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Der Verwaltungsrat kontrollierte zu wenig

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Der Verwaltungsrat kontrollierte zu wenig

Die Finanz-Misere bei Gottéron am Mittwoch vor der Aktionärsversammlung

Der HC Freiburg Gottéron ist derzeit mit 3,2 Millionen Franken verschuldet. Zu Beginn der vergangenen Saison waren es noch 1,2 Millionen. Dann stieg der Fehlbetrag kontinuierlich an. Heute gesteht Clubpräsident Laurent Schneuwly ein, die Lage zu wenig kontrolliert zu haben.

Autor: Von GUIDO BIELMANN

Am vergangenen Freitag mussten alle NLA-Eishockey-Clubs ein Dossier einreichen, um die Spiellizenz für die nächste Saison zu erlangen. Aber schon jetzt weiss Gottéron-Präsident Laurent Schneuwly, dass der Club wegen der finanziellen Lage die Lizenz nicht in erster Instanz erhalten wird. Es müssen zuerst die Finanzen ins Lot gebracht werden. Die Erklärungen, wie man vorgehen wolle, werden übermorgen Mittwoch an der Aktionärsversammlung abgegeben, wie Gottéron-Präsident Schneuwly sagt: «Vorher geben wir in Sachen Sanierung des Clubs keine Mitteilungen mehr ab.»

Eine Million von der Kantonalbank?

Die Sonntagspresse meldete gestern, dass die Freiburger Kantonalbank Gottéron eine Million geben wolle. Gottéron-Präsident Schneuwly wollte gestern diese Meldung nicht bestätigen: «Die Kantonalbank ist auch Hauptsponsor, und wir sind auch mit ihr in Verhandlung.»Im Verlauf der Saison 2005/06 gesellten sich zu den bereits bestehenden Schulden von 1,2 Millionen weitere Fehlbeträge. Bis zum Abgang von Club-Direktor Roland von Mentlen im Oktober entstand allein in der Betriebsrechnung ein Loch von rund einer Million Franken, wie Gottéron-Präsident Laurent Schneuwly sagt. Dieser Fehlbetrag entstand laut Präsident unter anderem durch Mindereinnahmen beim Leibchensponsoring (330 000) sowie durch ungeplante Mehrausgaben für die Mannschaft. Die 17 ausländischen Spieler, welche sich in der vergangenen Saison bei Gottéron die Klinke in die Hand gaben, hätten bei diesen Mehrkosten eine nicht unwesentliche Rolle gespielt, wie der Clubpräsident weiter sagte.Nicht nur im sportlichen Bereich erwuchsen Gottéron jedoch Mehrkosten von 270 000 Franken, sondern unter anderem auch durch den Abgang von Direktor Roland von Mentlen. Dieser musste dann ersetzt werden. Der Klub tat dies mit dem vorübergehenden Engagement von André Eltschinger. Der Präsident des HC Düdingen amtete von November 2005 bis Juli 2006 als Administrator des HC Freiburg-Gottéron.Gottéron-Präsident Schneuwly gesteht heute ein, dass der Verwaltungsrat seine Kontrollfunktion in der Ära von Mentlen und auch zu Beginn dieses Jahres zu wenig wahrgenommen habe: «Wir haben uns zu sehr auf die Erhöhung des Aktienkapitals konzentriert.»Im Weiteren sagt Schneuwly, dass André Eltschinger ihm bei seinem Abgang die Defizitzahlen nicht exakt kommuniziert habe: «Eltschinger hat maximal von 550 000 Franken Betriebsdefizit gesprochen, aber niemals von einer knappen Million. Ausserdem haben wir Herrn Eltschinger engagiert, um die Finanzen in den Griff zu bekommen. Aber er hat auch nicht alles ausgeführt, was wir abgemacht hatten.»

«Man hat von Mentlen geglaubt»

Eltschinger weist diesen Vorwurf weit von sich: «Ich habe schon im November 2005 an einer Sitzung in der Freiburger Kantonalbank erklärt, dass zwei Millionen in der Rechnung fehlen. Das ist protokolliert. Ich habe damals als administrativer Direktor des Clubs nicht mehr handeln können, weil die Verträge schon abgeschlossen waren.» Eltschinger erhebt diesbezüglich klare Vorwürfe gegenüber dem Club: «Man hat Roland von Mentlen einfach geglaubt.» So habe dieser gesagt, dass die ganze Leibchenwerbung verkauft sei. Tatsächlich waren aber laut Eltschingers Aussagen verschiedene Leibchenflächen im Wert von rund 330 000 Franken nicht verkauft.Ein klarer Fehlentscheid war laut Eltschinger auch die Art des Rauswurfs von R. von Mentlens. Der ehemalige Clubdirektor beziehe nach wie vor seinen Lohn. Bis im April 2007 stehe ihm zudem ein von Gottéron bezahltes Auto zur Verfügung. All diese Zusatzkosten waren laut Eltschinger in keinem Budget vorgesehen.André Eltschinger hat nach eigenen Angaben den Lohn für August und September 2006 nicht erhalten. Inklusive Spesen gehe es um einen Betrag von 18 000 Franken. «Ich habe für die zwei ausstehenden Löhne jetzt meinen Anwalt eingeschaltet.» Dem hält Schneuwly entgegen, dass Eltschinger auf Mandatsbasis engagiert gewesen sei. «Eltschinger war bis Ende Juni engagiert, und wir haben bis Ende Juli verlängert. Er beharrt auf einer Kündigungsfrist von drei Monaten, deshalb fordert er noch zwei Monatslöhne. Da er aber auf Mandatsbasis angestellt war, kann man den Vertrag jederzeit kündigen.»

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