiburg zieht immer grössere Kreise und wird immer komplexer, sodass es schwierig ist, den Überblick zu behalten. Da ist die Rede von einer halben Million Franken Schulden, von einem Transferverbot vonseiten der Fifa, einer Boykott-Androhung des Schweizer Fussballverbandes (SFV), einem Team ohne Spieler, einem Zwangsabstieg in die 5. Liga und gar einer Auflösung des Vereins. Was ist dran an den wilden Gerüchten? Oder sind sie eventuell doch Tatsachen? Das hätten die «Freiburger Nachrichten» gerne von Präsidentin Magdalena Lauper und Sportchef Johan Vonlanthen erfahren, doch beide reagierten weder auf Telefonanrufe noch auf SMS.

Grosser Schuldenberg

Die Kommunikationsbereitschaft beim Traditionsverein scheint nicht besonders gross zu sein – nicht nur gegen aussen, sondern auch intern. «Ich habe seit drei Wochen kein Wort mehr vom Verein gehört», sagt FCF-Trainer Meho Becirovic mit einem Seufzer. «Und den TK-Chef habe ich schon seit eineinhalb Monaten nicht mehr auf dem St. Leonhard gesehen.» Dazu passt, dass der FC Freiburg seit dem Amtsantritt der Präsidentin im Jahr 2019 keine ordentliche Generalversammlung mehr durchgeführt hat. Es gab zwar eine ausserordentliche GV im Juli, an der über die Schuldenlast von 325’000 Franken informiert wurde, seither herrscht aber wieder Funkstille. Inzwischen soll sich der Schuldenberg auf 560’000 Franken aufgetürmt haben, heisst es. Offiziell bestätigt ist dies aber nicht.

3 Punkte Strafabzug

Vielleicht kann der Trainer Licht in die ganze Affäre rund um den FC Freiburg bringen? Becirovic winkt ab. «Ich bin – wie gesagt – nicht auf dem Laufenden. Zudem ist das Ganze nicht meine Angelegenheit. Ich bin nur für das Sportliche zuständig.» Um herauszufinden, wie es sportlich um den FC Freiburg steht, genügt ein Blick auf die Tabelle der 2. Liga interregional. Mit bloss 5 Punkten aus 15 Runden und mit 10 Zählern Rückstand auf den Strich liegt die Mannschaft am Tabellenende. Die magere Ausbeute der Vorrunde ist während der Winterpause noch kleiner geworden, weil dem FC Freiburg 3 Punkte abgezogen wurden. Der Grund dafür? «Der Club hat trotz mehrerer Mahnungen eine Rechnung der Amateurliga nicht bezahlt», erklärt Becirovic. Die 450 Franken sind inzwischen beglichen worden. Die Punktestrafe bleibt zwar, aber zumindest hat die Liga den Boykott des FC Freiburg aufgehoben. Die Pinguine können also nächsten Sonntag in Spiez in die zweite Saisonhälfte starten.

Keine Spieler, kein Training

Genauer gesagt: Sie könnten es. «Aktuell haben wir nur fünf bis sechs Spieler im Kader», seufzt Becirovic. Von den übrigen Spielern der Vorrunde habe man sich getrennt, weil sie nicht das Format für die 2. Liga inter hatten. «Einen Monat lang konnte ich die verbliebenen Spieler fürs Training motivieren, vor drei Wochen haben wir dann alles gestoppt. Die Aufwandsentschädigungen wurden nicht mehr bezahlt. Dass ich seit drei Monaten keinen Lohn bekommen habe, kann ich akzeptieren. Aber die Spieler wollten so nicht weitermachen.»

So kam es unter anderem dazu, dass der FC Freiburg Mitte Februar nicht zum Vorbereitungsspiel gegen Colombier angetreten ist – was durchaus nachvollziehbar ist. Dass der Verein es aber unterlassen hat, die Neuenburger Mannschaft und die Schiedsrichter darüber zu informieren, und die umsonst ins St. Leonhard gereist sind, passt zum konfusen Bild, das der FCF momentan abgibt.

Transferverbot der Fifa

Becirovic hat während der Winterpause zahlreiche neue Spieler getestet, zu einer Verpflichtung ist es aber nicht gekommen. Warum nicht? «Zum einen fehlen dem Verein die finanziellen Mittel, um Spieler zu bezahlen», erklärt er. «Und zum anderen hat die Fifa dem FC Freiburg ein Transferverbot auferlegt.»

