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Der intellektuelle Offensiv-Verteidiger

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Matthias Fasel

Wer sich unter einem Eishockeyspieler einen groben Muskelberg vorstellt, dessen Horizont in der Eishalle endet, der ist bei Philippe Seydoux an der falschen Adresse. Trotz seiner 86 Kilogramm bei einer Körpergrösse von 186 cm wirkt er eher schmalbrüstig und mit seinem jungenhaften Gesicht und den halblangen Haaren würde er auch als Philosophiestudent durchgehen. In seiner Freizeit interessiert er sich denn auch unter anderem für Kunstgeschichte, liest viel und besucht gerne Museen. «Ich wohne mit einem Studenten der Kunstgeschichte zusammen und bin auch sonst meist unter Studenten.» Und da sei halt das Thema nicht zwangsläufig immer nur Eishockey.

Den falschen Zug erwischt

Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, warum dem 23-Jährigen der Ruf vorauseilt, er sei zwar ein grosses Talent, schöpfe aber nicht sein ganzes Potenzial aus. Das sieht Seydoux allerdings anders. «Ich arbeite jeden Tag hart daran mich zu verbessern. Vielleicht habe ich diesen Ruf deshalb, weil ich in den letzten Jahren nie einen grossen Schritt nach vorne gemacht habe. Ich habe mich eher langsam, aber dafür kontinuierlich verbessert.»

Vielleicht kommt es aber auch davon, dass er manchmal ein bisschen zerstreut ist. Vor knapp zwei Wochen wurde er von Serge Pelletier aus dem Kader für das Spiel gegen Rapperswil gestrichen, weil er vor dem Spiel zu spät in der Eishalle erschienen war. Der Grund: Seydoux war an seinem Wohnort Bern in den falschen Zug eingestiegen. «Ich hatte nur auf die Abfahrtszeit geschaut und nicht auf den Zielort. Und so bin ich dann halt zuerst in Olten gelandet», erklärt die sympathische und zurückhaltende Nummer 81.

Besonders motiviert gegen sein Ex-Team Kloten

Das wird ihm heute bestimmt nicht noch einmal passieren. Denn gegen sein Ex-Team aus Kloten ist er besonders motiviert. «Es ist schon ein spezielles Spiel für mich. Es spielen noch einige sehr gute Kollegen von mir dort. Und letzte Saison habe ich gegen Kloten auch meist gut gespielt.» Tatsächlich war er damals bei beiden Heimspielen gegen die Flyers der Mann des Spiels gewesen. Beim 3:1-Sieg erzielte er zwei Tore und beim 6:5-Sieg den entscheidenden Treffer in der Verlängerung.

Von so etwas wie Rache will er aber nicht wissen. Dies, obwohl er im Team, für das er zwischen 2002 und 2006 über 100 NLA-Spiele absolviert hatte, nach seinem missglückten Abstecher nach Finnland in der Saison 2006/07 nach wenigen Spielen nicht mehr erwünscht war. «Ich hatte nur Probleme mit ein, zwei Personen. Aber das Kapitel ist für mich abgeschlossen. Mit den meisten Leuten aus dem Club verstehe ich mich immer noch sehr gut.»

Die Physis verbessern

Nicht unbedingt sehr gut war Seydoux’ Start in die Saison. Das zeigen einerseits die Statistiken. In acht Spielen hat er bisher ein Assist verbucht und immerhin 16 Strafminuten geholt. Das sagt andererseits aber auch er selbst: «Ich bin nicht zufrieden mit meinem Saisonstart. In den meisten Spielen habe ich zwar ganz okay gespielt und ein richtig schlechtes Spiel war bei mir nicht dabei. Aber in einigen Matchs waren schon ein, zwei Fehler mit dabei.»

Er weiss auch genau, wo er sich noch verbessern muss, wenn er sein Ziel, einmal in der NHL zu spielen, wirklich erreichen will. «Ich muss sicher meine Physis verbessern. Ausserdem muss ich als Offensiv-Verteidiger auch noch meine Risikoabschätzung im Offensivspiel verbessern. Aber das kommt halt nicht von heute auf morgen», so der Drittrundendraft von 2003. Dass er sich aber immer wieder auch in den Angriff einschaltet, ist für ihn klar. «Ich bin ein Offensiv-Verteidiger und versuche auch Kreativität ins Spiel zu bringen.» Und mit seinem platzierten Schuss ist er besonders im Powerplay auch immer für ein Tor gut.

Matura nachholen

Sollte es im Übrigen nicht klappen mit der Karriere im Ausland, dann will der perfekt zweisprachige Seydoux erst einmal die Matura beenden. Die hatte er nämlich nach zwei Jahren abgebrochen. «Das bereue ich manchmal schon ein bisschen. Wenn ich in der Schweiz einmal einen Mehrjahresvertrag unterschreibe, werde ich das Gymnasium sicher nachholen, damit ich dann auch an die Uni kann.» In Freiburg hat er noch einen Vertrag für diese Saison. «Es gefällt mir aber immer noch gut in Freiburg», so Seydoux. Gut möglich also, dass er auch in Zukunft den Dress der Drachen tragen wird. Und eine Universität hat es in Freiburg ja schliesslich auch.

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