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Der neue, ausgeglichenere Roberto Kovac

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Vor gut zwölf Jahren hatte Roberto Kovac seine Basketball-Karriere in Freiburg lanciert. Nun ist der bald 33-jährige Tessiner als gereifter Familienvater zurück bei Olympic – und trifft im Cupfinal ausgerechnet auf Ex-Club Massagno.

Ende Januar kam es zwischen Massagno und Roberto Kovac zum Bruch. Der NLA-Leader stellte den Shooting Guard per sofort frei. Aus heiterem Himmel kam die Trennung indes nicht. Zwischen dem Schweizer Internationalen und Trainer Robby Gubitosa hatte es schon länger Spannungen gegeben. Ein hitziges Wortgefecht zwischen Coach und Spieler während eines Trainings brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. «Eigentlich wollte ich schon letzten Sommer weg, weil mich der Coach nicht mehr haben wollte. Doch der Club wollte es nochmals versuchen, und meine Frau hatte ebenfalls den Wunsch, im Tessin zu bleiben, weil wir eben eine kleine Tochter bekommen hatten», sagt Kovac. Es sei aber beidseits nicht zu 100 Prozent das gewesen, was man wollte, «und so wurde es immer schwieriger». Nicht einfacher machte es die Tatsache, dass für Kovac Anspruch und Wirklichkeit bei Massagno nicht übereinstimmten. «Ehrlich gesagt, mir war es im Club nicht seriös genug. Wir trainierten drei- oder viermal die Woche, alles war halbprofessionell. Für einen Basketball-Profi wie mich was das mental nicht einfach. Wir haben dann eine Lösung gefunden, die am Ende gut für alle war.»

Ein professionelleres Umfeld

Die Lösung war die Rückkehr zu Olympic, für das Kovac bereits von 2011 bis 2016 gespielt hatte. «Hier habe ich meine Karriere lanciert. Ich erinnere mich noch gut an meine letzte Saison in Freiburg, als wir das Double geholt haben.» Für ihn sei es wie eine Heimkehr. Der Präsident, der Trainer und viele Spieler seien noch die gleichen wie damals. «Ich bin glücklich, zurück zu sein. Dass ich ein gewohntes Umfeld vorgefunden habe, machte den Wechsel einfacher. Mit einem fünf Monate alten Kind ist alles komplizierter. Zum Glück arbeitet meine Frau momentan nicht.» Der Tapetenwechsel sei jedoch unumgänglich gewesen.

Roberto Kovac im Dress von Massagno, hier noch gegen Olympic.
Archivbild Keystone

In Freiburg finde er wieder das kompetitive Umfeld vor, das er brauche, um Leistung zu zeigen. «Bei einem halbprofessionellen Verein wie Massagno braucht es Glück, um ganz vorne zu sein. Neben guten Ausländern und zwei, drei starken Schweizer Spielern muss alles rund laufen, dann ist das Team wettbewerbsfähig, und du kannst etwas gewinnen», erklärt Kovac. Demgegenüber stehe Olympic, das in den letzten zehn Jahren immer zur Spitze zählte. «Bei Massagno gibt es Hoch und Tiefs, letzte Saison etwa verloren wir im Playoff-Halbfinal überraschend gegen Neuenburg, weil es gerade weniger gut lief. Natürlich, diese Saison ist Massagno auch dank vier guten Söldnern vorne, aber schon nächstes Jahr kann das wieder ändern. Die Konstanz zwischen Olympic und den anderen Clubs ist der grosse Unterschied.»

