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Die Glockenschläger sind zurück im Rathausturm

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit einem Kran wurden am Mittwoch die beiden Glockenschläger zurück in den Rathausturm gehievt. Im Zuge der Rathausrenovation wurden die zwei verwitterten Figuren durch originalgetreue Kopien aus Eichenholz ersetzt.

Seit dem 17. Jahrhundert stehen auf dem Uhrturm des Freiburger Rathauses zwei hölzerne Figuren als Glockenschläger, französisch «Jacquemarts», im Einsatz. Die rechte Hand der Figuren fährt dank eines beweglichen Arms mit dem Hammer gut synchronisiert in Richtung der Glocken, wenn diese ertönen. Allerdings schlagen die beiden Figuren die Glocke mit ihrem Hammer nicht wirklich selber. Für den Klang ist ein versteckter Mechanismus verantwortlich. Mehrere Monate musste das Freiburger Rathaus ohne seine berühmten Glockenschläger auskommen. Am Mittwoch wurden sie an ihrem angestammten Platz montiert.

Auffällig geschaffen

Die beiden Figuren wurden vom Ingenieur und Bildhauer Jean-Francois Reyff geschaffen. Auf Befehl der Obrigkeit durfte Reyff keine anderen Aufträge annehmen, bis er die beiden Figuren geliefert hatte. Ein Beleg dafür, welch wichtige Rolle den beiden Glockenschlägern zugedacht war. Alles an ihnen war darauf angelegt, Eindruck zu machen: die farbige Uniform, die dicken Rüstungselemente mit goldenem Gepränge, die nicht zu übersehende Schamkapsel, der schmucke Hut, der rauschende Bart, die Leichtigkeit des lockeren, gar einfüssigen Standes – hoch oben auf dem Turm ein Ausdruck grossen Wagemuts.

Wie die Galionsfigur eines Schiffes

In Freiburg wurde im Jahr 1600 das Stadtrecht eingeführt. Damit gab sich die Stadt eine neue rechtliche und administrative Ordnung. Freiburg zählte in jener Zeit zu den grössten, reichsten und stärksten Städte der Schweiz. Dieses Selbstbewusstsein sollte sehen, wer in die Stadt kam. Deshalb wurde um 1640 der bis dahin bescheidene Uhrturm am Rathaus aufgestockt und mit einem neuen Geläut samt Glockenschläger ausgestattet. 

Das Rathaus liegt am obersten Ende des Burgquartiers auf einer steil abfallenden Plattform hoch über der Saane. Dort ragt der Turm wie eine Galionsfigur am Bug eines Schiffes denen entgegen, die von Westen her ankommen. Er drängt sich richtig vor den Turm der Kathedrale, der etwa 150 Meter weiter hinten steht. Es ist eine Inszenierung weltlicher Macht.

Die von Reyff geschaffenen Originale der beiden Glockenschläger können seit 2003 im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg bewundert werden. Mit Computertechnologie wurden aus verleimtem Holz Kopien gefräst, die als Ersatz auf den Turm kamen. Sie hielten der Witterung aber nur schlecht stand und mussten im Rahmen der laufenden Gesamtrenovation des Rathauses schon ersetzt werden.

Drei Monate Arbeit

In Handarbeit wurden die beiden Figuren jetzt originalgetreu nachgebildet. Wegen ihrer Beständigkeit wurde, wie einst in der Werkstatt von Reyff, Eiche verwendet. Bedingt durch die Härte dieses Holzes brauchte der Holzbildhauer drei Monate, um jede der beiden Kopien zu schaffen. Die mannshohen Figuren wiegen circa 150 Kilogramm. Alles wird aus einem Stück Eiche gehauen, ausser dem rechten Arm, der die Glocke schlägt. Dieser entsteht aus einem zweiten Stück und wird mit einem Gelenk am Torso befestigt, damit er sich bewegen kann. Mit der Rückkehr der beiden Glockenschläger beginnt nun die Schlussphase der im Januar 2020 gestarteten Renovationsarbeiten im Rathaus.

Session Grosser Rat

Grosser Rat kehrt erst im September zurück

Ursprünglich war geplant, dass die Maisession des Grossen Rats des Kantons Freiburg in der Festhalle St. Leonard durchgeführt wird und das Kantonsparlament für seine Session im Juni ins neu renovierte Rathaus zurückkehren kann. Doch wie Grossratspräsident Jean-Pierre Doutaz (Die Mitte, Epagny) gestern erklärte, verzögert sich diese Rückkehr: «Wegen der gegenwärtigen weltweiten Krise kommt es zu Lieferschwierigkeiten.» Elektronische Geräte für die Abstimmungen können noch nicht in den Sitzungssaal verbaut werden. So wird der Grosse Rat voraussichtlich erst an der kommenden Septembersession wieder im Rathaus tagen.

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