Das Kantonsparlament unterstützt deutlich die regelmässige Durchführung einer Jugendsession. So könnten die Jugendlichen die Politik praktisch erleben.
Quasi unbestritten war am Montagabend im Grossen Rat die Einführung einer regelmässigen kantonalen Jugendsession. Die Motion von Carole Baschung (Die Mitte, Murten) und Rose-Marie Rodriguez (SP, Estavayer-le-Lac) erhielt 94 Ja-Stimmen bei einer Ablehnung. Nun ist der Staatsrat verpflichtet, die Durchführung einer mindestens alle zwei Jahre stattfindenden Jugendsession finanziell zu unterstützen und diese bei den Jugendlichen aktiv zu bewerben. Basierend auf der ersten Freiburger Jugendsession von November 2022 schätzt der Staatsrat die direkten Organisationskosten auf 40’000 Franken.
Mitbestimmen, Praxis und Qualität
«Viele Jugendliche kennen das politische System nicht richtig. Es fehlt ihnen aber nicht das Interesse, sondern sie haben zu wenige Berührungspunkte damit», sagte Baschung. In der Jugendsession könnten sie die Theorie in die Praxis umsetzen. «Die Jugend ist unsere Zukunft. Es ist sehr wichtig, dass sie mitbestimmen kann», so das Votum von Achim Schneuwly (SVP, Oberschrot). Von ihm kam der folgende Wunsch, den die FDP unterstützte:
Sowohl linke, grüne, wie auch bürgerliche Themen sollen in der Session besprochen werden.
Achim Schneuwly
SVP-Grossrat aus Oberschrot
Der Politikunterricht sei oftmals für die Schülerinnen und Schüler abstrakt, bemerkte Liliane Galley (Grüne, Freiburg). «Die Jugendsession ist für sie ein Erlebnis in Lebensgrösse. Sie können mit Debatten experimentieren und hören anderen Meinungen zu.» Eric Collomb (Die Mitte, Lully) erwartete von der Session einen Gewinn für die ganze Gesellschaft: «Sie verbessert die Qualität unserer Demokratie.»
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