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Der Murtner Pilzverein ist gut aufgestellt und feiert Jubiläum

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Den Pilzverein Murten und Umgebung gibt es seit 50 Jahren. Mit zwölf Kontrolleuren und rund 170 Mitgliedern ist der Verein gut aufgestellt. Eine grosse Pilzausstellung zum Jubiläum ist in Planung. 

Seit rund 20 Jahren ist Daniel Maeder im Pilzverein Murten und Umgebung aktiv, seit 2006 als Pilzkontrolleur. Als Jugendlicher hatten ihn die Pilze aber nicht interessiert: «Ich war sportlich unterwegs und habe die Pilze beim Laufen durch den Wald zwar gesehen, aber nicht gross beachtet.» Bedingt durch einen Bandscheibenvorfall habe er das Tempo drosseln müssen und damit begonnen, sich die spriessenden Kugeln auf dem Waldboden genauer anzuschauen. Er eignete sich Wissen an, die Faszination für die Pilze erwachte. Bei dem Hobby geht es für Daniel Maeder aber um mehr, als nur Pilze zu pflücken: «Wir gehen regelmässig in den Wald und beobachten die Natur, wie sie sich entwickelt. Das ist das Schönste.» Wie weit das Laub ist, wo welche Pflanzen wachsen und vieles mehr seien Indikatoren, die auf bestimmte Pilze hinweisen. «Den Wald und die Pilze kann man nicht trennen, sie gehören zusammen.» Alter Mischwald sei für ihn als Pilzsammler das höchste der Gefühle. 

Tha Siegrist ist seit 2016 im Verein und seit 2018 Präsident. Ursprünglich stammt er aus dem Fricktal. «Ich war schon als Kind gerne beim Pilzlen dabei. Der Wald tut mir gut, das ist mein Ausgleich.» Heute lebt Tha Siegrist in Gümmenen: «Der nächste Pilzverein ist in Bern, ich bin aber mehr Richtung Murten orientiert.» Der Verein wolle das Interesse an Pilzen wecken, das Essen von Pilzen wie auch die Liebe zur Natur fördern. «Und nicht zuletzt geht es auch um die Geselligkeit.» Es gebe einige, die sich auch ausserhalb des Vereins regelmässig treffen.

Ein Korb mit verschiedenen köstlichen Pilzen.
Charles Ellena/a

Gut aufgestellt

Treffpunkt des Vereins ist die Murtenholzhütte. In der Saison sei dort meist ein bekanntes Pilzler-Gesicht anzutreffen, sagt Tha Siegrist. Kurse und Pilzkontrollen des Vereins fänden im Hofladen La Ferme beim Champ Raclé statt. Mit zwölf Kontrolleuren, sechs davon amtlich, sei der Verein gesamtschweizerisch überdurchschnittlich gut dran, sagt Daniel Maeder. «Wir haben sehr gute Leute.» Von den sechs amtlichen Kontrolleuren seien drei von der Stadt Murten angestellt – er selber sei einer davon. Regelmässige Fortbildungen seien ein Muss. 

Bis die Saison beginnt, dauert es aber noch eine Weile: «In diesen Breitengraden ist vor Ende August nichts los», sagt Maeder. Mit der Klimaerwärmung verschiebe sich die Saison noch weiter nach hinten. Die letzten beiden Jahre seien wetterbedingt keine guten Pilzjahre gewesen. Doch durch Corona hätten sich mehr Menschen in den Wald aufgemacht, und leider sei auch mehr Abfall liegen geblieben in der Natur. 

In der Hochsaison gebe es Tage, an denen sich die Waldbesucher um die Pilze reissen, erzählt Daniel Maeder. Es gebe auch Leute, die nicht genug bekommen: «Aber jede Person darf pro Tag nicht mehr als zwei Kilogramm Pilze aller Arten sammeln.» Vor zwei Jahren habe er miterlebt, wie die Polizei den Deckel des Kofferraums nicht mehr schliessen konnte, weil sie so viele Pilze konfisziert hatte. Pro Kilo zu viel gebe es eine Busse von 100 Franken. «Das kann schon teuer werden.» Er habe die konfiszierten Pilze anschliessend kontrolliert, und sie seien an eine gemeinnützige Einrichtung gegangen, die dafür Verwendung hatte. Gerade in den Bergen seien Verstösse gegen das Gesetz leider keine Ausnahme, «das war schon immer so».

Ein Safranschirmling.
Aldo Ellena/a

Vorbildfunktion

«Wir versuchen, Vorbilder zu sein», sagt Daniel Maeder. «Und wir geben Tipps wie zum Beispiel, dass jeder nur so viel mitnehmen soll, wie er oder sie auch essen kann.» Einmal habe ihm jemand einen Riesenbovist gezeigt und gefragt, ob er diesen Pilz einfrieren oder trocknen könne. Er habe ihm sagen müssen, dass dies nicht möglich sei, so Daniel Maeder. Darauf folgte die Frage, ob man Riesenbovisten verkaufen könne, denn er habe noch mehr: «Der Mann hatte rund 20 Riesenbovisten im Kofferraum», erzählt Maeder kopfschüttelnd.

Wer Pilze massvoll sammelt, kann sie auch geniessen: «Selbst gemachte Knöpfli mit Eierschwämmen sind herrlich», sagt Tha Siegrist. Für Daniel Maeder zählen Pilze nicht zu den Lieblingsspeisen, aber er mag Pilzsuppen, zum Beispiel mit Steinpilzen oder Stockschwämmchen. «Es geht mir primär um die Natur, ums Erleben im Wald und darum, Neues zu lernen.» Tha Siegrist bekräftigt: «Der Wald ist eine Energiequelle, die Kraft der Bäume ist wunderbar.» 

Ein Pilzsammler pflückt einen Nebelgrauen Trichterling.
Aldo Ellena/a

Zahlen und Fakten

Pilzausstellung zum Jubiläum

Der Pilzverein Murten und Umgebung besteht seit 1972. Zu Beginn zählte der Verein 36 Mitglieder, heute sind es um die 170. Der erste Präsident war der inzwischen verstorbene Willy von Dach. Dem Verein beitreten können alle, die sich für die Pilzflora interessieren. Gemäss den Statuten will der Verein die Pilzkunde fördern, eine fachliche Ausbildung bieten und die einheimische Pilzflora gegen Ausrottung schützen. Ein weiteres Ziel ist die Bekämpfung von Pilzvergiftungen. 2020 kontrollierte der Verein 757 Kilogramm Pilze. Davon waren 27 Kilogramm ungeniessbar, 13 Kilogramm giftig und 0,5 Kilogramm tödlich giftig.

Für Interessierte bietet der Verein Einsteigerkurse an. Ausserdem finden Bestimmungsabende für Fortgeschrittene statt. Um an den Bestimmungsabenden teilzunehmen, braucht es einen absolvierten Einsteigerkurs oder entsprechende Grundkenntnisse über die Pilze. Dabei wird auch ein sorgsamer Umgang gelehrt. So soll man von einem Pilz, den man nicht kennt, höchstens ein bis zwei Exemplare mitnehmen und diese einem Kontrolleur zeigen. Fachgerechtes Pflücken ist das eine, das richtige Gefäss das andere. Immer einen Korb mitnehmen, rät der Pilzkenner. Es dürfen maximal zwei Kilogramm gepflückt werden. 

Die Pilzausstellung zum 50-Jahr-Jubiläum findet vom 14. bis 16. Oktober 2022 in der alten Turnhalle beim Kreisel beim Viehmarktplatz statt. emu

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