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Der Manager kassiert mit

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Seit Jahrzehnten schon gehören die afrikanischen Athleten zum Bild jeder grösseren Laufveranstaltung. In Kerzers ist dies nicht anders. «Die Afrikaner erhöhen die Attraktivität des Laufs», hält OK-Präsident Markus Ith fest. «Sie garantieren schnelle Zeiten und geben dem Kerzerslauf einen internationalen Touch.» So waren am Samstag diverse Manager mit ihren Athletinnen und Athleten anwesend. Einer von ihnen war Brahim Chalgoum. Der 47-jährige Marokkaner war einst selbst ein Spitzenläufer. 28:03 Minuten lautete seine persönliche Bestzeit über die Distanz von 10 000 Metern. Chalgoum spezialisierte sich später auf Strassenläufe und war insbesondere in Deutschland, wo er seit 25 Jahren lebt, einer der Besten seiner Laufdisziplin. «Einmal bin ich auch in Kerzers gestartet. 1991 wurde ich Fünfter», erinnert sich Chalgoum, der heute seine eigene Laufagentur betreibt (bc-running) und zwei Läufer in Kerzers am Start hatte: Aleme Mekonnen und Abdiwak Tura, zwei Äthiopier.

Ein Geschäft

Seine Laufagentur manage und vermarkte insbesondere afrikanische Spitzenathleten, so Chalgoum. «Getreu unserem Motto ‹Fair geht vor› steht bei uns der Sportler im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir organisieren und vermitteln sämtliche Starttermine und übernehmen die komplette Abwicklung aller Behördengänge», tönt es auf der Homepage der Agentur vielversprechend. Und nicht nur dies. Er bezahle seinen zumeist aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Athleten ausserdem die Flugtickets und biete ihnen Kost und Logis. Im Gegenzug partizipiert der Manager natürlich an den Preisgeldern, die seine Athleten kassieren. «15 Prozent der Preisgelder fliessen in meine Tasche», sagt Chalgoum. Ein erstaunlich tiefer Prozentsatz, der unter Berücksichtigung all seiner finanziellen Aufwendungen zumindest Zweifel hinterlässt. «Es ist wie in jedem anderen Geschäft auch, es gibt Höhen und Tiefen.» Zweiteres war zuletzt der Fall, als eine seiner Athletinnen, die in Kerzers hätte starten sollen, den Flug in die Schweiz verpasst hatte. «Das Ticket hatte ich bezahlt. Dieses Geld ist nun natürlich futsch.»

Umso mehr setzte Brahim Chalgoum seine Hoffnungen in Mekonnen und Tura, damit zumindest ein Teil des Geldes wieder reinkam. Derweil Tuga gegen Ende des 15 Kilometer langen Rennens hatte abreissen lassen müssen und als Achter nur wenig eintrug, schaffte es Mekonnen, dem es mit einem anerkennenden Schulterklopfen seines Managers im Zielraum gedankt wurde, als Dritter wenigstens aufs Podest. «Hätte ich nur Athleten, die siegen, wäre das Leben wie Honig», bemerkte Chalgoum fast schon philosophisch, als er eine Stunde nach dem Rennen das Preisgeld im Presseraum entgegennahm.

«Ein Handschlag reicht»

Es war ein merklich kleineres Couvert, als es Tesfaye Eticha in Empfang nehmen durfte. Der frühere äthiopische Langstreckenläufer, der seit Jahren in Genf wohnhaft ist, unter anderem 2002 den Murtenlauf gewinnen konnte und mittlerweile den Schweizer Pass besitzt, ist ebenfalls unter die Manager gegangen. Mit Erfolg: Mit Temesgen Daba (43:48 Minuten) und Sutume Asefa (50:35 Minuten), beide aus Äthiopien, gewannen am Samstag zwei seiner Schützlinge die Rennen der Männer und Frauen. Und auch Abera Ayantu (3. bei den Frauen) sowie Ifa Balda (5. bei den Männern) spülten Geld in die Kasse Etichas. «Unsere Athleten reisten erst am Freitag in die Schweiz an», sagt Julien Lyon, der zusammen mit Eticha die Läufergruppe managt. Es sei für ihn eine bereichernde Erfahrung, mit den Afrikanern zusammenzuarbeiten, fuhr Lyon, der selbst als Zweiter des 5-Kilometer-Rennens erfolgreich gewesen war, fort. Er und Eticha würden nur zehn Prozent des Preisgeldes einstreichen. Dies geschehe auf Vertrauensbasis. «Schriftliche Verträge sind in Afrika nicht üblich. Ein Handschlag reicht.» Ein Schelm, wer Böses denkt.

Brahim Chalgoum. Bild ca

«Hätte ich nur Athleten, die siegen, wäre das Leben wie Honig.»

Brahim Chalgoum

Läufer-Manager

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