Hintergrund dieses Transferverbots: Ein ehemaliger Spieler des FCF hat bei der Fifa – die bei Gehaltsforderungen von Spielern urteilt, die nicht aus dem Land kommen, in dem sie spielen – eine Klage gegen den Verein eingereicht, weil dieser seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachgekommen sein soll. Wie die Zeitung «La Liberté» berichtet hat, geht es um eine Forderung von 44’800 Franken. Die Fifa hat dem Spieler im vergangenen Oktober recht gegeben und als Folge davon im November das Transferverbot gegen den FC Freiburg verhängt.

Meho Becirovic kann angesichts dieser Geschichte nur den Kopf schütteln. «Der Spieler hat mir kürzlich gesagt, dass er bereit gewesen wäre, die Sache aussergerichtlich zu klären und auf einen Teil seiner Forderungen zu verzichten. Weil der FC Freiburg aber nie auf ihn zugegangen sei, sei nur der Weg über die Fifa geblieben», kritisiert der Trainer seinen Verein. Gleichzeitig zeigt Becirovic wenig Verständnis für die Klagen anderer Spieler. «Es haben noch zwölf weitere Spieler auf anderem Weg eine Klage eingereicht. Diese Spieler sind in der letzten Saison sehr gut bezahlt worden, deutlich mehr als normal. Dass sie sich nicht mit dem erhaltenen Geld zufriedengeben können und nun mit ihren Klagen mithelfen, den FC Freiburg kaputtzumachen, stimmt mich traurig.»

«Es ist eine Tragödie»

Das Transferverbot gegen den FC Freiburg bleibt so lange bestehen, bis er seine Schuld von 44’800 begleicht. Doch selbst wenn die Saanestädter diese leidige Sache heute aus der Welt schaffen (könnten), würde sich ihre sportliche Situation nicht verbessern. Fussballer können sie keine mehr verpflichten, das Transferfenster für die Amateurligen hat sich am 28. Februar geschlossen. Wie also will Becirovic bis zum Saisonstart in zehn Tagen eine Mannschaft zusammenbekommen? «Einige Spieler, von denen wir uns in der Winterpause getrennt haben, sind noch ohne neuen Verein. Sie sind also noch für den FC Freiburg spielberechtigt. Sie werden aber kaum spielen, solange sie ihre Entschädigungen von der Vorrunde nicht erhalten haben», sagt der Trainer.

Becirovic klammert sich an jeden Strohhalm, hofft, mittels Doppellizenzen Spieler zu finden. «Spieler vom Team AFF/FFV oder anderen Vereinen könnten dank Doppellizenzen auch für uns auflaufen.» Das Problem: Solche Doppellizenzen gibt es beim Freiburger Fussballverband (FFV) nicht. «Das Reglement ist diesbezüglich klar», betont Präsident Benoît Spicher. «Es ist eine Tragödie, was beim FC Freiburg passiert, aber wir können auch für ihn keine Ausnahme machen.»

Irgendwie den Konkurs abwenden

Die Chance, dass der FC Freiburg in Spiez mit einer Mannschaft auf dem Platz stehen wird, ist minim. Was dann? «Wenn sich der Verein jetzt zurückzieht, steigt er in die 2. Liga regional ab», erklärt Spicher. «Schlimmer wäre es, wenn er Konkurs anmelden müsste. Dann müsste er in der 5. Liga neu beginnen.»

Den Konkurs abzuwenden, das müsse das oberste Ziel sein, fordert Becirovic. «Wir brauchen uns nichts vorzumachen: Die Wahrscheinlichkeit, dass Freiburg nächste Saison noch in der 2. Liga inter spielt, ist gleich null. Das Wichtigste ist es, den Club zu retten.»

Trotz des kritischen Zustands der Pinguine scheint es noch Hoffnung zu geben. So soll es am Mittwochabend ein Treffen zwischen der aktuellen FCF-Präsidentin Lauper und möglichen Käufern gegeben haben. Ob es dabei zu einem sofortigen Rückzug der Mannschaft mit einem Abstieg in die 2. Liga kommt oder zu einem radikalen Neuanfang in der 5. Liga, verbunden mit einer vollständigen Insolvenz, wird sich in den nächsten Tagen weisen. Angesichts der Höhe der Schulden scheint es aber unumgänglich, noch einmal ganz von vorne anzufangen – zumal die Probleme des Vereins nicht neu sind. Schon als Lauper den Verein 2019 als Präsidentin übernahm, tauchten versteckte Schulden und strukturelle Probleme auf, die schon länger im Hintergrund gegärt hatten. Und ob der FC Freiburg seine Finanzen angesichts der unzähligen Altlasten in den vergangenen zehn Jahren wirklich jemals richtig im Griff hatte, wird wohl nur eine gründliche Aufarbeitung zutage fördern.

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