Dank Tochter gelassener

Die absolute Kontinuität weisen diese Saison allerdings auch die Freiburger nicht auf, es gab Wechsel auf den Ausländerpositionen und zuletzt eben den Zuzug von Kovac. «Das ist so, aber der harte Kern ist eben geblieben, so wie der Trainer auch. Deshalb ist es kein Problem, wenn der eine oder andere Spieler wechselt. Die Chemie und die Identität bleiben gleich, und das macht die Integration von neuen Spielern einfacher. Das ist die grosse Stärke des Clubs.» Apropos Trainer: Hatte Kovac während seines ersten Engagements nicht auch mit Petar Aleksic so seine Meinungsverschiedenheiten? «Petar und ich sind eben beide starke Charaktere. Damals war der Druck grösser, wir standen beispielsweise während zwei Jahren in vielen Finals, ohne sie zu gewinnen. Das hat alle gestresst und machte es schwierig, mit den Emotionen umzugehen. Heute sind Petar und ich ruhiger geworden.» Die trotz dem Vorfall in Massagno insgesamt grössere Gelassenheit Kovac’ spiegelt sich auch in anderen Bereichen wider. Das nicht zuletzt dank seiner kleinen Tochter, die vieles relativiert habe und für eine grössere Ausgeglichenheit sorge. «Ich bin immer noch ehrgeizig, aber früher war es schlimmer, und Basketball ist nicht mehr das Wichtigste für mich. Ich konnte es damals beispielsweise nicht ertragen, wenn ich im Training voll bei der Sache bin und andere nicht 100 Prozent gaben. Heute fokussiere ich mich auf meine Leistung und versuche so, den Teamkollegen Vertrauen zu geben.»

Für Olympic statt gegen Massagno

Bisher funktioniert diese Herangehensweise ganz gut. Fünf Partien bestritt Kovac inzwischen für Olympic. Zubuche stehen fünf Siege und mit durchschnittlich 16.2 Punkten (Trefferquote von 47 Prozent aus der Distanz!) ist der Tessiner der Topskorer der Freiburger. «Ja, es läuft. Ich hoffe, es geht so weiter», schmunzelt Kovac, der den eigenen Statistiken aber keine so grosse Bedeutung beimisst – auch das ist ein Unterschied zu früheren Jahren. «Wichtig ist, dass wir als Team gewinnen. Ich habe nun einmal eine offensivere Rolle als andere. Jeder hat seine Aufgabe.»

Mit im Schnitt 16,2 Punkten ist Roberto Kovac bereits Olympics bester Punktesammler.
Charly Rappo

Gewinnen will Kovac selbstredend auch am Samstag im Cupfinal. Gegner im Freiburger St. Leonhard ist ausgerechnet Massagno. «Es wird sicher speziell, weil ich die Saison mit den Tessinern gestartet habe. Jetzt aber bin ich bei Olympic und muss das Vergangene vergessen. Es ist eine mentale Sache. Ich muss für Olympic spielen und nicht gegen Massagno.» Die Vorfreude vom Kovac, der bisher fünfmal den Cupsieg feiern konnte (je zweimal mit Vacallo und Genf sowie einmal mit Freiburg) auf den Final ist gross. «Es ist wie ein entscheidendes Spiel im Playoff-Final und der wichtigste Match des Jahres. Die Halle wird voll sein, alles kann passieren. In einer Serie haben wir gegenüber Massagno sicherlich Vorteil, aber in einem Spiel ist alles möglich.»

Mehr Spiel statt Arbeit

Im Gespräch mit Kovac wird rasch klar, dass er noch nichts von seinem Feuer verloren hat, obwohl er bald 33 Jahre alt ist, als einer der wenigen Schweizer im Ausland gespielt hat (KK Cibona/KRO und Reykjavik/ISL) und alles gewonnen hat, was es hierzulande zu gewinnen gibt. «Basketball ist für mich keine Arbeit, sondern ein Spiel. Ich trainiere immer weiter, auch im Sommer. Solang ich Lust habe, spiele ich weiter.» Trotzdem denkt Kovac auch an die Zeit nach der Spielerkarriere, im Januar will er den Bachelor in Sportwissenschaften abschliessen – um später weiter in diesem Bereich tätig zu sein. «Sei es als Trainer oder in irgendeiner anderen Form.» Noch aber hat er Ziele im Basketball, die er am liebsten mit Olympic erreichen möchte. «Ich hoffe sehr, dass der Club die Option für nächste Saison zieht, ich jedenfalls würde gerne bleiben. Mit der Familie bereits wieder umziehen zu müssen, muss nicht sein.»

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