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Die Jägerin ist jetzt die Gejagte

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Vor Tokio 2021 brachte eine Verletzung Alessandra Keller um die Qualifikation für die Olympischen Spiele. Nun startet die 27-jährige Nidwaldnerin aus der Pole-Position in die Weltcup- und WM-Saison 2023, in der es auch um ein Ticket für Paris 2024 geht.

Es sind neue, unbekannte Voraussetzungen, unter denen Alessandra Keller an diesem Wochenende in Nove Mesto in Tschechien in die neue Weltcup-Saison startet. Noch nie stand die einstige U19- und U23-Weltmeisterin in der Hierarchie der Elite so weit vorne. Noch nie hatte sie die Gewissheit, auch dann um die vorderen Plätze fahren zu können, wenn sie sich nicht in absoluter Topform befand und sie für eine gute Klassierung nicht das Letzte aus sich herauspressen musste.

«Ich bin von der Jägerin zur Gejagten geworden», sagt Keller. Dabei übertreibt sie nicht. Zwar ist sie nach wie vor nicht die Fahrerin mit dem klingendsten Namen oder der grössten Strahlkraft. Das liegt aber mehr an ihrem ruhigen, zurückhaltenden Naturell, das dem Ruf als stille, aber umso akribischere Arbeiterin gerecht wird. Keller ist weder Selbstdarstellerin noch Lautsprecherin. Aber sportlich war die Self-made-Bikerin mit dem unverkennbaren Fahrstil 2022 auch ohne WM-Titel die Nummer 1.

Als dritte Schweizerin nach Barbara Blatter und Jolanda Neff gewann Keller im Vorjahr den Gesamtweltcup. In Snowshoe im US-Bundesstaat West Virginia feierte sie ihren ersten Weltcupsieg im olympischen Cross-Country, der Hauptkategorie, und von allen Fahrerinnen war sie über den Saisonverlauf die Konstanteste. Dazu entschied sie auch die Weltcup-Wertung im Short Race für sich.

Drei Seuchenjahre

«Es war eine geniale Saison», sagt Keller. Dabei war die 27-Jährige nach drei Seuchenjahren, in denen Handbrüche, eine schwere Knieverletzung und die Nicht-Selektion für die Olympischen Spiele in Tokio ihr Durchhaltevermögen auf den Prüfstein stellten, von weit unten und mit entsprechend ungünstiger Startnummer in den Weltcup gestiegen.

Den Hauptgrund, warum es so gut klappte, sieht Keller in der reibungslosen Vorbereitung – etwas, das sie in den Vorjahren nicht kannte. «Ich hatte einen Winter ohne Zwischenfall und konnte mich von Rennen zu Rennen verbessern, ohne dass es Rückschläge gab», sagt sie. Dass sie 2019 das Pharmazie-Studium an der ETH auf Eis legte und sich voll auf den Sport fokussierte, zahlte sich mit Verzögerung aus.

Nun steigt Keller zum zweiten Mal in Folge nach einer optimalen Vorbereitung in den Weltcup. Zudem hat sie die Gewissheit, dass sich ihre Trainings-Ansätze bewähren. «Ich weiss, was ich kann. Aber das Selbstvertrauen ist durch die Erfolge nicht in den Himmel gestiegen. Die letzte Saison gibt mir vor allem eine gewisse Ruhe, was ich als sehr angenehm empfinde. Ich habe jetzt die Bestätigung, dass das, was ich mache, richtig ist.»

Stabiler im Oberkörper

Mit der WM Mitte August in Glasgow und der EM Ende Juni in Krakau in Polen als Schwerpunkte und dem Vorhaben, im Weltcup wiederum konstant vorne mitzumischen, legte Keller den Fokus im Winter nebst den Grundlagen auf eine verbesserte Stabilität im Oberkörper. Heisst das, der ureigene unruhige Fahrstil gehört der Vergangenheit an? «Es geht nicht darum, meinen Fahrstil komplett zu ändern, sondern zu optimieren. Grundsätzlich macht er mich ja auch stark. Aber dort liegt noch Potenzial brach.»

Auf die Olympischen Spiele will sich Keller nicht versteifen, obwohl diese ab diesem Wochenende zumindest in den Hinterköpfen der Schweizerinnen präsent sind. Der Selektionsprozess für Paris 2024 beginnt mit dem Weltcup-Auftakt in Nove Mesto und endet ein Jahr später. Die Vorgaben sind noch nicht im Detail definiert. Klar ist jedoch, dass in Paris nur Platz für zwei Athletinnen pro Nation ist. Für die Schweizerinnen bedeutet das: Von den drei Medaillengewinnerinnen von Tokio (Jolanda Neff, Sina Frei und Linda Indergand) können 2024 höchstens zwei teilnehmen, und Alessandra Keller muss zwei der drei ausstechen, will sie das olympische Cross-Country-Rennen nicht erneut vor dem TV verfolgen.

«Dadurch, dass ich in Tokio nicht dabei war, habe ich einen etwas anderen Blickwinkel auf die Spiele. Für mich sind sie ein Ziel, aber nicht das absolute Ziel. Es gibt noch viel anderes», sagt Keller. Ihr Motto lautet: «Ob an Titelkämpfen oder im Weltcup: Man muss einfach gut sein als Schweizerin, wenn man an den Olympischen Spielen dabei sein will. Wenn das Jahr noch einmal so gut herauskommt wie das letzte, dann schaut es sicher gut aus für mich.»

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