Spitzenunihockey in der BCF-Arena

Die Superfinals, die Meisterschaftsentscheidungen in den höchsten Unihockey-Spielklassen der Männer und Frauen, finden am 21. April 2024 in der Freiburger BCF-Arena statt – und damit erstmals in der Romandie.

Seit dem Jahr 2015 werden in der höchsten Frauen- und Männerliga die Schweizer Meister in einem alles entscheidenden Finalspiel, dem Superfinal, gekürt. Bis auf die Jahre 2020 und 2021, als der Superfinal wegen der Coronapandemie vor gar keinen oder nur wenigen Zuschauern in Winterthur ausgetragen wurde, fand die Meisterschaftsentscheidung jeweils in Kloten statt. Nachdem Anfang Mai eine Delegation von Swiss Unihockey die BCF-Arena in Freiburg besichtigt hatte, ist es nun offiziell: 2024 kommt es erstmals in der Westschweiz zum Saisonhöhepunkt, in der Halle von Gottéron mit Plätzen für über 9000 Zuschauer.

Von Infrastruktur beeindruckt

«Es war ein Traum von mir, den Superfinal oder einen anderen grossen Unihockey-Anlass in die BCF-Arena mit ihrer super Infrastruktur zu holen», sagt David Krienbühl, der Präsident des Freiburger Unihockey-Verbandes. Nicht zuletzt, um den Unihockey-Sport in der Romandie zu fördern. Deshalb sei er vor eineinhalb Jahren erstmals bei Swiss Unihockey vorstellig geworden. «Warum nicht?», habe die Antwort vonseiten des nationalen Verbandes gelautet. Das Interesse war damit geweckt. Krienbühl streicht die Brückenrolle Freiburgs zwischen der Deutsch- und der Westschweiz hervor. Auch das Argument, dass in der Romandie das Potenzial für neue lizenzierte Spielerinnen und Spieler am grössten ist, spielte bei der Vergabe des Superfinals 2024 eine Rolle. «In der Regel gibt es in den Regionen mit grossen Eishockey-Clubs auch viele Unihockey-Spieler. Mit dem Meistertitel von Servette habe ich die Hoffnung, dass sich Unihockey auch in Genf entwickelt.»

Als im Februar entschieden wurde, das sportlich nicht unumstrittene Format mit dem Superfinal auch 2024 und mindestens bis 2027 fortzuführen, schrieb Krienbühl eine formelle Anfrage an Swiss Unihockey, den Superfinal vom nächsten Jahr in Freiburg auszutragen – mitunterzeichnet von Staatsrat Romain Collaud, Gottéron-CEO John Gobbi und Floorball Freiburg als Mitorganisator. Am 5. Mai schliesslich besichtigte eine Delegation von Swiss Unihockey die BCF-Arena. «Die war von der Infrastruktur sichtlich beeindruckt.» Und nun also findet der Superfinal im kommenden April definitiv erstmals in der Westschweiz statt.

Swiss Unihockey trägt das finanzielle Risiko

«Wir freuen uns, dass erstmals nach der Frauen-WM 2019 wieder ein grosser Unihockey-Anlass in der Romandie stattfindet», lässt sich Daniel Bareiss, Zentralpräsident von Swiss Unihockey, in einer Medienmitteilung des Verbandes zitieren. «Das Stadion in Freiburg ist topmodern und es wird sicherlich ein tolles Unihockey-Fest mit zwei packenden Finalspielen geben. Wir möchten den Standortwechsel auch nutzen, um dem Superfinal mit einem angepassten Rahmenprogramm neuen Schub zu verleihen und um die Aufmerksamkeit in der Westschweiz zu steigern.»

Zwischen 300’000 und 400’000 Franken beträgt das Budget für den Superfinal laut Krienbühl. «Das finanzielle Risiko trägt Swiss Unihockey. Wir als lokales OK sind dafür zuständig, dass wir die 300 benötigten freiwilligen Helfer aufbieten. Mit 1500 Lizenzierten im Kanton sollte das kein Problem sein.» Der Kantonalverband erhofft sich zusätzlich die Unterstützung der öffentlichen Hand und von privaten Sponsoren. «Ziel ist, die Halle möglichst vollzukriegen. Verlieren können wir nichts, wir haben nur zu gewinnen.»

Wünschenswerte Nachtschicht

Ein Gewinn ist der Superfinal 2024 selbstredend auch für Gottéron, der nicht nur eine Miete für die BCF-Arena kassiert, sondern auch an den Gastronomieeinnahmen partizipieren wird. «Je mehr Leute kommen, desto besser», sagt CEO Gobbi, der auf 8000 bis 9000 Zuschauer hofft. Der Club würde eng mit Swiss Unihockey, Floorball Freiburg und den anderen Partnern zusammenarbeiten und unterstütze etwa bei der Hospitality und der Sicherheit. «Für uns ist es eine grosse Ehre, den Superfinal zu beherbergen, zumal er erstmals in der Westschweiz ausgetragen wird. Er ist schliesslich einer der grössten Sportanlässe des Landes.»

Aber nicht nur der Austragungsort des Superfinals stellt im Jahr 2024 eine Premiere dar, sondern auch der Spieltag. Bisher wurde die Meisterschaftsentscheidung im Unihockey stets an einem Samstag ausgetragen. Diesmal findet sie mit dem 21. April 2024 jedoch an einem Sonntag statt. Der Grund? Am Samstag, 20. April, findet das 3. Playoff-Finalspiel der National League statt – womöglich ja mit Gottéron in Freiburg. «Dann müssten wir in einer Nachtschicht das Stadion für den Superfinal im Unihockey herrichten. Wir wären bereit dazu», sagt Gobbi mit einem Schmunzeln.

Der Ticketvorverkauf für den Superfinal in Freiburg startet voraussichtlich Ende September.