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Der stagnierende Hoffnungsträger

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«Es läuft ihm nicht so gut wie letztes Jahr. Er ist ein junger Spieler, es ist vielleicht der erste Rückschlag in seiner Karriere. Das muss er erst einmal verarbeiten.» Hans Kossmann macht keinen Hehl daraus, dass er von Romain Loeffel mehr erwartet. Der Name des 22-Jährigen stand stets für das Versprechen, dass Gottéron bald einen Spielertypus in den eigenen Reihen haben werde, der seit Jahren fehlt: einen sehr guten Schweizer Verteidiger. Für den gebürtigen Neuenburger ging es stets aufwärts. Mit 19 war er Stammspieler bei Gottéron, mit 20 debütierte er in der Nationalmannschaft. 16 Skorerpunkte machte Loeffel in der Saison 2010/11 in der NLA, einer Saison, in der er noch bei den Elite-A-Junioren hätte spielen können. In der Saison darauf waren es 23, letztes Jahr immerhin noch 18, obwohl er in der Qualifikation 16 Spiele verpasste.

 Weniger Einfluss auf das Offensivspiel

Kein Wunder, dass der Club stets grosse Hoffnungen in den Offensivverteidiger gesetzt hat. Bei Antworten auf die Frage, ob die Defensive stark genug sei für einen Titel oder der Club noch gedenke, einen sehr guten Schweizer Verteidiger zu verpflichten, fiel immer wieder einmal der Name Loeffel. Loeffel hat noch Potenzial, Loeffel wird noch besser werden, Loeffel kann dieser Verteidiger werden, lautete der Tenor. Doch zumindest in dieser Saison ist Loeffel nicht besser geworden. «Sehr mässig zufrieden», sei er mit seinen Leistungen in dieser Saison, sagt denn auch der Spieler selbst. Sein Einfluss auf das Offensivspiel hat abgenommen. «Offensiv muss einfach mehr von ihm kommen», sagt Kossmann ohne Wenn und Aber. Das wird beim Zuschauen schnell klar. Und das zeigen auch Loeffels Statistiken. Gerade einmal ein Tor und vier Assists stehen bisher auf seinem Konto. Gleichzeitig macht Loeffel in dieser Saison auch defensiv nicht immer einen sattelfesten Eindruck. Oft ist in der eigenen Zone der eine oder andere Schnitzer mit dabei.

 Ein Knackpunkt war der Spengler-Cup im Dezember 2012, als der Back nach einem Check von Byron Ritchie fast drei Monate pausieren musste. «Nach dieser Hirnerschütterung war es für mich sehr schwierig, zurückzufinden», sagt Loeffel. Er hat es bisher nie wieder auf das Level von vor der Verletzung gebracht. Seinen bescheidenen Punktestand relativiert er allerdings. «Anfang Saison habe ich weniger Powerplay gespielt als letztes Jahr. Das soll keine Entschuldigung sein, aber es ist nun einmal so, dass man zu mehr Punkten kommt, wenn man Powerplay spielt», so Loeffel. «Vielleicht bin ich in Sachen Offensivspiel dadurch auch weniger in meinen Rhythmus gekommen.»

«Die Spieler werden immer grösser»

Das Powerplay ist genau einer jener Punkte, in denen Kossmann von seinem Schützling eine Steigerung erwartet. «Er muss fähig sein, Schüsse aufs Tor zu bringen, gute Finten zu machen und die Übersicht zu behalten. In diesem Bereich erwarte ich mehr, aber es läuft einfach nicht wie letztes Jahr. Das ist natürlich immer auch eine Frage des Selbstvertrauens.»

Traut Kossmann Loeffel zu, ein dominanter NLA-Verteidiger zu werden? «Das werden wir sehen. Er verfügt gewiss über die Fähigkeiten dazu, aber im Eishockey spielt sich vieles im Kopf auf. Das Problem mit jungen Verteidigern, die offensiv sehr begabt sind, ist, dass sie lernen müssen, auf diesem Niveau bei fünf gegen fünf richtig zu spielen.» Es geht dabei um die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive. «Loeffel muss laufen, gute lange Pässe nach vorne spielen und manchmal wie ein vierter Stürmer nach vorne preschen. Dafür muss er den richtigen Moment wählen, genauso wie er in anderen Momenten erkennen muss, dass es nun der Zeitpunkt ist, sich auf solide Defensivarbeit zu beschränken.» Diese Arbeit in der eigenen Zone ist aber für einen bloss 178 Zentimeter grossen und 80 Kilogramm schweren Verteidiger nicht immer leicht. «Die Spieler werden immer grösser. Oft wiegen die Stürmer heute 90 oder 95 Kilogramm.» Ganz allgemein fügt Kossmann hinzu: «Die Liga ist besser geworden, Loeffel muss sich und sein Spiel dieser Tatsache anpassen.»

