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«Die Mischung war sicher nicht ideal»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gerd Zenhäusern, welches waren die Hauptgründe für die enttäuschende Saison?

Die Kontinuität hat dem Team gefehlt. Es hatte während der Saison zwei längere Tiefs. Und wenn eine Mannschaft gleich zwei Tiefs hat, ist es schwierig, sich für die Playoffs zu qualifizieren. Ein weiterer Grund war das zu wenig breite Kader. So wurden Verletzungen schnell zum Problem. Letztlich haben wir die Playoffs deshalb bereits vor Weihnachten verpasst. Zwar sind wir später noch einmal nahe herangekommen, aber letztlich hat der Sprit gefehlt, weil die Saison auch mental sehr schwierig war.

 

 In welche Richtung soll sich die Mannschaft entwickeln, damit sich die Enttäuschung nicht wiederholt?

Wir brauchen sicher eine neue, frische Energie in der Kabine. Wir benötigen eine gute Mischung aus Spielern, die den Match entscheiden können, und solchen, die diese unterstützen und ihnen Luft verschaffen. Es braucht eine Mannschaft mit Kämpferherz. In dieser Saison war die Mischung sicher nicht ideal.

 

 Welche Art Spieler fehlten dem Team denn in erster Linie?

Es hatte zu wenig Chrampfertypen. Typen, die in die Bresche springen, wenn Schlüsselspieler nicht da sind. Spieler, die ihre Rolle wahrnehmen und schnell in eine solche Rolle schlüpfen können. Dieses Jahr hatten wir zu viele Spieler, die ihren Rollen nicht gewachsen waren. Das Ziel muss sein, dass man bei Verletzungen schnell intern eine Lösung findet und sich nicht in anderen Klubs umschauen muss.

 

 Dazu benötigen Sie mehr Spieler als in dieser Saison. Liegt das finanziell überhaupt drin?

 Ein viel breiteres Kader lassen unsere Finanzen nicht zu. Ziel ist es deshalb, eine Partnerschaft mit einem NLB-Team einzugehen, so dass ein Austausch möglich ist. Aber ein bisschen verbreitern möchte ich unser Kader schon. So zwei Stürmer mehr als in dieser Saison und dazu acht bis neun Verteidiger wären nicht schlecht. In der Aufbauphase hätte ich gerne fünf Linien, um das Rotationsprinzip anwenden zu können. Es ist wichtig, dass wieder ein interner Konkurrenzkampf entsteht.

 

 Werden Sie eigene Junioren in die Mannschaft integrieren, zum Beispiel einen David Wildhaber?

Wildhaber wäre sicher einer, der in der Aufbauphase Teil dieser fünf Linien wäre, wenn er denn überhaupt bleibt. Er hat das Zeug zum NLA-Spieler, ist physisch stark. Nathan Marchon ist ebenfalls ein guter Spieler, er hat bereits einen Profivertrag unterschrieben. Und Torhüter Ludovic Waeber wird in Zukunft sicher auch zum Thema werden. Sie alle müssen sich aber zunächst noch entfalten. Dazu brauchen sie in erster Linie Eiszeit–und die kann ich ihnen nicht unbedingt bieten. Was die restlichen Elite-A-Spieler betrifft, habe ich das Gefühl, dass es für die meisten nicht für ganz nach oben reicht.

 

 Am Samstag wurden Anthony Huguenin, Melvin Nyffeler, Dominik Granak, Marc Zangger, Roman Botta, Melvin Merola und Francis Verreault-Paul verabschiedet. Nicht aber Sandro Brügger und Maxime Montandon, deren Verträge ebenfalls auslaufen. Heisst das, dass die beiden bleiben?

Das Ziel ist es, sie im erweiterten Kader zu halten. Auch für sie wäre eine Partnerschaft mit einem NLB-Team gut. So würden wir sie nicht verlieren, und sie würden, sollten sie bei uns nicht zum Einsatz gelangen, nicht auf der Bank versauern, sondern könnten trotzdem Eishockey spielen und sich weiterentwickeln.

