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Der Unterklassige als Favorit

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Die Zahlen aus der Meisterschaft sagen bereits vieles über die Stärke des FC Matran aus. Von seinen 19 Spielen hat der 3.-Ligist 18 gewonnen, nur einmal unentschieden gespielt. Dies bei einem Torverhältnis von 88:13. Wie stark Matran wirklich ist, zeigen jedoch die Duelle gegen höher klassierte Teams. So hat die Mannschaft von Trainer Turgut Akdag auf dem Weg in den Cupfinal unter anderem 2.-Liga-Leader Marly (3:1) aus dem Weg geräumt. In Testspielen setzte sie sich in der Winterpause gegen Bulle (2:0) und Payerne (4:0)–zwei Teams aus der 2. Liga interregional–ungefährdet durch und zerzauste 2.-Ligist Ursy 7:1.

 Überstorfs Trainer Stefan Brülhart hat Matran in den letzten Wochen beobachtet. Obwohl seine Mannschaft eine Liga höher spielt, kommt er im Hinblick auf den Cupfinal heute Abend (20.15 Uhr) im Freiburger Guintzet zum Schluss: «Wir sind in der Aussenseiterposition. Rein von den Spielern her müssen wir uns eingestehen, dass Matran stärker ist.» Matran-Trainer Akdag mag die Favoritenrolle nicht einmal von sich weisen. «Wir haben ein sehr komplettes Team mit Spielern, die sich gut ergänzen, und können so einen variablen, technisch hochstehenden Fussball spielen.»

 Akdag gerät ins Schwärmen

Akdag gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über seine Mannschaft spricht. Die Defensive? Mit den ehemaligen Richemond-Spielern Jo Lombardo und Merriton Muharremi habe man «zwei erfahrene, spielstarke Top-Innenverteidiger». Das Mittelfeld? «Etwas vom Besten, was man im Kanton haben kann.» Auf der Sechser-Position spielt mit Zube Morgan ebenfalls ein ehemaliger Richemond-Spieler. «Und auf der Zehn haben wir mit Alex Frès, unseren Motor, einen überragenden Passgeber.» Auch Frès hat bereits in diversen 2.-Liga-Teams gespielt. «Kommt hinzu, dass wir im Mittelfeld auf den Aussenpositionen zwei der schnellsten Spieler des Kantons haben.» Zum Beispiel Fofana N Gombo, der genau wie Goalgetter Marco Cinalli–wie könnte es anders sein–eine Vergangenheit beim FC Richemond hat.

 Nicht der neue FC Léchelles

Wie kommt es, dass in den letzten Jahren immer und immer wieder Spieler aus höheren Ligen zum FC Matran gewechselt sind? Weil es besonders im welschsprachigen Kantonsteil immer wieder Beispiele von Klubs gab und gibt, die auch im Regionalfussball Spieler mit Geld locken, kommt schnell der Verdacht auf, Matran sei quasi der neue FC Léchelles, der sich jahrelang ein schlagkräftiges Team zusammengekauft hatte. Akdag ist von der Bemerkung genervt. Er hört sie nicht zum ersten Mal. «Wenn mich Leute fragen, ob wir Löhne zahlen, sage ich ihnen immer, dass wir alle mit unseren Luxusautos zum Match fahren.» Im Interview aber geht er auf Nummer sicher, nicht, dass plötzlich der Journalist die Ironie nicht versteht. «Wenn Spieler von uns für 200, 300 Franken zum FC Central wechseln oder für ein Paar Schuhe zu Corminboeuf, was kann man dann daraus schliessen, wie viel wir bezahlen?» Er gibt die Antwort gleich selbst: «Nichts! Solange ich Trainer bin, wird kein einziger Spieler auch nur einen Franken erhalten.» Womit lockt der FC Matran all die guten Spieler dann an? «Viele Spieler sind Freunde von mir und auch untereinander gut befreundet», sagt Akdag, der erst 30 Jahre alt ist und als Spieler unter anderem beim FC Freiburg und, genau, dem FC Richemond spielte. «Sie wissen, dass sie in Matran mit Respekt behandelt werden, das ist mehr wert, als wenn sie irgendwo 1000 Franken kassieren und dafür wie Dreck behandelt werden.»

Ein Déja-vu?

Es sei nicht ungefährlich, eine Truppe von Freunden beisammenzuhaben. «Wenn einer geht, besteht die Gefahr, dass gleich fünf gehen.» Aber in dieser Saison geht die Rechnung für Matran bisher auf. Allerdings stand die Mannschaft bereits letztes Jahr im Cupfinal und dominierte die Meisterschaft. Am Ende stand sie mit leeren Händen da, weil sie den Final gegen Murten verlor und den Aufstieg aufgrund des Torverhältnisses verpasste. «Dieses Jahr ist der Mix im Team besser. Letzte Saison hatten wir zu viele ähnliche Spielertypen. Deshalb haben wir das Team mit jungen, schnellen Spielern ergänzt. Ausserdem glaube ich, dass wir gefestigter sind und nicht mehr gleich beim ersten Widerstand einbrechen.» Trotz der Dominanz in der Liga sei nicht der Schlendrian eingekehrt. «Die Trainingspräsenz beträgt mehr als 95 Prozent. Wir wissen, dass nicht der Moment ist, um nachzulassen. Wir alle wollen den Cup gewinnen. Und wir wollen in die 2. Liga. Denn noch ein Jahr in der 3. Liga zu spielen, ist mit diesem Team schwer vorstellbar.»

Respekt vor Überstorf

Im heutigen Cupfinal erwartet Akdag ein sehr schwieriges Spiel. «Wenn ich ein Team hätte nennen müssen, dem ich aus dem Weg gehen will, dann wäre dies der FC Überstorf gewesen.» Warum? «Erstens einmal ist es eine Deutschschweizer Mannschaft. Das heisst, dass die Spieler 90 Minuten lang alles geben und nie aufgeben. Ausserdem hat Überstorf eine gute Defensive, ein spielstarkes Mittelfeld und mit Kevin Portmann einen ausserordentlich starken Stürmer.»

Portmann fehlte Überstorf zwar zuletzt verletzungsbedingt, sollte gemäss Überstorf-Trainer Brülhart heute aber auflaufen können. Was will Brülhart bei Überstorfs erster Cupfinalteilnahme seit 2002 dem starken Gegner Matran sonst noch entgegensetzten? «Wille», sagt Brülhart. «Wir haben schon oft gezeigt, dass wir in entscheidenden Spielen bereit sind und einen aussergewöhnlichen Teamgeist haben.» Zudem kann Überstorf auf die Unterstützung seiner Fans zählen. «Mittlerweile sind drei Cars voll, die ins Guintzet fahren werden. Den zwölften Mann sollten wir alsoauf unserer Seite haben.»

 

«Solange ich Trainer bin, wird kein einziger Spieler auch nur einen Franken erhalten.»

Turgut Akdag

Trainer FC Matran

«Mittlerweile sind drei Cars voll. Den zwölften Mann sollten wir auf unserer Seite haben.»

Stefan Brülhart

Trainer FC Überstorf

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