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Die ganz grosse Sensation blieb aus

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Die ganz grosse Sensation blieb aus

Basketball: Lugano nach Sieg im 5. Spiel gegen Olympic im Final

Doch nicht «verkehrte Welt» im Play-off-Halbfinal zwischen Lugano und Freiburg Olympic. Die favorisierten Tessiner halten dem Druck stand, gewinnen die entscheidende fünfte Partie der «best of five»-Serie mit 67:54 und treffen damit bereits heute im ersten Finalspiel auf Kantonsrivale Vacallo. Olympic scheitert an einer zu mageren Trefferquote, muss sich aber bestimmt keine Vorwürfe machen. Trotz dem letztlich bitteren Ende kann auf eine insgesamt hervorragende Saison zurückgeblickt werden.

Lugano, Istituto Elvetico, kurz vor 22.00 Uhr: Olympic ist soeben im Play-off-Halbfinal am Meisterschaftsfavoriten aus dem Tessin gescheitert. Für die gut 400 (!) mitgereisten Freiburger Fans kein Grund, die Köpfe hängen zu lassen. Mit einer «Standing Ovation» und Sprechchören werden Trainer und Mannschaft gefeiert, im Bewusstsein, dass der entthronte Titelverteidiger nicht nur im Verlaufe der Play-offs Grossartiges geleistet hat.

Koller auf der Bank, Mrazek stark

Überraschung in Luganos Startformation: Nati-Captain Patrick Koller blieb zunächst auf der Ersatzbank, wurde von Darconza ersetzt. Lugano-Coach Markovsky blieb wohl nicht verborgen, dass der Ex-Freiburger über die ganze Serie gegen «seinen» Klub extrem nervös spielte, nie auf sein eigentliches Niveau kam. Dafür trumpfte ein anderer Ex-Olympic-Spieler in den Startminuten umso mehr auf. Harold Mrazek begann wie bereits am Dienstag stark, war mit zwei Dreiern massgeblich an der 11:4-Führung seines Teams verantwortlich (3.). Olympic startete etwas verunsichert, hatte vor allem in der Offensive einige Probleme. Man fing sich aber recht schnell, konnte in der 5. Minute durch Eric Poole zum 11:11 ausgleichen. Doch just, als die Freiburger wieder in der Partie zurück waren, legten die Südschweizer eine 8:0-Serie aufs Parkett und zogen erneut davon. Es war wieder Poole, der den Punktevorsprung etwas schmelzen liess. Aber insgesamt lief im Freiburger Angriffsspiel zu wenig. Es wurden zwar günstige Abschlusspositionen erarbeitet, doch die Würfe fanden ihr Ziel zu selten. Marko Verginella und Alain Dénervaud (dank «schmucker» Gesichtsmaske nach Nasenbein-Bruch einsatzfähig) trafen im Gegensatz zu den beiden Heimspielen aus der Distanz zu wenig oft (insgesamt 4 von 12 Dreiern). Zudem hatten die Tessiner im dritten Spiel innert sechs Tagen offensichtlich die grösseren Kraftreserven, setzten sich in der hart geführten Partie gerade unter dem Korb immer öfter durch. Vor allem der US-Schweizer Michael Polite kam immer wieder zu Offensiv-Rebounds und zeigte wohl seine beste Leistung in der Halbfinalserie.

Provokateur Washington

In der 13. Minute lagen die Luganesi bereits mit 28:19 vorne. Olympic versuchte alles, unterstützt von seinen lautstarken Fans, um wieder heranzukommen. Die Tessiner blieben aber in der Defensive weiterhin sattelfest, spielten aggressiv. Einer übertrieb es mit der Aggressivität aber deutlich – Derell Washington. Die spielerischen Qualitäten des Amerikaners sind zwar unbestritten, aber die ständigen primitiven Provokationen sind eines Profis unwürdig. Da wird geschubst, gehalten, gestossen, dazu auch verbal dem Gegenspieler einige «Nettigkeiten» mit auf den Weg gegeben – einfach überflüssig und ärgerlich! Aber statt seinen Spieler vielleicht etwas im Zaume zu halten (wenn es schon nicht die Schiedsrichter tun), fällt Luganos Mentor Markovsky nichts Besseres ein, als sich selbst auch noch mit den Freiburger Zuschauern anzulegen. Wie dem auch sei: Lugano blieb spielerisch bestimmend, lag in der 18. Minute erstmals zehn Punkte voraus (35:25). Olympic punktete einfach zu wenig. Teils mit Pech, teils mit Unvermögen wurden erfolgversprechende Möglichkeiten vergeben. Wer mit nur 25 Zählern in die Kabine gehen muss, weiss, wo es in der zweiten Halbzeit den Hebel anzusetzen gilt. Noch war nicht alles verloren, aber eine kleine Vorentscheidung schien bereits vor dem Pausentee gefallen zu sein.

