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Der FC Ueberstorf setzt auf Bewährtes

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Gerne würde das bisherige Überraschungsteam FC Ueberstorf seine Konkurrenz in der 2. Liga interregional auch in der Rückrunde ärgern. Es gibt aber einige Indizien, warum es der Mannschaft von Polykarp Schaller nicht mehr so leichtfallen dürfte.

Pickt man zwei Mannschaften aus der 2. Liga interregional heraus, die in der Vorrunde am meisten überrascht haben, dann sind dies wohl Concordia Lausanne und der FC Ueberstorf. Der Absteiger aus dem Waadtland war die negative Überraschung. Obwohl dem Team nach der Relegation der übliche Spielerexodus erspart geblieben war, kam es in der ersten Saisonhälfte nicht über den 11. Tabellenrang hinaus. Ueberstorf sorgte derweil für die positiven Schlagzeilen. Der Aufsteiger, dem eine ungemütliche Saison prognostiziert worden war, hat mit seinem sechsten Platz alle selbst ernannten Fussballexperten Lügen gestraft. Sechs Siege, sechs Niederlagen und drei Unentschieden, 21 Tore geschossen und gleich viele kassiert – eine solch ausgeglichene Bilanz hatte sich nicht einmal Trainer Polykarp Schaller zu erträumen gewagt. «Die märchenhafte Vorrunde ist uns gelungen, weil wir unser Spielerpotenzial optimal abrufen konnten», sagt der Düdinger. «Wir haben eine Gruppendynamik geschaffen, die es jedem Spieler ermöglichte, zwischen 80 und 90 Prozent seines persönlichen Potenzials auf den Platz zu bringen. Alles ab 70 Prozent kann man als gute Performance bezeichnen.» Zudem habe man vom erfolgreichen Saisonstart profitiert. «Dadurch ist eine Eigendynamik entstanden, und wir haben uns in einen Flow gespielt.»

Die Konkurrenz hat aufgerüstet

In einen Flow kommen und optimal das eigene Potenzial abrufen, das wird für Ueberstorf auch in der Rückrunde, die am Samstag auswärts gegen Concordia LS beginnt, entscheidend sein. Denn die Konkurrenz hat in der Winterpause aufgerüstet. Ausser Binningen, Ajoie-Monterri und Bubendorf haben alle hinter Ueberstorf klassierten Mannschaften neue Spieler verpflichtet – und das nicht zu knapp. Allen voran Concordia LS, das sieben neue Kräfte engagiert hat. Darunter sind drei Franzosen und zwei Schweizer, die schon 60 1.-Liga-Spiele in den Beinen haben.

Schwitzen für den Erfolg: Die Ueberstorfer beim Training auf dem Kunstrasen in Wünnewil.
Bild: Marc Reidy

Auf dem Transfermarkt zugeschlagen hat auch der FC Bosporus. Der in Freiburg bestens bekannte Mittelstürmer Qendrim Makshana ist eine von drei Verstärkungen, die zusammen die Erfahrung von 91 Promotion-League- und 265 1.-Liga-Spielen mitbringen. Weitere Beispiele gefällig? Der FC Pratteln hat fünf neue Ausländer geholt, darunter zwei aus der deutschen Oberliga. Zu Tavannes’ neuem Quartett gehören ein Torhüter und ein Promotion-League-erprobter Mittelstürmer aus Guinea, Liestal hat seine Abwehr mit vier neuen Kräften verstärkt und selbst Schöftland dürfte in der Rückrunde kaum mehr wiederzuerkennen sein. Das Schlusslicht hat davon profitiert, dass sich der SC Zofingen im Januar wegen finanzieller Probleme aus der 2. Liga inter zurückgezogen hat. Ein Grossteil der Zofinger Spieler hat sich nun dem zehn Kilometer entfernten Schöftland angeschlossen.

Ueberstorf bleibt der Aussenseiter

So kommt es, dass am Wochenende eine mehr oder weniger neue Meisterschaft beginnt. Für Ueberstorf, das seiner Vereinsphilosophie treu bleibt, weiter auf regionale Spieler setzt und keine Löhne bezahlt, wird es nicht einfacher, sich in diesem bezahlten Amateursport zu behaupten. «Vom spielerischen Potenzial her sind die meisten Gegner besser als wir», ist sich Polykarp Schaller bewusst. Das sei aber schon in der Vorrunde so gewesen. «Wenn wir in jedem Match unsere Hausaufgaben machen, taktisch clever auftreten und den Gegner so verunsichern, dass er nicht sein ganzes Potenzial abrufen kann, dann können wir trotzdem mithalten. Vorausgesetzt, wir performen wieder gleich gut wie in der Vorrunde.»

