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«Die Mannschaft ist gut – alles ist möglich»

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Benjamin Plüss, die Gottéron-Ausgabe 2014/15 unterscheidet sich kaum von jener aus dem Vorjahr. Ist dies ein Vor- oder ein Nachteil?

Es kam in der Vergangenheit immer wieder mal vor, dass es nur wenige Wechsel im Kader gegeben hat. Das ist jeweils stark abhängig von den Vertragssituationen. Manchmal ist es positiv, wenn es nur wenige Mutationen im Kader gibt, manchmal sind Veränderungen förderlich. Wichtig ist, was man daraus macht.

 

 Was heisst dies auf die aktuelle Situation bezogen?

Ich denke, dass es so besser für uns ist. Wir haben als Mannschaft schon etwas zusammen durchgemacht. Die Anpassungsphase ist schon hinter uns. Wir wissen, wo das Team steht und wie die Spieler ticken. So ist es einfacher, von Anfang an einen guten Draht zueinanderzufinden.

 

 Folglich sind die Qualitäten der Mannschaft ebenfalls dieselben geblieben.

Auf dem Level, auf welchem wir uns bewegen, wird es tatsächlich schwierig sein, signifikante Veränderungen zu finden. Wir haben ein gutes Kader, eines der besseren der Schweiz. Vielleicht ist es nicht mehr so breit wie letzte und vorletzte Saison. Das heisst aber nicht, dass es schlechter ist. Wichtig ist einfach, dass wir die engen Spiele gewinnen können. In diesen sind nicht die Taktik oder die technischen Qualitäten jedes Einzelnen entscheidend, sondern der Teamgeist. Daran müssen wir arbeiten, dass wir diesbezüglich ein Top-Level erreichen.

 

 Einziger namhafter Zuzug ist Jeff Tambellini. Was erwarten Sie vom Kanadier?

 Tambellini ist bestimmt ein starker Spieler mit guten Referenzen. Aber schlussendlich ist für ihn hier vieles neu. Er hat neue Mitspieler, mit welchen er sich zunächst finden muss. Da kann man nicht im Voraus sagen, ob das gut oder schlecht ist.

 

 In den letzten Jahren stiegen die Erwartungen an Gottéron stetig. Diesmal, so scheint es, ist das nicht der Fall.

Ich denke schon, dass sich eine gewisse Ernüchterung breitgemacht hat. Wir als Spieler haben das schon im letzten Jahr immer so kommuniziert. Wir bewegen uns auf einem Niveau, auf dem die Marge schon sehr klein ist. Wenn es nicht reicht, dann reicht es eben nicht. Ich hoffe einfach, dass diese Ernüchterung nicht in eine Art Resignation umschlägt und die Hoffnung auf etwas Gutes schmälert. Wir sind keineswegs in einer schlechten Position. Die Mannschaft ist gut, alles ist möglich. Dennoch ist es positiv, wenn bei den Fans ein Umdenken stattfindet, dass nicht nur eine Richtung möglich ist.

 

 Ist die Mannschaft letzte Saison in den Halbfinals gegen Kloten am Druck gescheitert?

Letztes Jahr war sicher keine Saison, in der alles super gelaufen ist. Betrachtet man die nackten Resultate, war es aber ein sehr gutes Jahr. Wir waren Zweiter nach der Qualifikation und standen im Halbfinal. Das muss man erst einmal schaffen. Klar, wir haben alle erwartet, noch weiter gehen zu können, und deshalb war auch eine Enttäuschung da. Aber schlussendlich ist es so, dass wir uns als Mannschaft noch nicht lange auf einem solch hohen Level bewegen. Darum ist das ein Prozess, mit dem wir lernen mussten umzugehen. Im Vergleich zu Bern etwa, das sich 2013 gegen uns im Final durchgesetzt hatte und dann komplett abgestürzt ist, waren wir sehr, sehr gut. Man muss sich deshalb im Klaren darüber sein, dass sich die Dinge schnell ändern können.

 

 Wie sieht die Nachbearbeitung einer Saison innerhalb des Teams aus?

Nach der Saison finden Gespräche mit dem Coach statt. In diesen werden aber eher einzelne taktische Belange analysiert. Ich persönlich aber habe mir im Sommer schon immer darüber Gedanken gemacht, was gut gewesen ist, wann ich in Form gewesen bin, warum und weshalb. So versuche ich mich stets weiterzuentwickeln und mich darauf vorzubereiten, in den entscheidenden Situationen noch präsenter zu sein. Je älter man wird, desto einfacher wird das. Das ist ein fortlaufender Prozess. Als jüngerer Spieler ist es manchmal gut, dass man noch nicht zu viel überlegt und einfach versucht, sich jeden Tag zu verbessern.

