Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der Sensler beim FC Thun: Lucien Dählers steiniger Weg zum Profi

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zweimal schien der Heitenrieder Lucien Dähler den Traum vom Profifussball begraben zu müssen – bis er vor einem Jahr aus dem Nichts Stammspieler beim FC Thun wurde. Nun darf der 22-Jährige sogar von der Super League träumen.

16 Spiele hat der FC Thun in dieser Saison in der Challenge League absolviert, 16 Mal stand Lucien Dähler als rechter Verteidiger in der Startformation. Dass sich der Heitenrieder beim Tabellenzweiten, der sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg in die Super League machen darf, zum Stammspieler entwickelt hat, ist eine schöne Geschichte. Denn Dählers Weg zum Profi war kein einfacher. «Mir wurde früh klar, dass ich nichts geschenkt bekomme. Es gab immer talentiertere Fussballer als mich, nie gehörte ich zu den zwei, drei Spielern im Team, die im Mittelpunkt standen. Ich war immer einer von zwanzig, entsprechend habe ich früh gelernt, dass ich nur über Einstellung, Arbeit und Disziplin weiterkommen kann.»

Viel Biss

Der Biss, den er dadurch entwickelt hat, half dem Sensler, zwei Rückschläge wegzustecken, die viele andere Spieler wohl dazu veranlasst hätten, den Traum vom Profifussball zu begraben. Den ersten Dämpfer erlitt er bereits in jungen Jahren. Nach der U16 gehörte Dähler beim Team FFV nicht zu den Topspielern seines Jahrgangs, die jeweils den Sprung zum Partnerclub YB schaffen. «Da brach kurz eine kleine Welt zusammen, aber in diesem Alter habe ich mir nicht allzu viele Gedanken gemacht.» Zumal sich wenig später der FC Thun meldete und ihn zu einem Probetraining einlud. Dähler überzeugte und wechselte in die U18 des Clubs aus dem Berner Oberland. «Im Nachhinein war es wohl das Beste, das mir passieren konnte. So ging ich meinen eigenen Weg.»

Lucien Dähler: «Mir wurde früh klar, dass ich nichts geschenkt bekomme.»
Bild Charly Rappo

Einen Weg, der aber steinig blieb. Nach je zwei Jahren in der U18 und der U21 nahte auch beim FC Thun der Moment der Wahrheit. Und es sah zunächst nicht gut aus für Dähler. Im Winter 2021 teilte ihm der Club mit, dass es für ihn sehr schwierig sein werde, im Sommer einen Platz bei den Profis zu erhalten. «Mir wurde kommuniziert, dass schon sehr viel passieren müsste, damit ich eine Chance erhielte, der Club es aber schön fände, wenn ich die Rückrunde mit der U21 trotzdem noch spielen würde.» Dieser Rückschlag sei deutlich härter wegzustecken gewesen als derjenige Jahre zuvor beim Team FFV. «Aber es entspricht meinem Naturell, Dinge zu Ende zu bringen, wenn ich sie anfange.»

Also spielte Dähler auch in der Rückrunde weiter – und plötzlich wurde alles anders. Im Sommer 2022 ersetzte Thun den bisherigen Trainer der ersten Mannschaft, Carlos Bernegger, durch Mauro Lustrinelli. Mit dem ehemaligen U21-Nationaltrainer änderte sich auch die Philosophie, die Jungen erhielten mehr Priorität. Die Türe öffnete sich wieder einen Spaltbreit, nach weiteren Gesprächen im Sommer entschied Dähler, ein weiteres Jahr in der U21 anzuhängen.

Von null auf hundert

Auf einmal ging alles sehr schnell. Dähler durfte immer öfter mit der ersten Mannschaft trainieren, war im Trainingslager dabei. Im Oktober 2022 gab er sein Debüt bei den Profis, als er gegen Yverdon ein paar Minuten aufs Feld durfte. Gut drei Wochen später profitierte er von der Gelbsperre eines Mitspielers, kam gegen Schaffhausen zu seinem Startelf-Debüt – und gab seinen Stammplatz seither nicht wieder her. 21 Meisterschaftsspiele absolvierte er letzte Saison bereits, im Mai unterschrieb er seinen ersten Profivertrag, dieser läuft bis 2025 mit Option auf eine weitere Saison. «Timing und Glück spielen eben auch immer eine Rolle, wenn es darum geht, wer es zu den Profis schafft und wer nicht. Diesmal war das Timing für mich perfekt, dem Team begann es damals immer besser zu laufen, sodass ich meinen Platz behalten konnte.»

Im Spitzenkampf gegen Sion kam Lucien Dähler für einmal zu spät, als Theo Berdayes zum Schlussresultat von 1:1 traf.
Bild Keystone

Schlossfussball mit Michel Aebischer

Zu Dählers Stärken gehört die Schnelligkeit, die moderne Aussenverteidiger in der Regel auszeichnet. «Das Hauptziel ist, kein Tor zu kassieren, entsprechend diszipliniert spiele ich. Allerdings versuche ich, immer auch eine gewisse Offensivpower ins Spiel zu bringen», so Dähler, der in dieser Saison ein Tor und eine Torvorlage aufzuweisen hat. Dabei hilft ihm, dass er als Junior lange Zeit nicht als Verteidiger, sondern als Flügel spielte. Mit Marco Reus war denn auch ein Offensivspieler früher das Idol des Dortmund-Fans.

Und dann wäre da noch Nationalspieler Michel Aebischer, der wie Dähler aus dem 1500-Einwohner-Dorf Heitenried stammt. «Er ist Luftlinie 300 Meter entfernt von mir aufgewachsen. Wir kickten oft zusammen beim Schloss – Schlossfussball nannten wir das. Wir sind Coucousins und stehen immer noch ab und zu in Kontakt, ich war auch schon in Bologna, um mir ein Spiel von ihm anzuschauen. Er ist definitiv ein Spieler, zu dem ich hochschaue. Der Weg, den er bereits zurückgelegt hat, ist beeindruckend.

Volle Konzentration auf den Fussball

Noch ziemlich am Anfang seines Wegs steht Lucien Dähler selbst. Erst seit einigen Wochen konzentriert sich der 22-Jährige erstmals in seinem Leben voll auf den Fussball. Zuvor arbeitete er Teilzeit bei der Crowdfunding-Plattform «I Believe in You». «Auch abseits des Fussballfeldes interessiere ich mich für Sport – und auch für Management. Allerdings will ich jetzt fürs Erste das Maximum aus mir als Fussballer herausholen, die zusätzliche Zeit zur bestmöglichen Regeneration nutzen und schauen, was ich zur Leistungssteigerung individuell zusätzlich machen kann», so Dähler, der noch im Elternhaus in Heitenried wohnt.

Das Ziel der Nummer 37 ist klar: «Ich würde es gerne in die Super League schaffen. Das ist der Traum von jedem ambitionierten Fussballer in der Schweiz.» Am liebsten würde er das natürlich mit dem FC Thun erreichen. Die Berner Oberländer und der FC Sion sind der Konkurrenz in der Challenge League bereits ein wenig entrückt. Der Tabellenerste steigt Ende Saison direkt in die Super League auf, der Zweite absolviert die Barrage gegen den Zweitletzten der Super League. Nicht auszuschliessen also, dass schon in dieser Saison das nächste Kapitel im Märchen des Lucien Dählers geschrieben wird.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema