Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der neue Hoffnungsträger

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Dass sich am Genfer Kantonalen im Schlussgang der 25-jährige Pascal Piemontesi (Mont-sur-Rolle) und der 26-jährige Nichtkranzer Vincent Heiniger (Carouge) duellieren würden, hätte vor dem ersten Kranzfest der Saison kaum jemand für möglich gehalten. Erwartet wurde stattdessen ein Festsieg des Senslers Michael Nydegger, der als grosser Favorit nach Satigny gereist war. Der Sennenschwinger, der sich letzte Saison als bester Südwestschweizer etabliert und drei Kranzfeste gewonnen hatte, galt in Satigny als grosser Favorit auf den Tagessieg. Nach einem Gestellten beim Anschwingen gegen Piemontesi und einem Unentschieden im zweiten Gang gegen Stéphane Haenni (Haute-Broye) fiel Nydegger allerdings früh aus der Entscheidung. «In den ersten beiden Gängen habe ich nicht das gezeigt, wozu ich fähig bin», so der Oberschroter. «Zuletzt machten mir eine Leistenzerrung und ein verstauchter Finger Probleme. Zwar nichts Grosses, aber es behindert beim Schwingen. Im Unterbewusstsein war ich wohl etwas blockiert.»

So musste Michael Nydegger zuschauen, wie Piemontesi vor 600 Zuschauern den letzten Kampf gegen Vincent Heiniger (Genf) in der ersten Minute mit innerem Haken und Nachdrücken gewann. Es war der erste Kranzfestsieg überhaupt und der neunte Kranzgewinn insgesamt des Waadtländers.

Hoffnungsträger Nydegger

Auch wenn es für Nydegger beim ersten Kranzfest der Saison «nur» zu Platz drei gereicht hat, so ändert dies nichts an seiner neuen Rolle als Lichtgestalt des Südwestschweizerischen Schwingverbands (SWSV). Stand der 27-Jährige bisher immer etwas im Schatten der beiden «Überschwinger» Hanspeter Pellet und Stefan Zbinden, so ruhen heuer die (Kranz-)Hoffnungen auf Michael Nydegger. Entsprechend vorsichtig traten am Sonntag Nydeggers Gegner an. Mit einer passiven Kampfweise versuchten sie, den einzigen anwesenden Eidgenossen zu stellen. «Mir behagt es mehr, wenn man offensiv gegen mich schwingt. Aber es ist an mir, Lösungen zu finden, damit ich auch solche Duelle gewinnen kann. Solange ich solche Kämpfe nicht gewinnen kann, sehe ich mich auch nicht als Leader oder so, auch wenn dies andere so sehen mögen.»

Zu den anderen gehört auch Stefan Zbinden. Nach seiner Rücktrittserklärung machte der Routinier seinerzeit klar, dass er sich keine Sorgen um die Zukunft des SWSV mache. «Es gibt noch Michael Nydegger. Das ist ein sehr guter, motivierter und ehrgeiziger Schwinger. Der kann mich locker ersetzen», so Stefan Zbinden damals.

Ambitioniert und engagiert

Motiviert und ehrgeizig sind denn auch zwei Adjektive, die Michael Nydegger gut umschreiben. Seit Ende September hat er wöchentlich acht bis zehn Trainingseinheiten absolviert, um sich optimal auf die Schwingsaison vorzubereiten–neben seinem 80-Prozent-Arbeitspensum als Maschineningenieur. «Die Abgänge von Stefan und Hanspeter haben auch Auswirkungen aufs Training. Seit sie weg sind, werde ich in den Trainings des Schwingclubs Sense weniger gefordert. Aus diesem Grund gehe ich einmal pro Woche nach Kirchberg, wo ich im Verein von Matthias Sempach trainiere. Dort werde ich mehr gefordert.»

Ein Clubwechsel kommt für Nydegger dennoch nicht infrage. Der 35-fache Kranzgewinner wird auch künftig in Tafers im Sägemehl des Schwingkellers stehen. «In der Vergangenheit konnte ich von der Nachwuchsarbeit des Vereins profitieren, jetzt sollen die Jungen von mir lernen können.»

Für seine Trainingsplanung hat Michael Nydegger den Ringer Christoph Feyer engagiert. Feyer, der internationale Spitzenringer und WM-Vierte von Atlanta 1995 der Ringerstaffel Sense, hat dem Oberschroter ein intensives, spezifisches Krafttraining zusammengestellt. Zudem hat er ihn in die Künste des Ringens eingeweiht. «Schwingen und Ringen sind bezüglich Technik bei den Bodenkämpfen sehr ähnlich. Die Ringer beherrschen sie allerdings besser, wodurch ich bei meiner Verteidigung Fortschritte machen kann», sagt Nydegger, der für die Ringerstaffel Sense auch in der Nationalliga B Einsätze absolviert.

Burgdorf im Visier

Die Saisonplanung hat der Oberschroter auf das Eidgenössische Schwingfest 2013 ausgerichtet. Nydeggers grosses Ziel: der zweite eidgenössischer Kranzgewinn nach 2007. Ende August möchte Nydegger in Burgdorf das nachholen, was ihm 2010 wegen einer schweren Verletzung (Kreuzbandriss, Innenbandriss und ein ausgehängtes linkes Kniegelenk) verwehrt geblieben war. «Ich bin eigentlich nicht der Typ, der gross in die Zukunft schaut und sich Ziele setzt. Ich habe selber erfahren, wie schnell man wegen Verletzungen zurückgeworfen werden kann.»

 

«Es ist an mir, Lösungen zu finden,

damit ich auch solche

Duelle gewinnen kann.»

Michael Nydegger

Schwinger

«Ich habe selber erfahren, wie schnell man wegen Verletzungen zurückgeworfen werden kann.»

Michael Nydegger

Schwingen

Saisonauftakt: Starke Freiburger Bilanz

D ie Freiburger Bilanz beim Saisonauftakt am Genfer Kantonalfest kann sich sehen lassen. Von den 19 mit einem Kranz ausgezeichneten Schwingern stammen deren vierzehn aus dem Kanton Freiburg, neun davon gehören zum Schwingklub Sense.

Mit einem Viertelpunkt Rückstand auf den drittplatzierten Michael Nydegger wusste der 20-jährige Adrian Lötscher zu überzeugen. Der Bauer aus dem Schwarzsee musste sich einzig dem späteren Tagessieger Pascal Piemontesi geschlagen geben. Weil Lötscher auch beim Anschwingen gegen Marc Gottofrey nicht über einen Gestellten hinauskam, verpasste er eine bessere Platzierung. Einen Kranz holten auch Michael Pellet, Christoph Overney (5.), Joel Niederberger, Steven Moser (7.) sowie ihre Sensler Teamkollegen Rolf Kropt, Claudio Schafer und Michel Dousse (8.). Ebenfalls gut in Szene setzte sich bei seinem Comeback nach fast drei Jahren Frédéric Berset, auch wenn er den Kranz knapp verpasste. ms

Meistgelesen

Mehr zum Thema