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«Der Titel wäre eine riesige Genugtuung»

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Die Union Tafers-Freiburg strebt am Wochenende im NLA-Playoff-Final gegen Lausanne ihren ersten Meistertitel an. Damit es mit der langersehnten Premiere klappt, benötigt es wohl den einen oder anderen Exploit – etwa von Julian Lehmann.

Badminton in Tafers – das ist auch eine Familienangelegenheit. Neben den Dietrichs und den Andreys trifft das auch auf die Schallers und Lehmanns zu. Julian Lehmann ist der Cousin von Nicole, Benedikt und Oliver Schaller, die am Wochenende im Playoff-Final gegen Lausanne endlich den ersten Meistertitel für die Union Tafers-Freiburg holen wollen. Aufgewachsen ist das Quartett in Schmitten, Tür an Tür in einem Reihenhaus. «Als Erste begann Nicole mit dem Badminton, dann machte es Oli der Schwester nach. Schliesslich zogen auch Bene und ich – immer ein Jahr verzögert – beim BC Schmitten nach», sagt Julian Lehmann. Er habe auch Fussball gespielt und sich in der Leichtathletik versucht. «Dann wurden es aber zu viele Trainings, und im Badminton war ich am besten.» Bis zur U19 spielte Lehmann international und stand Nicole, die es ohne eine Blessur wohl bis zu den Olympischen Spielen geschafft hätte, und Oliver, der im Mixed mit Céline Burkart zwei internationale Turniere gewinnen konnte, im kaum etwas nach. Dann trennten sich die Wege jedoch.

Mal was anderes sehen

«Ich wollte nicht in die Elite-Nationalmannschaft. Der Aufwand war mir zu gross», erklärt Lehmann. Während es die Cousine und die beiden Cousins voll durchzogen, wollte der heute 26 Jahre alte Lehmann auch mal was anderes sehen. «Ich hatte schon so viel Badminton gespielt …» Nachdem er die Lehrwerkstätte in Freiburg besucht hatte, entschied er sich für ein Auslandsjahr in den USA. «In Portland habe ich alles andere gemacht, als Badminton zu spielen. Auch Lacrosse, aber in erster Linie Basketball.» Einmal in der Schweiz zurück, absolvierte er die RS, ehe er sein Studium in biomedizinischer Technik in Angriff nahm. «Mein Vater ist Ingenieur, meine Mutter Ärztin, für mich ist dieses Studium eine super Schnittstelle», sagt Lehmann, der zurzeit in Bern seinen Master macht und nebenher in einem Start-up arbeitet, das unter anderem etwa eine Brille entwickelt, die über die Augen neurologische Krankheiten erkennen kann.

Nachdem Julian Lehmann dem Badminton zwischenzeitlich weniger Wichtigkeit beigemessen hat, spielt er seit 2019 wieder für die Union.
Bild Aldo Ellena

Mit der Rückkehr in die Heimat fand Lehmann auch wieder zum Badminton zurück. Bei seinem Stammclub Schmitten spielte er 1. Liga und NLB. «Dann ging ich ein Playoff-Halbfinalspiel der Union schauen und dachte mir, dass es grossartig wäre, wieder so richtig loszulegen.» Also fragte er bei Tafers nach, ob er wieder kommen dürfe. Nachdem er mit dem Team mittrainieren konnte, ging die Rückkehr in die NLA dann aber schneller als erwartet. «Als sich Andrin Wäfler verletzte, vertrat ich ihn. Ich benötige schon einiges an Training, um die erforderliche Fitness wieder zu erlangen, aber das mit den Federbällen ist schnell wieder gegangen», schmunzelt Lehmann, der nunmehr seit 2019 wieder der Union angehört. Der Aufwand, der ihn einst vom Spitzensport ein Stück weit abgeschreckt hatte, sei in Tafers trotz der Zugehörigkeit in der Beletage der Interclub-Meisterschaft moderat. «Wir versuchen, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Ertrag zu generieren», hält Lehmann fest. Konkret bedeutet das, dass die Union zwei- bis dreimal pro Woche trainiert, derweil andere Vereine deutlich mehr Zeit investieren und Nationalspieler bis zu acht Einheiten pro Woche leisten.