 Ehrgeizige Ziele

Loeffel selbst weiss um die hohen Erwartungen, die in ihn gesetzt werden. Und er will sie auf jeden Fall erfüllen. Denn er stellt selbst hohe Ansprüche an sich. «Ich will ein dominanter NLA-Spieler werden. Es ist auch mein Ziel, in den nächsten Jahren in der Nationalmannschaft zum Stammspieler zu werden.» Bisher wurde er lediglich für Testspiele, aber noch nicht für eine Weltmeisterschaft aufgeboten. «Aber ich bin noch jung, ich habe noch einige Jahre Zeit, um besser zu werden.»

Loeffel, der in Freiburg noch einen Vertrag bis Ende nächster Saison hat, glaubt auch bereits das Rezept gefunden zu haben, wie er aus der Stagnation der letzten Monate herauskommt. «Ich muss vor allem konstanter werden. Die Konstanz fehlt mir. Vielleicht auch deshalb, weil ich mir manchmal selbst zu viel Druck auferlege. Ich muss nun erst einmal zurück zum einfachen Spiel finden.»

Vorschau: Martin Ness wird zum Verteidiger

W ie bereits am Donnerstag trifft Gottéron heute (19.45 Uhr) wiederum auf den EHC Biel. Diesmal aber im St. Leonhard. Freiburgs Trainer Hans Kossmann muss für dieses Heimspiel gleich auf drei Verteidiger verzichten. Alain Birbaum und Marc Abplanalp trainierten zwar gestern mit der Mannschaft, sie werden aber erst nächste Woche ihr Comeback geben, Birbaum voraussichtlich am Dienstag gegen Genf, Abplanalp wohl am Freitag in Rapperswil. Zudem fehlt Sebastian Schilt, weil er in Biel den zweiten Spielausschluss der Saison kassierte und deshalb automatisch für ein Spiel gesperrt ist. Gottéron verzichtet auf einen Rekurs. «Da ist nicht viel zu machen. Ich habe mir die Bilder nochmals angeschaut und Schilt trifft seinen Gegner schon richtig im Gesicht», so Kossmann.

Immerhin wird Michael Ngoy, der gestern nicht trainierte, weil er in Biel einen Schuss abgekriegt hatte, heute auf dem Eis stehen. Dennoch stehen Kossmann nur fünf gelernte Verteidiger zur Verfügung. Er funktioniert deshalb Stürmer Martin Ness zum Verteidiger um. «Er hat mir in Biel einen guten Eindruck hinterlassen. Er hat gute Hände und eine gute Übersicht. Wer weiss, vielleicht ist das ja der Beginn einer neuen Verteidigerkarriere», sagt Kossmann schmunzelnd. Junior Maxime Montandon wird allenfalls als siebter Verteidiger aufgestellt. Das hängt auch davon ab, ob Tristan Vauclair heute spielt. Der Stürmer hat einen Schlag ans Knie erhalten und ist deshalb fraglich. Sollte er nicht spielen, rückt Sandro Brügger an die Seite von Adam Hasani und Kilian Mottet. Die übrigen Sturmreihen bleiben unverändert, Sandy Jeannin und Marc-Antoine Pouliot fühlten sich gestern auch am Tag nach ihrem Comeback gut.

Um Biel ein zweites Mal zu besiegen, muss Gottéron gemäss Kossmann «aufsässig, frech und schnell» spielen. «So können wir die neutrale Zone, die die Bieler kontrollieren wollen, schnell durchbrec hen.» fm

Der heutige Gegner

Fakten zum EHC Biel

• Das letzte Spiel im St. Leonhard hat der EHC Biel am 6. Dezember 2013 5:2 gewonnen.

 

• Der Erfolg in Freiburg war Biels letzter Auswärtssieg. Die Seeländer sind das schlechteste Auswärtsteam der Liga. Von 18 Spielen auf fremdem Eis haben sie nur gerade drei gewonnen.fm

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