Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Der Künstler muss nicht ein Star sein»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ab dem 30. Juni wird die Welt der Kultur die Stadt Freiburg erobern

Autor: Von MURIELBOWIE

Sylvie ist die Hauptfigur in einer Romanserie, eine junge Frau mit allen Attributen, die zu einer Person in ihrem Alter gehören. Sylvie ist nett, wohlerzogen und ein wenig sentimental. Doch diese Darstellung einer Frau hat Sylvie Brühlhart, die zufällig auf die Bücher gestossen ist, gar nicht gefallen. Entschlossen, ihrer Namensgenossin zu helfen, hat sie die Romane umgeschrieben. Entstanden ist die Geschichte einer aussergewöhnlichen jungen Frau: selbstbewusst, keck und nie um eine Antwort verlegen. Für diese Arbeit erhielt die Freiburgerin den Preis des national ausgeschriebenen Bollwerk-Wettbewerbs. Sylvie Brühlharts «literarische Installation», wie die Organisatoren des Festivals das Werk nennen, wird an diversen Orten in der Stadt und im Kanton Freiburg im Rahmen des BBI zu sehen sein.

Das zweite prämierte Projekt stammt von Andreas Gysin aus Lugano. Statt sich eine Antwort auf die gestellte Frage zu überlegen, hat er sie an die Bevölkerung weitergegeben. Er lädt diese dazu ein, per SMS-Nachricht mitzuteilen, was sie zu sagen hat. Und damit die Botschaft auch wirklich ein breites Publikum erreicht, werden ab dem 30. Juni in verschiedenen Schweizer Städten Leuchttafeln aufgestellt, auf welche die Antworten dann projiziert werden. Denn, wer etwas zu sagen hat, braucht auch Zuhörer, wird sich der Künstler wohl gesagt haben.

Kultur einmal anders

«Seit 1998 ist das Belluard Bollwerk International nicht mehr ein Festival im eigentlichen Sinn», erklärt Klaus Hersche, einer der beiden Ko-Direktoren. Und sein Direktions-Partner Olivier Suter doppelt nach: «Man weiss nie, worum es geht. Es gibt immer wieder Überraschungen. Deshalb richten wir uns nicht ausschliesslich an ein kulturinteressiertes Publikum, sondern an alle neugierigen Menschen, die etwas erleben wollen.» Das neue Konzept der Veranstalter ist denn auch nicht nur auf die Bollwerkfestung in der Stadt beschränkt, sondern verteilt sich auf den ganzen Kanton, einzelne Projekte sogar auf die ganze Schweiz. «In der Öffentlichkeit ist die Kultur einfach besser platziert», so Hersche, «denn da müssen die Zuschauer nicht zur Kultur kommen, sondern sie kommt zum Publikum.» Dennoch wird ein grosser Teil des BBI auch weiterhin in der alten Festung stattfinden.

In diesem Jahr haben sich die beiden Direktoren mächtig ins Zeug gelegt, um den Anlass auf die Beine zu stellen. Aus finanziellen Gründen haben sie auf den Einsatz von Direktoren im Aussendienst verzichtet und stattdessen alles selber organisiert. Der Schwerpunkt wurde dem auch bei den Schweizer Künstlerinnen und Künstlern gesetzt, ausserdem wird eine Gruppe aus Grenoble zu Gast sein.

Mischung verschiedener Kunstformen

«Der Künstler muss nicht unbedingt ein Star sein, um sein Werk bei uns zu präsentieren», führt Hersche aus. Die beiden Direktoren erklären auch, dass sie nicht in erster Linie die Künstler, sondern die Kunst in den Vordergrund stellen wollen. «Wir verstehen Kunst in einem weiteren Sinn. Auch alltägliche Dinge können eine Form von Kunst sein. Wichtig ist aber vor allem, dass man nicht jede Art von Kunst in die verschiedenen bestehenden Kunstformen einordnet, sondern auch Mischungen zulässt», gibt Suter das Motto des Festivals preis.

Wie jedes Jahr besteht auch bei dieser Ausgabe des BBI die Möglichkeit für das Publikum, diverse Ateliers zu besuchen. Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren können während zwei Wochen in die Welt des Fernsehens eintauchen. Dort werden sie in die Kunst des Filmens und Schneidens wie auch in den Journalismus eingeführt. Während der gesamten Dauer der Veranstaltung vom 30. Juni bis zum 15. Juli wird jeden Abend während einer Stunde eine Sendung zum Bollwerk-Festival auf dem Servicekanal S10 ausgestrahlt. Zudem bietet der Biologe und Tänzer Xavier Le Roy ein Workshop zum Thema Bewegung an. Ziel des Kurses ist es, bestimmte Körpertechniken zu erlernen und Verhaltensmuster zu hinterfragen. Doch auch an diversen anderen Vorstellungen werden die Zuschauer zum Mitmachen animiert.
Bleibt zu erwähnen, dass das Belluard Bollwerk International wie immer ein kultureller Bewgegnungsort sein soll, zu dessen Erfolg bestimmt auch diverse Neu- und Wiederentdeckungen beitragen werden.

Meistgelesen

Mehr zum Thema