Lugano kontrolliert das Geschehen

Die zweiten zwanzig Minuten begannen für die Saanstädter denkbar schlecht. Statt mit schnellen Körben nochmals Hoffnung zu schöpfen, erhöhten die Gastgeber zum deutlichen 41:25. Rodney Hamilton machte mit seinem ersten Dreier nach 22 Minuten die ersten Freiburger Punkte. Doch die erfahreneren Luganesi hatten die Partie zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger unter Kontrolle. Die jungen Jaquier und Seydoux konnten ihre Leistungen aus den beiden siegreichen Heimspielen nicht wiederholen, blieben über das gesamte Spiel hinweg blass. Nachdem Verginella in der 25. Minute ebenfalls seinen ersten Dreier versenken konnte, hiess es denoch 45:31 für das Heimteam. Olympic-Coach Ken Scalabroni versuchte durch Instruktionen während eines Time-outs nochmals neue Impulse ins Freiburger Spiel zu bringen. Sechs Punkte in sechs Minuten waren einfach zu wenig! Doch auch dieser Versuch brachte letztlich nicht viel. Lugano zog weiter davon. Hinzu kam, dass das beste Schiedsrichter-Duo der Schweiz, Bertand und Leemann, zumindest, um es gnädig auszudrücken, nicht für Olympic pfiffen. Dennoch kämpften die Freiburger wie die Löwen weiter, zeigten eine hervorragende Moral. Mitte der zweiten Hälfte sollte dann die aber vielleicht endgültig spielentscheidende Szene folgen: Der Slowene Verginella kann praktisch alleine auf den gegnerischen Korb ziehen. Doch statt auf sechs Punkte zu verkürzen, wird dem Freiburger ein «Laufen» gepfiffen, im Gegenzug machen die Tessiner erneut wichtige Körbe und ziehen wieder auf 53:41 davon.

Olympic nochmals mit Pressing

Obwohl Olympic in der Schlussphase nochmals alles gab, blieb der Vorsprung Luganos konstant bei etwa zehn Punkten. Die Tessiner waren bei den Rebounds zu dominant, hatten des Öfteren in einem Angriff zwei, drei Chancen den Korb zu machen. Anders die Saanestädter – die Trefferquote war zu schwach. Scalabroni brachte zwar nochmals Captain Dénervaud. Einziges Resultat dieser Einwechslung war, dass Dénervaud zum vierten (!) Mal während dieser Serie Opfer eines Zusammenstosses mit Washington wurde. Dem Captain gingen daraufhin beinahe die Sicherungen durch, er musste von seinen Teamkollegen zurückgehalten werden. Schade, dass die beiden Unparteiischen nicht den Mut hatten, den Amerikaner endlich des Feldes zu verweisen. Zwei Minuten vor Ende lag Lugano noch immer die berühmten zehn Punkte in Front (61:51). Olympic zog zwar bis zum Schluss noch ein Pressing bis weit in die gegnerische Hälfte auf, am Sieg der Tessiner sollte dies aber nichts mehr ändern.

Fazit: Lugano gewinnt die Halbfinal-Serie gegen Olympic nur knapp mit 3:2. Ob der Finaleinzug der Südschweizer verdient ist, sei dahingestellt. Die grössere Erfahrung, etwas mehr Glück und die bessere Physis gaben schliesslich wohl den Ausschlag zu Gunsten des Favoriten. Olympic aber kann stolz auf seinen Saison-Parcours zurückblicken, hat sich rein gar nichts vorzuwerfen.

Frank Stettler

Lugano – Olympic 67:54 (37:25)

Istituto Elvetico; ca.1000 Zuschauer; SR: Leemann/Bertrand.
BC Lugano: Darconza; Polite (16); Washington (18); Mrazek (15); Koller (4); Valis (3); Stevic (7); Blake (4).
Freiburg Olympic: Hamilton (21); Verginella (7); Dénervaud (3); Seydoux; Jaquier (2); Zivkovic (8); Poole (13).
Bemerkungen: Beide Teams komplett: 7.: Unsportlichkeit von Verginella.

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