 

 Es bringt also nichts, sich schon als junger Spieler infrage zu stellen?

Fängst du an, dich zu hinterfragen, besteht das Problem darin, dass du denkst, schon auf einem guten Level zu sein. Aber als 20-Jähriger ist man noch nicht dort, wo man stehen sollte. Erst wenn man gegen die dreissig geht, sind diese Anpassungen möglich. Vorher ist noch nicht der Moment da, um zu kalkulieren, wann du in Form sein musst. Sonst bleibt man stehen, und es wird schwierig, ganz nach vorne an die Spitze zu kommen.

 

Nachdem Sie letzte Saison das Captain-Amt interimistisch übernommen haben, sind Sie nun offiziell der Spielführer. Hat sich dadurch etwas für Sie geändert?

So wie die Mannschaft aufgebaut ist, gibt es nicht einfach einen Spieler, der vorne hinsteht und der Chef ist. Wir sind eine gute Truppe mit einer flachen Hierarchie. Klar gibt es gewisse Spieler, die eine Führungsfunktion besetzen und diese auch übernehmen. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass sich meine Rolle gross geändert hat. Sicher, mit Sandy Jeannin haben wir viel Leadership verloren. Das kann man nicht einfach übernehmen, und es ist ein gewisses Vakuum entstanden. Aber jeder, auch die jüngeren Spieler, füllen einen Teil davon aus. Das ist Teil einer Entwicklung. Irgendwann werde auch ich nicht mehr da sein, und ein Neuer wird kommen. Es wird nie immer gleich sein–und doch geht es weiter.

 

 Inwiefern spielen die zwei Sprachkulturen in der Kabine eine Rolle?

Es hängt immer davon ab, wie von oben herab kommuniziert wird. Freiburg versucht es mit der Zweisprachigkeit. Aber Fakt ist, dass die französische Sprache im Club dominiert. Das zieht sich auf allen Ebenen durch, angefangen beim Verwaltungsrat. Im Team ist es aber kein Thema, wer wie was spricht. Was im Vergleich zu früher sicher besser wurde, ist, dass die jungen Freiburger oder die Französischsprachigen sehr gut Deutsch sprechen. Das ist sicher einfacher für die Kommunikation. Man ist offener gegenüber der Deutschschweiz. Als ich nach Freiburg gekommen bin, war das noch nicht ganz so der Fall. Ich habe mich damals angepasst und Französisch gesprochen.

 

 Mit dem Spielertausch Romain Loeffel gegen Jérémie Kamerzin schlug Gottéron zuletzt ein neues Kapitel in Sachen Transfers auf. Wie stehen Sie zu dieser umstrittenen Entwicklung?

Es gibt zwei Seiten. Einerseits ist das etwas, das ich nicht beeinflussen kann. Die Clubs haben das so entschieden. Aber persönlich finde ich solche Transfers nicht gut. Das entwickelt eine Dynamik, die für den Sport nicht förderlich ist. Dadurch werden die Löhne weiter steigen, weil sich die Spieler nicht mehr mit Versprechungen abspeisen lassen und sich im Vertrag wie eine Entschädigung festschreiben lassen werden, weil sie dieses Risiko in Kauf nehmen.

 

 Welches sind die Ziele von Gottéron in der Saison 2014/15?

Es tönt banal und ist immer dasselbe: Eine gute Qualifikation, sehr gute Playoffs und dann schauen wir weiter. So einfach ist es eigentlich. Wir wollen versuchen, eine Konstanz an den Tag zu legen und stets kompakter werden. Ziel ist es, auf die Playoffs hin bereit zu sein. Bis dorthin ist es jeweils eine lange Zeit, und es ist nicht immer einfach, die Balance zu finden. Deshalb gilt es, sich nicht zu sehr auf die Tabelle zu fokussieren, sondern auf uns, damit wir für die entscheidende Phase parat sind.

 

 Für Sie ist es die zwölfte Saison mit Freiburg. Ist die Vorfreude noch immer die gleiche?

Es ist schon nicht mehr ganz das Gleiche. Das Umfeld hat sich verändert, ich bin nicht mehr 25 Jahre alt. Ich muss mir Gedanken machen bezüglich des Energiehaushalts und mir bewusst sein, dass ich nicht jeden Match 150 Prozent geben kann. Die Erholung braucht seine Zeit. Für mich hat der Aufbau, der aufgrund der WM-Teilnahme kurz war, bis Oktober Priorität. Ich bin mir bewusst, dass ich bis dann meine absolute Top-Leistung noch nicht bringen kann. Für mich ist wichtig, dass ich ab Mitte Qualifikation bis zu den Playoffs mein Top-Level erreichen kann.

«Unser Ziel ist es, auf die Playoffs hin bereit zu sein.»

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