Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der Kanton Freiburg muss ein weiteres Asylzentrum eröffnen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: REgula Saner

Gestern bekamen die Oberamtmänner und der Gemeindeverband Post von Sozialdirektorin Anne-Claude Demierre. In einem Brief bittet sie um Mithilfe bei der Suche nach einem geeigneten Objekt für die Eröffnung einer neuen Unterkunft für Asylbewerber.

Idealerweise sollte bis Ende Jahr eine Lösung gefunden werden, damit das neue Asylzentrum anfangs nächsten Jahres in Betrieb genommen werden kann, wie die Asyl- und Flüchtlingskoordinatorin beim kantonalen Sozialamt, Marie Guisolan, gegenüber den FN erklärte.

Denn die bestehenden vier Asylzentren mit 287 Plätzen (Foyer des Remparts und Foyer du Bourg in Freiburg, Foyer des Passereaux in Broc, Foyer du Lac in Estavayer-le-Lac) sind derzeit zu 95 Prozent ausgelastet.

Bis zu 200 Flüchtlinge mehr

Da der Bund in der nächsten Zeit aber mit mehr Flüchtlingen rechnet als bisher angenommen, droht dem Kanton ein Platzmangel (siehe Kasten). 3,3 Prozent der jährlichen Neuankünfte in der Schweiz muss der Kanton übernehmen. 2007 waren das 255 Personen, für das laufende Jahr dürften es 400 bis 450 Asylbewerber sein. Per Ende Oktober 2008 verzeichnete der Kanton bereits 340 neu zugeteilte Flüchtlinge.

Freie Kapazitäten zur Unterbringung von neuen Flüchtlingen hat der Kanton Freiburg einzig noch in der Asylnotunterkunft La Poya. Dort sind von 120 Plätzen bloss 30 besetzt. Da die Poya aber für Asylbewerber mit Nichteintretensentscheid und rechtskräftiger Wegweisungsverfügung reserviert ist (in der Regel ledige Männer), will der Kanton dort nicht ohne Not Familien unterbringen.

Ausnahmsweise könnten ledige Männer, eventuell auch Frauen oder Paare ohne Kinder dorthin gebracht werden, aber die prekäre Platzsituation ist damit nicht gelöst. Nur eine zeitlich begrenzte Notlösung wären auch Zivilschutzräume.

Dem Kanton bleibt also nichts anderes übrig, als ein neues Asylzentrum zu eröffnen. Angestrebt werden 50 bis 60 Plätze.

Für den Kanton Freiburg, aber auch viele andere Kantone, die sich in der gleichen Situation befinden, ist die aktuelle Situation insofern ärgerlich, als sie aufgrund der verschärften Asylpolitik von alt Bundesrat Christoph Blocher und unter Vorgabe des Entlastungsprogramms 2003 angehalten waren, Asylunterkünfte zu schliessen.

So wurden im Kanton Freiburg erst vor drei Jahren zwei Unterkünfte (eine im Vivisbachbezirk und eine im Seebezirk) geschlossen. Laut Flüchtlingskoordinatorin Marie Guisolan prüfe derzeit eine Expertengruppe des Bundes, ob die Kantone für die dadurch entstehenden Mehrkosten entschädigt werden.

Zur Entlastung der Asylbewerberunterkünfte hat der Kanton derweil zwei Sofortmassnahmen ergriffen. So sollen Flüchtlinge, die unterdessen eine B-Bewilligung erhalten haben, aber noch in Wohnungen des Kantons leben, nach und nach in eigene Wohnungen ziehen. Zudem sucht der Kanton mit Hilfe der Immobilienverwaltungen zusätzliche Wohnungen. Somit kann gewährleistet werden, dass Asylbewerber nicht länger als vier Monate in den Asylunterkünften leben müssen.

Meistgelesen

Mehr zum Thema