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«Die Familie» im Ausnahmezustand

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«Dieses Spiel war in Ueberstorf das grosse Thema in den letzten Tagen. Alle haben davon gesprochen», sagt Irene Neuhaus, die sonst eigentlich kein grosser Fussballfan ist. Zusammen mit ihrer Familie sieht sie sich das Spiel etwas aus der Distanz an. Spontan setzten sie sich vor ihrem Bauernhof in den Schatten und symbolisieren die typische Cupatmosphäre. Sie blicken auf über 2300 Zuschauer, die den Sportplatz Ueberstorf trotz frühem Gegentor (siehe Kasten) während des ganzen Spiels in eine Festhütte verwandeln.

Wir haben die Stimmung eingefangen:

Blau-weisses Fahnenmeer

Hauptverantwortlich für die Unterstützung von den Rängen zeigt sich die Fangruppe «La Familia». Erst dieses Jahr gegründet, ist die Cuppartie gegen den FC St. Gallen bereits das dritte Highlight nach Meisterfeier und Freiburger Cupsieg. «Für dieses Spiel haben wir über tausend blaue und weisse Fahnen selber gebastelt. Dutzende Stunden investierten wir im Vorfeld für unseren FCÜ», sagt «Familia»-Mitglied Simon Hirschi vor dem Spiel.

«Es lief alles nach Plan.»

Hansjörg Siffert

OK-Präsident

 

Während die Fans trommeln und klatschen, herrscht an den vielen Essens- und Getränkeständen reger Betrieb. Einer der über 200 Helfer ist Gerhard Geissbühler, der die durstigen Fans möglichst schnell mit einem frischen Getränk versorgt. «Ich bin in der Musik, im Ski-Club und im Volleyballverein von Uebers­torf. Im Dorf sollten sich die Vereine gegenseitig unterstützen, darum helfe ich hier gerne mit», sagt Geissbühler.

«Wir sind zufrieden»

Neben Verpflegung und Fans braucht es auch Helfer direkt während des Spiels. Hinter einem Tor im Schatten steht Jeremy, ein FCÜ-Junior. «Ich habe mich sehr auf diesen Einsatz hier gefreut», sagt er. In der ersten Halbzeit hinter dem Tor des FC St. Gallen ist er kaum gefordert, nach dem Seitenwechsel häufen sich seine Einsätze.

Videointerviews mit Spieler und Trainer nach dem Spiel:

Alle freiwilligen Helfer sorgen dafür, dass OK-Präsident Hansjörg Siffert nach dem Spiel entspannt eine erste Bilanz ziehen kann: «Es lief alles nach Plan, und es kamen sehr viele Zuschauer. Wir sind sehr zufrieden.» Zufrieden zeigen sich auch die Fans nach dem Spiel. Während auf der Anzeigetafel zwar noch das 0:6 aufleuchtet, lassen sie sich ihr grosses Familienfest nicht vermiesen. Noch lange nach Spielschluss schwingen sie ihre Fahnen, hüpfen und singen für ihre Helden, für den FC Ueberstorf.

1. Hauptrunde im Schweizer Cup

Ein Blitztor, bescheidene St. Galler und stolze Ueberstorfer

Das Spiel der 1. Hauptrunde im Schweizer Cup hatte kaum begonnen, da zappelte das Leder bereits ein erstes Mal im Netz des Freiburger 2.-Liga-interregional-Clubs FC Ueberstorf. Andreas Wittwer brachte den Super-League-Club aus St.  Gallen mit einem satten Flachschuss ins Eck nach nur gerade 26 Sekunden in Front. «Genau das wollten wir unbedingt vermeiden. Immerhin konnten wir uns aber relativ schnell wieder fangen», sagte Ueberstorfs Captain Kevin Portmann nach der Partie. In der Tat, musste nach dem Blitztor der Gäste doch mit einer bösen Kanterniederlage gerechnet werden, konnten die Freiburger in der Folge den Schaden lange Zeit – nicht zuletzt dank der starken Vorstellung von Goalie Gaël Aebischer – in Grenzen halten. Bis zur 63. Minute hiess es nur 2:0 für die St. Galler. Erst dann sorgte Cedric Itten mit seinen Treffern zwei bis fünf und dem 6:0 für die erwartet klaren Verhältnisse. Um immerhin den Ehrentreffer erzielen zu können, dafür fehlten dem Gastgeber die guten Möglichkeiten. Die beste hatte noch Marco Fasel, der eine Hereingabe von Cédric Schorro nicht wuchtig auf das Tor von Dejan Stojanovic bringen konnte.

St. Gallen in Bestbesetzung

Die Ueberstorfer – vor allem im Mittelfeld krass unterlegen – hatten das Pech, dass St. Gallen für dieses Cup-Spiel nicht mit einer B-Elf angereist war – im Gegenteil: Trainer Peter Zeidler liess in Bestbesetzung spielen. «Das schnelle 1:0 hat uns enorm geholfen; es hat den Gegner gleich ein bisschen ruhig gestellt», erklärte der deutsche Fussballlehrer, dem besonders gefallen hatte, dass seine Mannschaft bis zum Ende nicht nachliess. «So soll es sein», hielt St.  Gallens Präsident Matthias Hüppi, der langjährige Sportmoderator des Schweizer Fernsehens, fest. Bescheidenheit sei wichtig. «Wir haben diese Partie sehr ernst genommen, deshalb sind wir auch in Bestbesetzung angetreten und sind nicht auf dem hohen Ross nach ­Ueberstorf gekommen.»

Der Ueberstorfer Trainer Daniel Spicher, der ausnahmsweise seine Aufstellung dem Team bereits drei Tage vor dem Match kommuniziert hatte, weil viele Spieler sehr nervös gewesen waren, haderte zwar über das eine oder andere Gegentor zu viel, «aber letztlich trainieren die St.  Galler an einem Tag so viel wie wir in einer Woche. Das sah man. Trotzdem bin ich sehr stolz auf unsere Leistung». Speziell defensiv habe seine Equipe gute Arbeit abgeliefert, so Spicher.

«Wir haben alles gegeben, bis zum Schluss gefightet. Ich glaube wir dürfen stolz sein», bilanzierte Goalie Aebischer, der etwa in der 15. Minute gegen Itten mirakulös abgewehrt hatte. Alles gehe gegen einen Super-League-Club viel schneller, die Bälle würden präziser gespielt, erklärte Aebischer die Differenz zwischen den beiden Teams.

Ein unvergessliches Erlebnis war es für die Ueberstorfer alleweil. «Die Atmosphäre wird mir besonders in Erinnerung bleiben», sagte Stürmer Portmann. «Gegen Profis zu spielen, wird wohl einmalig bleiben. Es braucht wohl noch einige Zeit, um das zu realisieren.»

fs

Telegramm

Ueberstorf – FC St. Gallen 0:6 (0:2)

Sportplatz. – 2334 Zuschauer. – SR: Bieri. Tore: 1. Wittwer 0:1. 17. Itten 0:2. 63. Itten 0:3. 76. Itten 0:4. 90. Itten 0:5. 90. (+3) Itten 0:6.

FC Ueberstorf: Aebischer; Sauterel (67. Fasel), Spicher, Hagi, Gasser (50. Grossrieder); Waeber; Schneuwly, Schumacher, Burla, Jungo (47. Schorro); Portmann.

FC St. Gallen: Stojanovic; Vilotic (46. Barnetta), Hefti, Bakayoko; Wittwer, Ashimeru (72. Buess), Quintillà, Kutesa; Ben Khalifa (64. Maneeh), Itten, Tafer.

 

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