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Die Guten ins Kröpfchen …

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In den Selbstpflückanlagen ist Hochsaison

Autor: Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Wenn im Sommer scharenweise Menschen mit Körben und grossen Plastic-Eimern in der Hand, einen Strohhut auf dem Kopf und mit erdbeerroten Fingern in gebückter Haltung über die Felder streifen, dann hat die Pflücksaison begonnen. Was von weitem chaotisch aussieht, täuscht. Ein Selbstpflückfeld muss straff organisiert sein.

Am besten frisch ab Strauch

Die Beerenfelder sind pflegeintensiv. Erdbeeren können maschinell gesetzt werden, Himbeer-Stauden hingegen müssen einzeln an Drähten fixiert werden. Helfer weisen den Kunden die so genannten Pflücklinien zu, an denen beliebig viel Beeren geerntet werden können. Am besten schmecken die Früchte aber frisch ab Strauch, nach dem Motto: «Die Guten ins Kröpfchen, die Schlechten ins Töpfchen».Sobald ein Bereich abgeerntet ist, muss eine ein- bis zweitägige Ruhepause eingeschaltet werden, damit die Früchte wieder nachreifen können. Darum werden die Kunden von den Helfern immer wieder in andere Bereiche geleitet, so dass jeweils genügend reife Beeren vorhanden sind.

Ein herrliches Sommererlebnis

«Meine Frau und ich möchten, dass die Kunden auf unseren Pflückfeldern ein unbeschwertes Sommererlebnis geniessen können», sagt Walter Etter aus Düdingen. Er baut seit rund 20 Jahren Himbeeren im Selbstpflück-System an. Total wachsen bei Etters auf 75 Aren Beerenkulturen. Später kamen auch Blumen, Salat, Kürbisse und Bohnen dazu.Sonja Etter hat sich auf dem Hof eine Floristik-Boutique eingerichtet, der Selbstpflück-Bereich ist Sache von Walter Etter: «Ganz wichtig scheint mir neben dem Erlebnis der Selbsternte auch das Gespräch, das der Landwirt mit dem Kunden führen kann. Wann hat welches Gemüse Saison, welche Beeren sind früher reif usw. Oft sind Kinder erstaunt, wie ein Bohnenstrauch aussieht, oder wissen gar nicht mehr, dass Kartoffeln ausgegraben werden müssen.»Ausserdem tauschen die Kunden oft spontan Konfitüren- und Glacé-Rezepte aus oder geben ihre Tipps fürs bessere Einfrieren von Himbeeren weiter. Am Anfang reagierten viele in Etters Umfeld skeptisch auf seine Idee, Beeren als Selbstpflück-Plantage anzubauen, besonders da er ohne Abnahmeverträge arbeitete. Er musste auch Rückschläge in Kauf nehmen, so beim Hagelzug 1999, der seine ganze Ernte vernichtet hatte.

Eine echte Alternative für den Landwirt

Bei der Familie Etter in Düdingen machen die Selbstpflück-Felder, die Kirschenplantage und die Blumen-Boutique den Hauptteil des Betriebes aus, der Getreideanbau ist nur noch ein kleiner Teil, die Tierproduktion wurde ganz aufgegeben.Viele Landwirte liefern die Erträge von ihren Beerenfeldern und Obstplantagen auch an Detaillisten, Restaurants und Bäckereien.Ruth und Max Rothenbühler bauen in Römerswil schon seit 1998 Sommerflor an: Dahlien, Löwenmaul, einfach die ganze Palette von Blumen, wie sie auch in Bauerngärten gedeihen. Der Schwerpunkt liegt bei den Sonnenblumen. Total pflanzt Ruth Rothenbühler gestaffelt jährlich rund 14 000 Sonnenblumen, so genannte pollenlose Exemplare, an. Die Blumensaison dauert bei ihr vom Juli bis im Oktober. Im Herbst kommen zahlreiche Kürbisse dazu.

Eine Idee aus Deutschland und den USA

Viele Landwirte haben sich aufgrund von Erfahrungen ihrer Kollegen in Amerika und Norddeutschland für die Selbstpflück-Felder entschieden. Max Kopp, Verantwortlicher für den Obst- und Beerenanbau in der Gartenbauschule Oeschberg im Kanton Bern, erklärt, dass das Selbstpflück-System vor rund 30 Jahren in der Schweiz eingeführt worden ist.Pioniere waren Peter Schwab im Seeland und Walter Lüdi in Düdingen, der heute noch vor allem mit seinen riesigen Erdbeer-Kulturen arbeitet. Gemäss Kopp werden in der Schweiz auf total rund 440 Hektaren Erdbeeren angepflanzt (die Schweiz hat rund 1 Million Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche). Obst- und Beerenkulturen machen 0,7 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Er weist darauf hin, dass die Beerenkulturen arbeitsintensiv sind, und schätzt, dass pro Hektare rund 2500 Arbeitsstunden kommen, davon entfallen rund zwei Drittel für die Ernte.Für Daniel Blanc, Direktor der Freiburger Landwirtschaftskammer, sind es vor allem zwei Vorteile, die für das Selbstpflückfeld sprechen: das zusätzliche Einkommen für die Landwirte und die direkten Kontakte, die sich zwischen Produzent und Konsument ergeben.

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