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Der Kampf um die J&S-Gelder

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Mit seinen 20 Mannschaften gehört der SC Düdingen zu den grössten Fussballvereinen des Kantons. Der Verein darf eine stolze Nachwuchsabteilung mit 14 Juniorenteams sein Eigen nennen. Rund 257 junge Fussballer kicken regelmässig auf dem Birchhölzli. Die Kleinsten, die Junioren G, trainieren einmal wöchentlich, die Grössten, die Junioren A der CCJL, stehen dreimal pro Woche auf dem Platz. Clubintern kommen damit viele Trainingsstunden zusammen – und damit auch das Anrecht auf viele Jugend-und-Sport-Beiträge.

10 000 bis 15 000 Franken fehlen

Wegen der Corona-Krise steht nicht nur die Meisterschaft still, sondern auch der Trainingsbetrieb. Keine Trainings durchführen zu dürfen, bedeutet für den Verein, dass er kein Anrecht auf J&S-Geld hat. «Uns werden 10 000 bis 15 000 Franken an budgetierten J&S-Beiträgen fehlen, wenn wir bis Ende Juni keine Trainings durchführen können», sagt Pascal Klaus, Präsident des SCD. Das J&S-Geld der Vorrunde habe man im Januar erhalten, wichtig sei nun zu wissen, ob man mit Beiträgen der Rückrunde rechnen könne. «Die jährlich erhaltenen Beiträge sind für die Planung wichtig, weil sie einen grossen Teil des Juniorenbudgets ausmachen.»

Anders als bei den meisten (kleineren) Sportvereinen, bei denen die J&S-Gelder direkt als Entschädigung an die Trainer weitergegeben werden, fliessen sie beim SC Düdingen in die Vereinskasse. «Mit unseren Trainern schliessen wir unabhängig davon Vereinbarungen ab, denn die J&S-Beiträge reichen nicht, um sämtliche Vergütungen zu finanzieren», erklärt Klaus.

«Hürden sind zu hoch»

Dass es ohne Trainings keinen Anspruch auf J&S-Beiträge gibt, das kann Pascal Klaus nachvollziehen. Für die entgangenen Einnahmen erhofft er sich derweil finanzielle Unterstützung vom Bund, der kürzlich im Rahmen seiner Konjunkturhilfe eine Finanzspritze von 50 Millionen Franken für den Breitensport gesprochen hat. «Als Amateurverein werden wir von diesen Beiträgen nicht profitieren können, weil die Hürden, um an diese Töpfe zu gelangen, sehr hoch sind.» Nur wenn eine existenzbedrohende Zahlungsunfähigkeit vorliege und zumutbare Selbsthilfemassnahmen wie Erhöhung von Vereinsbeiträgen bereits ergriffen worden seien, habe man Anrecht auf eine Finanzspritze.

Verantwortlich für die Ausschüttung der Subventionen ist das Bundesamt für Sport (Baspo) und nicht etwa die Sportverbände. «Es wäre schön, wenn sich sämtliche Sportverbände in der Schweiz beim Bund für die Amateurvereine einsetzen würden», findet Klaus. «Da keine Trainings stattfinden, werden die ordentlichen J+S-Gelder von mehr als 100 Millionen Franken heuer nicht ausgeschöpft. Es wäre unverständlich, wenn der Bund einerseits Hilfspakete in Milliardenhöhe spricht, andrerseits aber die Amateurclubs in dieser schwierigen Zeit nicht unterstützen würde, da die Jungend-und-Sport-Gelder teilweise bereits gesprochen und eingeplant sind.»

Baspo: Problematik ist bekannt

Beim Bundesamt für Sport kennt man die Problematik. «Dem Baspo ist bewusst, dass diese ‹Corona-Sperre› bei Fussballvereinen und vielen anderen Clubs zu geringeren Subventionseinnahmen führt», sagt Christoph Lauener, Leiter Kommunikation beim Bundesamt. Man nehme das ernst und analysiere laufend die aktuelle Situation. «Derzeit kennen wir das Ausmass und die Folgen der Ausfälle noch nicht, umso mehr, als die Sperre nach wie vor gilt. Aus diesem Grund ist es noch zu früh für Aussagen zu möglichen Kompensationen.» Man sei sich der Wichtigkeit von Freiwilligenarbeit und Ehrenamtlichkeit in den Vereinen bewusst, so Lauener. Man versuche alles, um diese Aspekte zu würdigen und zu belohnen.

FC Kerzers: Wer ersetzt Grümpelturnier-Einnahmen?

