Die ersten Freiburger Freibäder öffnen am Samstag ihre Türen

Badefans aufgepasst: Die Motta öffnet am Samstag in den frühen Morgenstunden ihre Pforten für die 99. Badesaison. Die Saison steht im Zeichen der Nachhaltigkeit und des hundertjährigen Bestehens im kommenden Jahr.

Nach zwei von der Pandemie geprägten Jahren kann das Motta-Schwimmbad vom 7. Mai bis zum 18. September wieder uneingeschränkt Besucherinnen und Besucher empfangen. Das Bad wird zudem am 21. Juni, Juli und August während den Nocturnes am Abend offen sein, bei heissem Wetter können die Öffnungszeiten verlängert werden. Auch das Kombi-Billett TPF – Motta bleibt gültig.

Nachhaltiger schwimmen

Wie die Schwimmbad Motta AG mitteilt, hat die Motta für die neue Saison einen Schritt in Richtung nachhaltigere Energieversorgung gemacht. So wurde im Schwimmbad eine Anlage für die Wasserzirkulation und -filterung sowie für die Wärmerückgewinnung installiert. Die Investition betrug 260’000 Franken und sollte sich gemäss Mittelung innerhalb von zehn Jahren amortisieren. «Dies vor allem dank der Energieeinsparungen.»

Im Zuge der steigenden Energiepreise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg prüft die Motta AG zudem, ob die Wassertemperatur in den Schwimmbecken gesenkt werden sollte. Aktuell wird die Motta bei ungenügenden Aussentemperaturen auf 23 bis 24 Grad aufgeheizt. «Wir beobachten die Entwicklung der Gaspreise», sagte Verwaltungsratspräsidentin Pierre-Olivier Nobs auf Anfrage. «Eine allfällige Entscheidung werde ich dem Verwaltungsrat der Motta AG unterbreiten.» Die Gaskosten zur Wassererwärmung während der Freibad-Saison belaufen sich gemäss Nobs auf rund 30’000 Franken.

Längerfristige Massnahmen

Seit März 2021 liegt dem Verwaltungsrat der Motta AG zudem eine Studie zur Reduktion des Energie- und -Wasserverbrauchs durch die Energie- und Wasserversorgungsgesellschaften Groupe E und Sinef vor, die er in Auftrag gegeben hatte. Nebst den Installationen, die in dieser Saison in Betrieb genommen werden, schlägt die Studie noch weitere mittel- und langfristige Massnahmen vor. Eine besteht darin, eines oder beide Schwimmbecken während der Saison in der Nacht mit einer Plane abzudecken. «Gemäss einem Fachhändler könnte damit bis zu 60 Prozent Energie eingespart werden», so Nobs. Noch brauche es dafür aber genauere Abklärungen. Längerfristig fasst die Motta AG, deren Hauptaktionäre die Stadt und die Burgergemeinde Freiburg sind, zudem die Möglichkeit eines Umstiegs auf erneuerbare Energien ins Auge. «Die Studie hat gezeigt, dass die Möglichkeiten dafür grundsätzlich existieren.» Zu denken sei etwa an die Installation von Wärmepumpen. «In ein solches Projekt könnten auch andere Abnehmer in der Umgebung einbezogen werden, um die Energie auch im Winter nutzen zu können.» Die Errichtung von Fotovoltaikanlagen ist gemäss Nobs dagegen aus denkmalschützerischen Überlegungen eher keine Option.

Keine Parkplätze mehr vor dem Bad

Eine weitere Änderung im Hinblick auf die neue Badesaison besteht in der Aufhebung der Parkplätze vor dem Eingang der Motta. Diese waren bereits in den vergangenen zwei Jahren der Corona-Pandemie weggefallen, weil die Besucherinnen und Besucher unter Einhaltung der Abstandsregeln in die Badi gelotst werden mussten. Die Massnahme hat gezeigt, dass der Wegfall von Automanövern das Sicherheitsgefühl erhöht, so Nobs. Zudem sei aus der Aktionärsversammlung die Bitte gekommen, die Massnahme dauerhaft einzuführen. «Der Platz vor dem Eingang gehört der Motta AG. Es ist darum ihre Sache, ob sie dort Parkplätze möchte oder nicht. Aber klar: Die Stadt als wichtige Aktionärin trägt die Entscheidung mit.» 

Anstatt der 14 Autoparkplätze wird die Stadt nun zehn zusätzlichen Parkplätzen für Velos schaffen sowie zwölf für Motorräder. Zum bestehenden Autoparkplatz für Personen mit eingeschränkter Mobilität kommt ein zweiter hinzu. Zudem wird es einen Bereich für Ambulanz- und Lieferfahrzeuge geben. Die fünf Parkplätze auf der Kleinrahmengasse (Petites-Rames) entlang der Mauer bleiben ganzjährig bestehen. Auf dem Badi-Vorplatz werden Bänke und Pflanzenkübel aufgestellt. In einer zweiten Etappe soll der Sektor eine abschliessende Aufwertung erfahren.

Fotoausstellung zum Jubiläum

Während der gesamten Saison kann die Öffentlichkeit schliesslich die Ausstellung «Fast 100 Jahre Motta-Schwimmbad» besichtigen. Sie zeigt alte und neue Fotografien von Primula Bosshard und der FN-Fotografin Corinne Aeberhard und gibt einen Einblick in die Geschichte des Schwimmbads seit seinem Bau im Jahr 1923. Die Ausstellung bildet den Auftakt zu den Jubiläums-Feierlichkeiten im kommenden Jahr.