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Der Kulturmanager der Blue Factory geht

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Fünf Jahre lang war der Sensler Martin Schick Kulturmanager auf der Blue Factory. Nun geht er. Was bedeutet das für die Kultur im Freiburger Innovationsquartier? Die Stadt will mit mehreren Konventionen ihren Fortbestand sichern.

Am 1. März 2018 übernahm Martin Schick die von der Bluefactory AG geschaffene Stelle als Kulturmanager. Er sollte kulturelle Projekte koordinieren und die Kulturakteure mit den Exponenten aus Wirtschaft und Gesellschaft vernetzen, hiess es damals.

Schick hat allerdings weit mehr getan, als bloss Kultur zu verwalten. Er hat für die Stadt gemeinsam mit unzähligen Akteurinnen und Akteuren ein kulturelles Ökosystem aufgebaut und die Grenzen für eine kulturelle Teilhabe ausgelotet.

Schick begründet auf Nachfrage der FN seinen Abgang damit, dass er den Job zum einen schon lange gemacht habe und zum anderen keinen neuen Handlungsspielraum mehr sehe:

Wir kommen nicht über das hinaus, was wir jetzt installiert haben – abgesehen vom Silo, das ein grosser Hoffnungsträger ist.

Martin Schick
Bisheriger Kulturmanager der Bluefactory AG

Der Plan ist es, das Silo in einen Kulturort zu verwandeln (die FN berichteten). Um weiterzukommen, fehlen vonseiten der Politik immer noch wichtige Grundlagen, sagt Schick. Er wünsche sich jedenfalls, dass das, was er aufgebaut habe, eine Fortsetzung finde.

Klar ist aber auch: Die Kultur im Innovationsquartier hat neben der Technologie einen schweren Stand. Zwar finanziert die Trägergesellschaft Bluefactory AG die Kulturmanagerstelle jährlich mit 100‘000 Franken. Für das kulturelle Programm kommt die Stadt Freiburg mit weiteren 100‘000 Franken auf. Stadt und Kanton sind zu je 50 Prozent Miteigentümer der Bluefactory AG. Doch während für die Stadt eher der Quartieraspekt der Blue Factory im Fokus steht – also nachhaltiges Wohnen und eine lebendige Kultur – ist der Kanton eher am Technologiepark interessiert.

Sorge um kulturellen Zukunft

Das Thema beschäftigt daher auch den Generalrat Freiburg. Mehrere Interventionen drehten sich jüngst um die kulturelle Zukunft der Blue Factory. Rana Bassil von der SP beispielsweise forderte an der letzten Sitzung, dass die Stadt die Blue Factory in ihre Kulturvision integrieren und klare Ziele festlegen müsse. Sie wollte auch wissen, welche Strategie die Stadt für das Schweizer Museum und Zentrum für elektronische Musikinstrumente (Smem) auf dem Areal der Blue Factory verfolge. Das Smem ist wegen fehlender Zukunftsperspektiven und finanzieller Mittel zu wenig ausgelastet. Bassil fragte:

Welchen Platz soll die Kultur in der Blue Factory haben? Gibt es nach dem Abgang von Martin Schick noch Hoffnung?

Rana Bassil
SP-Generalrätin 

Konventionen in Arbeit

Die Antworten des Gemeinderats auf die Fragen aus dem Stadtparlament stehen noch aus. Gegenüber den FN wollte Kulturvorsteher Laurent Dietrich (Die Mitte) Schicks Weggang nicht weiter kommentieren, ihm aber danken:

Martin Schick hat an einem Ort, der ständigen Veränderungen unterliegt, mit nur wenig Mitteln eine kulturelle Dynamik ermöglicht.

Laurent Dietrich
Gemeinderat Freiburg 

Obwohl die Einstellung eines Kulturmanagers Sache der Bluefactory AG ist, beteuerte Dietrich zudem, dass eine Nachfolge für Schick gesucht werde.

Was die Zukunft der Kultur auf der Blue Factory angehe, habe die Stadt im Weiteren gerade eben einen Kulturauftrag zuhanden der Bluefactory AG ausgearbeitet. «Es geht darum, den heutigen Auftrag für die Kultur schriftlich zu verankern.» Die Konvention sei der Trägergesellschaft übermittelt worden, nun müsse verhandelt werden. 

Zwei weitere Konventionen, die noch in Arbeit seien, betreffen das Silo. Die Stadt hat gemäss Dietrich dafür eine Reserve über 2,7 Millionen Franken angelegt. Für die Renovation des Silos läuft aktuell eine Parallelstudie, die von einer Jury begleitet wird. Die Kulturplattform Tear denkt über den Inhalt des künftigen Kultursilos nach. Von den 2,7 Millionen Franken will die Stadt 750‘000 Franken an die Bluefactory AG zahlen für grundsätzliche bauliche Massnahmen am Turm und eine Million Franken für spezifische bauliche Anpassungen auf der Basis der Überlegungen von Tear.

Die verbleibende Million Franken möchte die Stadt laut Dietrich zur Stärkung des Museums und Zentrums für elektronische Musikinstrumente eingesetzt wissen.

Die Stadt will, dass das Smem auf der Blue Factory bleibt.

Laurent Dietrich
Gemeinderat Freiburg

Dennoch stellt sich die Frage: Kommen die Konventionen zu spät? Dass die Stadt ihre kulturelle Mission im Innovationsquartier erst jetzt klärt, hat gemäss Dietrich mit der Rekapitalisierung der Bluefactory AG zu tun. Solange diese gelaufen sei, habe die Stadt nichts tun können. Und Dietrich stellt klar: «Wir sind in einer gesunden Partnerschaft mit der Betreibergesellschaft.»

Bluefactory-Direktor Philippe Jemmely war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

 

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