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Deutsch lernen bei Kaffee und Kuchen

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Autor: Mireille Rotzetter

Frauen aus dem Kosovo, Mazedonien, Bulgarien, China und etlichen anderen Ländern treffen sich seit fünf Wochen jeden Montag im Begegnungszentrum in Flamatt. Beim sogenannten Interkulturellen Café erhalten die Frauen die Gelegenheit, sich auszutauschen und so ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. «Es kommen immer mehr Frauen», sagt Silvana Wernli von der Kommission für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern. Wernli stammt selbst aus Argentinien und lebt seit gut zehn Jahren in der Schweiz. Die Treffen werden von drei bis vier deutschsprachigen Frauen aus Wünnewil-Flamatt geleitet.

Zu Beginn schüchtern

So unterschiedlich die Herkunftsländer der rund zwölf Frauen sind, die am Interkulturellen Café teilnehmen, so unterschiedlich sind deren Deutschkenntnisse. Da in den letzten vier Wochen immer wieder neue Frauen an die Treffen gekommen sind, gibt es zu Beginn des Treffens jeweils eine Vorstellungsrunde. Einige Frauen sind schüchtern, nennen ihren Namen und ihr Herkunftsland und geben das Wort dann gleich weiter. Andere, die fliessend Deutsch sprechen, berichten ausführlicher über ihre Familie oder ihre Arbeit. Im Laufe des Morgens wird die Runde entspannter, Rezepte werden ausgetauscht, jemand gibt einen Ausflugtipp und die verschiedenen Sprachen und Dialekte werden thematisiert. Es wird viel gelacht. Die Frauen mit besseren Deutschkenntnissen übersetzen dabei gelegentlich für die Frauen, die kaum Deutsch können. Diese werden auch ermuntert, an den Deutschkursen teilzunehmen, welche die Gemeinde organisiert. Die meisten Frauen haben kleine Kinder, die während des Cafés in einer Spielgruppe betreut werden, damit auch sie mit der deutschen Sprache in Kontakt kommen (siehe Kasten).

Entspannte Atmosphäre

«Die Rückmeldungen der Frauen waren bis jetzt sehr positiv», sagt Silvana Wernli. Gerade die lockere Atmosphäre gefalle den Frauen. Das Café sei ein Bedürfnis der Migrantinnen gewesen, die einen Deutschkurs absolviert hätten und danach die Sprache weiterhin anwenden wollten. Wernli weist darauf hin, dass es für die Frauen oft schwierig sei, Deutsch zu lernen. Viele kämen kaum in Kontakt mit Schweizerinnen und Schweizern, und wenn die Frauen in ihrer Heimat wenig Bildung erhalten hätten, sei der Spracherwerb zusätzlich schwierig. Um die Möglichkeit zur Konversation, die beim Café geboten werde, seien die Frauen deshalb sehr froh, führt Wernli aus.

Männer haben es einfacher

Isabella Mühlematter, Gemeinderätin und ebenfalls Mitglied der Kommission für die Integration von Ausländerinnen und Ausländern, sagt dass das Café momentan selbsttragend sei. Die Räumlichkeiten werden von der reformierten Kirche zur Verfügung gestellt, die Gesprächsleiterinnen arbeiten ehrenamtlich und Kuchen bringen die Teilnehmerinnen selbst mit. Zusätzlich wird ein Kässeli aufgestellt. «Wir werden das Projekt nach sechs Monaten evaluieren und schauen, ob wir einen Mitgliederbeitrag einführen wollen», sagt Mühlematter.

«Integration ist uns wichtig», sagt Gemeindepräsidentin Doris Bucheli. Die Gemeinde finanziert einen Deutschkurs für Frauen und das Eltern-Kind-(Elki)-Deutsch, so dass die Teilnehmenden nur einen kleinen Beitrag bezahlen müssen. Zudem finanziert die Gemeinde die Spielgruppe. Bucheli führt aus, dass das Elki-Deutsch auch für Männer offen sei, diese das Angebot aber noch nie genutzt hätten. «Männer haben es durch die Arbeit viel einfacher, Deutsch zu lernen und sich zu integrieren.»

Plaudern, Rezepte tauschen, lachen: Im Interkulturellen Café herrscht eine lockere und fröhliche Atmosphäre.Bild Charles Ellena

Spielgruppe: Sprache ist nicht einfach für Kinder

Rita Stalder und Daniela Sägesser betreuen rund zehn Kinder von Migrantinnen, während diese am Interkulturellen Café teilnehmen oder den Eltern-Kind-Deutschkurs besuchen. «Die Kinder brauchen viel Zeit», sagt Rita Stalder. Für die meisten sei es das erste Mal, dass eine Ablösung von der Mutter stattfinde. «Für die Kinder ist es auch nicht einfach, weil sie sich untereinander zum Teil nicht verständigen können.» Die Spielgruppenleiterinnen sprechen mit den Kindern Dialekt und Hochdeutsch. Einige Kinder verstehen bereits gut, was die Leiterinnen sagen, andere sind zum ersten Mal in der Spielgruppe und verstehen nichts. Teilweise können die Kinder mit den besseren Deutschkenntnissen übersetzen, und beim Spielen finden sich die Kinder bald. «Es gibt Dinge, die nicht gehen, wie beispielsweise eine Geschichte erzählen», sagt Rita Stalder. Sie übe aber mit den Kindern gelegentlich kurze deutsche Reime ein. Stalder hat neben der Ausbildung zur Spielgruppenleiterin eine spezielle Ausbildung für die Betreuung von Migrantenkindern gemacht. mir

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