Sie haben diese Saison wiederholt gesagt, Gottéron fehle eine starke dritte Linie, die den Unterschied ausmachen kann, wenn sich die ersten zwei Linien gegenseitig neutralisieren. Ist für nächste Saison Besserung in Sicht, jetzt, da mit Christian Dubé auch noch das stärkste Element dieser dritten Linie aufhört?

 Wir brauchen wohl einen ausländischen Ersatz für Dubé. Was sonst noch geht, wird sich zeigen. Nachdem wir Bilanz gezogen haben werden, wird sich bestimmt noch einiges ergeben.

 

 In Sachen Ausländer sehen Sie also wieder drei Stürmer und einen Verteidiger vor?

Das ist noch offen.

 

 Mauldin und Pouliot sind fix. Und wenn es ein ausländischer Ersatz für Dubé seinsoll, kommt man auf drei Stürmer. Sind also auch vier ausländische Stürmer möglich?

 Alles ist möglich. Wie gesagt, das ist noch offen. Es wird jetzt erst einmal noch einiges zu diskutieren geben.

 

 Durch Dubés Rücktritt verlieren Sie einen guten Center. Gleichzeitig fällt ein Topverdiener von der Lohnliste. Das dürfte Ihnen willkommenen Spielraum bieten.

Nicht unbedingt. Wir alle wissen, dass wir finanziell nicht auf Rosen gebettet sind. Man kann deshalb nicht sagen: Dubé und Jeannin hören auf, somit kann Gottéron mit dem frei gewordenen Geld drei, vier gute Spieler kaufen. Diese Rechnung geht nicht auf. Wir können das frei werdende Geld sicher nicht 1:1 für andere Spieler einsetzen. Man darf nicht vergessen, dass beispielsweise auch noch Hans Kossmann und René Matte auf der Lohnliste stehen.

 

 Haben Sie bereits einen Nachfolger für René Matte gefunden?

Ich habe meine Ideen und werde jetzt vorwärtsmachen.

 

 Suchen Sie einen erfahrenen Assistenten, der Ihre persönliche Unerfahrenheit kompensiert, oder einen, der wie Sie am Anfang der Karriere steht?

 Das kann beides sein, es muss einfach passen. Auf jeden Fall muss es eine sehr motivierte Person sein, am liebsten ein ehemaliger Eishockey-Spieler, der sich technisch und taktisch gut auskennt. Idealerweise ist er ein guter Ausbildner. Längerfristig soll Gottéron nicht nur ein Klub sein, der vorne mitmischt, sondern einer, der gute Junge integriert.

 Gehört Gil Montandon noch zum Kandidatenkreis?

Nein.

 

 Konnten Sie an der Spielweise des Teams in den letzten Wochen bereits Ihre Handschrift erkennen oder waren Sie in dieser Saison zu sehr Feuerwehrmann, um das Spiel zu prägen?

Ich war sicher in vielen Situationen Feuerwehrmann. Zudem muss man auch sagen, dass es nicht 1000 verschiedene Varianten gibt, Eishockey zu spielen. Man kann entweder ein bisschen offensiver spielen und Forechecking betreiben oder man kann defensiver spielen. Ich werde nächste Saison sicher eher wieder nach vorne spielen lassen. Das Wichtigste ist aber, dass Spieler auf dem Eis sind, die alles geben. Dass sie nicht nur für einen guten Lohn nach Freiburg kommen, sondern für diesen Klub alles aus sich herausholen. Meine Handschrift soll darin erkennbar sein, dass ich eine Mannschaft aufbaue, die für Emotionen, ehrliche Arbeit und einen guten Charakter steht.

Zukunft: Informationen am Donnerstag

G eneraldirektor Raphaël Berger nannte die Saison am Samstag nach dem Spiel eine, «die nicht die Befriedigung gebracht hat, die wir uns alle erhofft haben». Es gehe nun keinesfalls darum, die Saison möglichst schnell zu vergessen. «Vielmehr müssen wir auf den Erfahrungen aus diesem Jahr das Gottéron der Zukunft bauen.» Der Klub habe in den letzten Monaten hart daran gearbeitet, die Probleme zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. «Am Donnerstag werden wir unsere Ergebnisse an einer Medienkonferenz präsentieren.» fm

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