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Die gute Regierung wird durch Gott legitimiert

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf einem Triumphwagen fliegt die Freiburger Regierung durch die Lüfte: Diese Darstellung ziert die Decke des Freiburger Grossratssaals seit Mitte der 1770er-Jahren. Damals gingen ausschliesslich Patrizier im Regierungsgebäude ein und aus. «Das Gemälde richtet sich also an sie; es sollte wohl den Zusammenhalt unter den Patriziern stärken», sagt Yves Baeriswyl. Er hat in Freiburg Geschichte der Neuzeit und Kunstgeschichte studiert und für seine Masterarbeit das Gemälde von Gottfried Locher gedeutet.

Als das Bild gemalt wurde, kam es in der Eidgenossenschaft vermehrt zu Aufständen der Bevölkerung gegen die Obrigkeiten. Das könne mit ein Grund gewesen sein, weshalb das Patriziat Locher den Auftrag zu diesem Werk erteilt habe, sagt Baeriswyl.

Der Triumphwagen ist der wichtigste Teil des Gemäldes. Von der Mitte her strahlen das Auge und das Licht Gottes unmittelbar auf den Wagen und das Patriziat. «So ist die Regierung durch Gott legitimiert», sagt Baeriswyl.

Die guten Auswirkungen

Rund um den Wagen sind die guten Auswirkungen der Regierung dargestellt–in allegorischen Bildern. Da sind zwei Figuren mit einem Füllhorn zu sehen (auf der Foto oben rechts): Sie stehen für den Überfluss und den Wohlstand.

Auch Konkordia und Diskordia sind dargestellt (untere Mitte der Foto): Die Eintracht kämpft gegen die Zwietracht, welche als Schattengestalt gemalt ist. Gleich rechts der beiden ist eine Art Helvetia abgebildet. Wer ganz nahe am Bild ist, kann sogar einen Apfel und einen Pfeil erkennen. «Dies steht im Zusammenhang mit der Eidgenossenschaft», sagt Baeriswyl.

Die Regierung schützt die Bevölkerung: Dafür steht der Soldat Fortitudo, der die militärische Stärke darstellt (auf Foto rechts unten). Die Figur neben ihm hält einen Topf, aus dem Schmuck quillt. «Meine Interpretation ist, dass diese Figur die Korruption darstellt», sagt Baeriswyl. Der Soldat versperre ihm mit seiner Hellebarde den Weg und versuche, ihn aus dem Bild zu drängen.

Yves Baeriswyl stellt das Bild am Dienstag direkt im Rathaussaal vor. Während dem Vortrag, den der Deutsche Geschichtsforschende Verein des Kantons Freiburg organisiert, wird das Bild auch an eine Wand projiziert–so dass die Besucher nicht eine Nackenstarre befürchten müssen.

Grossratssaal,Rathausplatz 2, Freiburg. Di., 19. Nov., 19.30 Uhr. Der Vortrag steht allen Interessierten offen. Eintritt frei.

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