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«Der soziale Dialog ist gestört»

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«Der soziale Dialog ist gestört»

Personal im Sozialbereich fordert Klärung seiner Situation

Gekündigter Gesamtarbeitsvertrag, Änderungskündigungen und Vertragszusätze: Das Personal der sozialen Institutionen des Kantons Freiburg ist verunsichert. Der Dachverband VOPSI nimmt sowohl die Direktionen als auch den Staatsrat in die Verantwortung.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Bis vor kurzem noch haben der Verband der Organisationen des Personals der Sozialen Institutionen des Kantons Freiburg (VOPSI) und die freiburgische Vereinigung der Institutionen für Behinderte und Gefährdete (FVIBG) gemeinsam für den auf Ende Jahr gekündigten Gesamtarbeitsvertrag (Gav) gekämpft (FN vom 10. und 16. September). Nach wie vor arbeitet die FVIBG an einem neuen Gav. Weil die Zeit für die Anpassung der Arbeitsbedingungen an das Personalgesetz des Staates aber knapp wird, hat sie ihre Mitglieder-Institutionen Mitte September dazu aufgefordert, ihren Angestellten vorsorglich auf Ende Jahr zu kündigen (Änderungskündigungen) und sie Zusätze zu ihren Verträgen unterschreiben zu lassen (FN vom 30. September). Betroffen sind insgesamt 2300 Personen.

«Jetzt setzen die Direktionen der Institutionen ihre Mitarbeiter unter Druck, damit sie die neuen Arbeitsbedingungen akzeptieren», sagte VOPSI-Sekretär Bernard Fragnière am Freitag gegenüber den Medien. Das Personal fühle sich übergangen und verunsichert. Die FVIBG habe in ihren Verhandlungen mit dem Staatsrat zu schnell aufgegeben, der Staatsrat wiederum den gewerkschaftlichen Forderungen kein Gehör geschenkt. «Der soziale Dialog ist schwer gestört.»

Staatsrat und FVIBG gefordert

Für Jean Queloz vom schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) ist der Kanton «Garant des sozialen Dialogs in den von ihm subventionierten Institutionen». In Freiburg sei davon zurzeit aber nicht viel zu spüren: Es herrsche eine «Technokratie», und für den Staat gelte nur sein Personalgesetz.

Der VOPSI richtet nun klare Forderungen an den Staatsrat: Die Personalkosten der Institutionen müssten global berechnet werden, ehe man sie mit jenen des Staatspersonals vergleichen könne. Die Bedingungen des aktuellen Gav müssten beibehalten werden. Und der VOPSI solle künftig in die Verhandlungen zwischen Staatsrat und FVIBG einbezogen werden. Die FVIBG-Mitglieder wiederum werden aufgefordert, bis zum Ende der Verhandlungen auf Vertragszusätze zu verzichten. Das Personal soll am 11. Oktober an einer Vollversammlung informiert werden.

Vier Wochen Ferien sind zu wenig

Auslöser der verworrenen Situation war der Entscheid des Staatsrats, die Personalkosten der sozialen Institutionen künftig auf der Basis seines Personalgesetzes zu subventionieren. «Konkret bedeutet das, dass alle in einen Topf geworfen werden», sagte Christiane Dreyer, Ergotherapeutin im Buissonnets. Arbeitszeiten und Ferienansprüche könnten künftig nicht mehr individuell für die verschiedenen Berufe und ihre Bedürfnisse festgelegt werden. Vielmehr solle für alle einheitlich die 42-Stunden-Woche und der Anspruch auf vier Wochen Ferien gelten.

Gerade die fünfte Ferienwoche ist für Bernard Fragnière eine «absolute Notwendigkeit». Raphaël Rumo, Erzieher im Institut Les Peupliers in Praroman, nutzte seinerseits die Gelegenheit, um auf die schwierige Situation in seinem Beruf hinzuweisen: Die Anforderungen würden immer höher und die Mittel, um diese zu erfüllen, immer weniger. Die vielen «grauen» Arbeitsstunden (nicht bezahlte Präsenzzeiten, Pikettdienste oder Heimarbeiten) trügen das ihre dazu bei, dass viele seiner Kollegen ausgebrannt seien.

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