Die Union im Hoch

Dass die Union dennoch zur Ligaspitze gehört, schreibt Lehmann neben dem Talent insbesondere der Freude am Sport zu. «Es hilft nichts, allzu verbissen dran zu sein. Dass es für uns kein Krampf ist, macht viel aus. Wir wollen als Team Spass haben.» Gesellt sich wie bei der Union der Erfolg dazu, wird vieles noch einfacher. «Das ist das eine, aber man darf nicht vergessen, dass Oli, Nicole oder Céline richtig, richtig gut sind. Das darf man nicht unterschätzen. Es ist nicht alltäglich in der NLA, so gute Schweizer Spieler zu haben.» Dass etwa mit Alex Dunn ein Klassespieler aus Schottland für die Union auflaufe, sei ebenfalls das Verdienst von Oliver Schaller und Co. «Sie waren so viel auf der Tournee und kennen die Spieler aus dem Ausland. Und obwohl wir nicht am meisten zahlen, kommen diese gerne zu uns, weil die Stimmung hervorragend ist.»

Wollen den ersten Meistertitel für die Union holen (v. l.): Rasmus Messerschmidt, Nicole Schaller, Lucie Amiguet, Céline Burkart, Julian Lehmann, Benedikt Schaller, Andreas Zbinden, Alex Dunn und Oliver Schaller.
Bild Aldo Ellena

Der Spass am Spiel soll am Wochenende auch im Playoff-Final gegen Qualifikationssieger Lausanne ein Faktor werden. Was gibt Lehmann die Zuversicht, dass es diesmal zum Titel reicht, nachdem man letzte Saison im Final noch Uzwil – gegen das im Halbfinal dank dem Gewinn des erstmaligen Golden Match die Revanche gelang – unterlegen ist? «Damals wussten wir, dass wir unser bestes Badminton spielen müssen, damit es überhaupt für ein Remis reicht. Diesmal sind die Karten anders verteilt. Lausanne ist zwar Favorit, aber wir sind in einem Hoch. Es kommt gut.» In der Qualifikation konnte die Union gegen den Finalgegner 5:3 gewinnen und holte zudem ein 4:4. Die Waadtländer seien aber jeweils nicht in Bestbesetzung angetreten, präzisiert Lehmann. Umso wichtiger werde sein, dass die sicheren Werte ihre Spiele gewinnen würden. «Mit Nicole, Oli und Co. sind diese Siege so gut wie sicher. Es ist eindrücklich, wie sie nie einen Hänger haben. Und es ist für mich und Bene beruhigend, weil wir keine überragende Saison spielen.» Aber es ist gerade die «zweite Garde», die im Final eine entscheidende Rolle spielen kann, so wie es etwa Benedikt Schaller gegen Uzwil getan hat. «Das ist megacool, wir können All In gehen. Im Wissen, dass die anderen da sind, wenn du verlierst.»

Perfekt aufgestellt

Während es für Lausanne, das im Halbfinal Yverdon eliminierte (5:3 und 4:2), der erste Final sein wird, kann die Union auf Erfahrungswerte zurückgreifen. «Der Druck ist sicher weniger gross, das merkt man auch im Training. Wir sind nicht nervös», sagt Lehmann. Und dennoch: Auch für die Union steht einiges auf dem Spiel. «Wir werden alle älter, die anderen Teams besser. Wir sind jetzt perfekt aufgestellt, um diesen ersten Titel zu holen. In der Folge wird es immer schwieriger werden.» Dieser Final sei fast wie eine letzte Chance. «Wir sind ein kleiner Club und ein so starkes Team wie jetzt haben wir wohl nicht so schnell wieder beisammen. Der Meistertitel wäre eine riesige Genugtuung.»

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