«Das bereitet uns Sorgen»

Das Optimum aus dem Team herauszuholen dürfte in der zweiten Saisonhälfte jedoch etwas schwieriger werden, denn mit Dean Piller hat Ueberstorf seinen zweitbesten Torschützen verloren. Der Mittelstürmer hat aus beruflichen Gründen in die 3. Liga zum FC Plaffeien gewechselt. Zudem muss Polykarp Schaller auf Captain Luca Hagi und Jannik Ritz verzichten, die sich gegen Ende der Vorrunde eine grössere Verletzung zugezogen haben. «Im schlimmsten Fall fehlen uns die beiden noch die ganze Rückrunde», seufzt der Trainer. «Das bereitet uns schon etwas Sorgen. Drei Stammspieler zu ersetzen, wird eine Herausforderung.»

Die Ueberstorf wollen in der Rückrunde der 2. Liga inter die Favoriten wieder etwas ärgern.
Bild: Marc Reidy

Der 57-jährige Düdinger will allerdings nicht jammern. «Wir haben eine funktionierende Mannschaft, bei uns machen nicht Einzelspieler die Differenz aus. Jetzt müssen wir noch mehr zusammenstehen, und andere können in die Bresche springen und sich beweisen.» Erschwerend kommt allerdings noch hinzu, dass Philipp Spicher kürzlich an einer Lungenentzündung erkrankt war. «Die Langzeitauswirkungen lassen sich da nicht vorhersagen. Sollte er länger ausfallen, wäre das ganz brutal für uns.»

So oder so wird Abwehrchef Spicher beim Saisonauftakt gegen Concordia Lausanne fehlen. Und weil mit Hagi und Rytz zwei weitere Abwehrrecken Forfait geben müssen, muss Schaller seine Defensive fast komplett neu aufstellen. Keine optimalen Voraussetzungen.

Neues Spielsystem anstatt neue Spieler

Auf die Verpflichtung neuer Spieler hat man in Ueberstorf verzichtet. Wintertransfers seien immer ein zweischneidiges Schwert, erklärt Schaller. «Als Spieler verpflichtest du dich normalerweise für ein ganzes Jahr. Wenn jemand seinen Verein mitten in der Saison verlässt, zeugt das häufig von einem zweifelhaften Charakter.» Das sei auch bei ihren Interessenten der Fall gewesen.

FC Ueberstorf beim Abschlusstraining.
Bild: Marc Reidy

Beim Kader setzt Ueberstorf in der Rückrunde auf Bewährtes, beim Spielsystem ebenfalls. Mit dem eher defensiv interpretierten 4-3-3 sind die Sensler mit ihren schnellen Aussenläufern bisher gut gefahren. Die Mischung aus defensiver Stabilität und mutigem Offensivspiel ist aufgegangen, warum also davon abweichen? «In der Vorbereitung haben wir auch ausgiebig das 3-5-2 geübt, damit wir beide Spielsysteme im Griff haben», erklärt Schaller. Variabler und unberechenbarer werden – das ist die Idee dahinter. «Aus diesem Grund haben wir auch mehr Pressing geübt. Die schwächeren Teams spielen häufig Konterfussball, mit einer Pressing-Taktik können wir den Gegner überraschen und aus seinem Konzept bringen.» Während der Vorbereitung, deren Höhepunkt das Trainingslager in Valencia war, hat Schaller darauf geachtet, die Matchzeit fast mathematisch genau auf alle Teammitglieder zu verteilen. «Das war wichtig, damit alle Spielpraxis erhalten und sich an die neuen Systeme gewöhnen.»

Auch Unentschieden reichen

Zu Beginn der Vorbereitung hat Ueberstorf eine Zeit lang dreimal pro Woche trainiert, ansonsten bleiben die Sensler eine der wenigen Mannschaften, die in der 2. Liga interregional nur zwei Trainingseinheiten absolvieren. «Das ist ein Commitment des Vereins: Wir zahlen keine Spielerlöhne, dafür werden nur zwei Trainings erwartet», erklärt Schaller. Um den Fitnesszustand seiner Equipe macht er sich dennoch keine Sorgen. «Wir haben dafür umso härter trainiert. Physisch sind wir bereit.»

Sieben Punkte beträgt das Polster des FCÜ auf den Strich. Viel ist das nicht, aber es erlaubt dem Team, auch mal auf Unentschieden zu spielen und mit einem Punkt zufrieden zu sein. «Wenn wir es schaffen, dass es im letzten Match noch um etwas geht, dann bin ich überzeugt, dass wir die Energie und den Willen aufbringen werden, um oben zu bleiben», sagt Polykarp Schaller. Und was, wenn nicht? «Wir haben es alle sehr gut zusammen im Staff und im Team, wir geniessen es, zusammen unserem Hobby zu frönen. Spass und Freude sind uns wichtiger als die Höhe der Liga.»

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