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Der Wistenlach kommt aus dem Réduit

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Der Wistenlach kommt aus dem Réduit

Historischer Wanderweg führt an geschichtsträchtige Orte

Das Vully-Gebiet war schon bei den Kelten und Römern beliebt. Touristen aus dem 21. Jahrhundert können neben der schönen Aussicht auch die Schweizer Militärgeschichte nachverfolgen. Info-Tafeln führen durch die Epochen.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Jürg Keller, Brigadier im Ruhestand aus Sugiez, entwickelte mit Unterstützung des Verkehrsvereins Vully und unter dem Patronat der Offiziersgesellschaft des Seebezirks den «Sentier historique du Vully». Rund um den Wistenlach, mit Einbezug der Ortschaften Lugnorre, Môtier, Praz, Nant und Sugiez ist ein Informationsnetz entstanden, das es den Besuchern erlaubt, sich in der Geschichte zurechtzufinden.

Der Geschichtsweg führt die Besucher in rund drei Stunden Wanderung auf den bestehenden Wanderwegen, zum Teil durch den Rebhang, durchs offene Gelände, aber auch durch den Wald rund um den Wistenlacherberg. Auf der neuen, grünen Beschilderung mit hellgrünem Turm sind die Distanzen angegeben, der Weg kann ganzjährig, auch in Etappen begangen werden.

Wachtfeuer sind Vorgänger
der Mobilfunkantennen

Auf handlichen Faltprospekten sind die wichtigen Etappenorte rund um den Berg festgehalten: Befestigungsanlagen aus dem Ersten Weltkrieg, weitere historische Orte, Picknick-Plätze, Restaurants, Stationen des öffentlichen Verkehrs und Parkplätze.

«Erstaunlich viele Besucher aus allen Kantonen sieht man neuerdings an den Bahn- oder Schiffsstationen in unserer Region, vermutlich hat die Expo.02 ihre Spuren hinterlassen», meint Keller.

Der höchste Punkt des historischen Weges ist auf 653 Metern über Meer, ganz in der Nähe ist ein ehemaliger Beobachtungsposten der Armee. Büsche wurden vom Eingang zur Kasematte (Unterstand für Waffen, Kommandoposten etc.) entfernt. Weiter führt der Weg zum rekonstruierten helvetischen Schutzwall, zu ehemaligen Infanterie-Stützpunkten und Artillerie-Stellungen.

«Chutz» heisst ein besonders interessanter Posten. Auf der Anhöhe mit Aussicht auf den Murtensee und in die Freiburger und Berner Alpen wurde ein Wachtfeuer nachgebaut. Drei 14 Meter lange Holzstangen symbolisieren den Punkt, von wo aus im 16. bis 18. Jahrhundert Alarm von Bern aus weiter bis zum Genfersee gemeldet wurde. Damals und bis nach dem Ersten Weltkrieg war die Hügelkuppe nicht bewaldet. Ein «Chutz» ist eigentlich ein Vorläufer der heutigen Mobilfunkantennen.

Beim erratischen Block aus der letzten Eiszeit, gegen den Neuenburgersee zu, erinnert eine Tafel an einen grossen Naturforscher aus dem Vully. Jean-Louis Agassiz lebte von 1807 bis 1873, wirkte als Professor in der Schweiz und in Amerika.

Heute romantisch – damals gefährlich

Dort, wo während der Expo.02 die Luginbühl-Plastik stand, weist ein grünes Schild zum «Réduit du Vully». Waffenstellungen, Laufgräben, Kasematten und Kaponnieren (befestigte Waffenstellungen, aus welcher flankierend entlang von Gräben, Mauern oder Stellungen gewirkt werden konnte) sind wieder instand gestellt worden. In diesen Stützpunkten harrten die Soldaten während des Ersten Weltkriegs aus. Neu zugänglich sind auch unterirdische Gänge, die damals von Hand mit Schaufeln gegraben worden waren. Ein enger Gang erlaubte es damals, von unten in den Berg zu steigen und auf einer Treppe zum Ausguck auf der Anhöhe zu gelangen.

Flugzeuge waren eben erst aufgekommen, zum Teil sassen Soldaten in Ballonen. Bei der Besichtigung des historischen Weges mit Jürg Keller erfährt man, dass bei der Mobilmachung zu Beginn des Ersten Weltkrieges die wenigen Offiziere, die ein Flugzeug besassen, aufgefordert worden waren, damit einzurücken.

Geschichte lebendig machen

Keller ist in der Militärhistorie bewandert. Details zu den Kampfhandlungen in den vergangenen Kriegen trug er aus verschiedenen Quellen zusammen und ergänzte damit die Informationstafeln. Kartenausschnitte, Fotografien, Textangaben und Wandertipps wurden auf riesengrosse Metalltafeln gedruckt, diese stehen an allen wichtigen Posten.

Privatfirmen, Gemeinden, Tourismusverbände und die Loterie Romande traten als Sponsoren auf. Die Armee beteiligte sich in rund 370 Mann-Tagen an der Arbeit, zahlreiche Freiwillige halfen bei der Beschilderung und bei den Rodungsarbeiten.
Heute Samstag wird der historische Weg im Beisein der Gemeindebehörden, Sponsoren, Gäste und Medienvertreter offiziell eröffnet. Die Bevölkerung ist frei, ab jetzt auf dem unterhaltsamen und lehrreichen Weg zu gehen, Mitte September 2003 findet zusätzlich ein Tag der offenen Tür für die Bevölkerung und die Freunde des Vully statt.

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