Eine sehr grosse Nachwuchsabteilung mit 15 Mannschaften führt auch der FC Kerzers. Auch ihm entgehen bedeutende J&S-Beiträge, Sorgen bereitet dieser Umstand dem Seeländer Club aber keine. «Kein Training, kein Kreuzchen auf dem Kontrollblatt, kein J&S-Geld», sagt Guido Wildhaber, Co-Präsident des 2.-Liga-Vereins. «Jene Vereine, die über fehlende J&S-Einnahmen jammern, sind solche, die ihre Spieler bezahlen. Bei uns erhält kein Spieler etwas bezahlt, und für unsere 58 Trainer ist sonnenklar, dass sie keine Spesen für die Rückrunde erhalten, wenn sie keine Trainings geben.» Bei Düdingen, dessen erste Mannschaft eine Liga höher spiele, präsentiere sich die Situation natürlich etwas anders, zeigt der langjährige frühere Uefa-Spitzenschiedsrichter Verständnis für die Situation des SCD.

Mehr Kopfzerbrechen als die wegfallenden J&S-Gelder bereitet Wildhaber die Absage von Vereinsanlässen. «Weil wir unser Grümpelturnier nicht durchführen können, entgehen uns 10 000 Franken an Einnahmen. Auch Einnahmen aus den Spieltagen wie Eintritt und Catering fallen weg.» Das werde man im Portemonnaie spüren, sagt Wildhaber. «Ich wünschte mir, dass wir dafür vom Bund eine Entschädigung erhalten, aber ich rechne ehrlich gesagt nicht damit.»

TSV Düdingen: Froh um Entgegenkommen von J&S

Erhält ein Verein eine staatliche Entschädigung, wenn er sein Grümpelturnier nicht durchführen kann? Oder wenn sein Turnerabend wegen des Virus abgesagt wurde? Solche Fragen stellten sich in den letzten Tagen viele der rund 19 000 Sportklubs der Schweiz, die wegen Corona auf geplante Aktivitäten verzichten müssen und einen finanziellen Schaden davontragen.

Betroffen ist auch der TSV Düdingen, der grösste Turnverein des deutschsprachigen Kantonsteils. Seinen Jugi-Plausch hat der Verein bereits absagen müssen, und ob das für Anfang Mai geplante Meeting C und die einen Monat später auf dem Leimacker geplanten Freiburger Einzel-Meisterschaften der Leichtathletik durchgeführt werden können, ist mehr als fraglich. «Wenn wir alle diese drei Anlässe nicht durchführen können, dann reisst uns das ein Loche in die Kasse», sagt Isabelle Hauswirth, Präsidentin des TSV Düdingen. «Dank den Einnahmen aus dem Kantonalen Turnfest, das wir 2017 durchgeführt haben, besitzen wir ein gutes finanzielles Polster und geraten wegen der Corona-Krise nicht ins Schleudern. Aber wenn es vom Bund Entschädigungen gibt, was ich sehr hoffe, dann werden auch wir anklopfen.»

Hauswirth ist froh, dass das Bundesamt für Sport den Vereinen bei der J&S-Abrechnung entgegengekommen ist. «Normalerweise braucht es eine bestimmte Mindestanzahl an Trainingseinheiten, damit J&S ein Modul anerkennt und Entschädigungen zahlt. Diese Mindestanzahl wurde aufgehoben, was uns zumindest einen kleinen Betrag an J&S-Geldern beschert.»

Jugend-und-Sport-Leiter

Gültigkeit der J&S-Diplome wird bis Ende 2021 verlängert

Für J&S-Leiterinnen und -Leiter, die wegen der Corona-Krise ihre J&S-Weiterbildungskurse nicht haben absolvieren können, wird die Anerkennung der Diplome bis Ende 2021 verlängert. Dies hat das Bundesamt für Sport (Baspo) kürzlich entschieden.

Entsprechend der Weiterbildungspflicht müssen J&S-Leiterinnen und -Leiter alle zwei Jahre ein Modul aus dem Angebot der J&S-Weiterbildung für Kindersport oder Jugendsport besuchen. Der Besuch und das Bestehen eines J&S-Weiterbildungsmoduls sind Voraussetzung dafür, dass die gültigen J&S-Leiteranerkennungen um zwei weitere Jahre verlängert werden. Weil wegen der Corona-Krise sämtliche Ausbildungskurse und Weiterbildungsmodule bis 30. Juni 2020 abgesagt wurden, konnten und können J&S-Leiter derzeit keine Weiterbildungen absolvieren und laufen deshalb Gefahr, ihre J&S-Anerkennung zu verlieren. Damit würde auch ihr Anspruch auf J&S-Entschädigungen wegfallen. Das will das Baspo vermeiden. «Jugend und Sport zeigt sich angesichts der Corona-Krise kulant und verlängert bei den Weiterbildungsmodulen alle kursspezifischen Anerkennungen bis 31.  Dezember 2021», sagt Christoph Lauener, Leiter Kommunikation beim Baspo.ms

 

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