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Die neue ARA Pensier kommt nochmal vors Volk

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72 Millionen statt 46 Millionen Franken: So viel sollen die zehn Gemeinden an eine neue ARA Pensier bezahlen. Nun soll das Stimmvolk erneut darüber abstimmen.

Ein Ausbau der Kapazität für 50’000 statt 30’000 Einwohner, dazu der Einbau einer Anlage zur Behandlung von Mikroverunreinigungen und allgemein eine Modernisierung inklusive einer gesteigerten Energieproduktion: Dies sind die Hauptziele einer erneuerten Abwasserreinigungsanlage (ARA) Pensier am Standort der bisherigen Anlage.

Dazu hatten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der zehn Gemeinden Courtepin, Gurmels, Misery-Courtion aus dem Seebezirk, dazu Avry, Belfaux, Corminboeuf, Givisiez, La Brillaz, La Sonnaz und Prez aus dem Saanebezirk im September 2021 mit 88 Prozent Ja-Stimmen einen Kredit von 46 Millionen Franken gutgeheissen. Mit den in Aussicht gestellten Bundessubventionen für die Behandlung von Mikroverunreinigungen wurden die Gesamtkosten damals auf 55 Millionen Franken geschätzt.

50 Prozent höhere Kosten

Nun sieht die Rechnung ganz anders aus, wie an der Delegiertenversammlung vom Donnerstag in Corminboeuf deutlich wurde. Bevor überhaupt die für Sommer erhoffte Baubewilligung vorliegt, stehen nun Gesamtkosten von rund 82 Millionen Franken im Raum. Unter Abzug der Bundessubventionen und Beteiligung der Micarna sowie der Mehrwertsteuer erwartet die Gemeinden jetzt eine Rechnung von 72 Millionen Franken.

Die Versammlung hat deshalb entschieden, einerseits die Verschuldungsgrenze heraufzusetzen und andererseits ein neues Kreditbegehren über 72 Millionen Franken dem Stimmvolk zu unterbreiten. So wird es am 22. September in den zehn Gemeinden zu einer erneuten Volksabstimmung über das Projekt kommen.

So sieht das Gebäude der ARA Pensier heute aus. Bild: Urs Hänni

Wie Präsident Martin Moosmann erläuterte, ist in diesem Gesamtbetrag auch eine Marge von 20 Prozent oder 14 Millionen Franken für Unvorhergesehenes vorgesehen. «Wir wollen auf der sicheren Seite sein und vermeiden, dass wir noch ein drittes Mal vor das Stimmvolk müssen», sagte er. «Das ist aber keine Carte Blanche für Mehrkosten», betonte er. 

Umstrittene Reserve von 20 Prozent

Auch die Finanzkommission empfahl in ihrer Mehrheit, diese 20 Prozent Reserven vorzusehen. Gleichzeitig regte sie an, eine externe Stelle einzusetzen, welche die Baukosten regelmässig überprüfe, sodass diese unter Kontrolle blieben.

Aus der Gemeinde Courtepin kam der Antrag, dieses Kreditbegehren abzulehnen. «Wir sind nicht gegen den Umbau der ARA», sagte Gemeinderat Mario Wüthrich. «Uns stört diese Reserve von 20 Prozent. Das Projekt sollte heute genügend reif sein, dass es nicht so eine grosse Reserve braucht.» Dies sei die Haltung des Gemeinderates, präzisierte er. ARA-Präsident Martin Moosmann, der gleichzeitig Syndic von Courtepin ist, sagte, er sei bei diesen Beratungen in den Ausstand getreten.

Die Versammlung genehmigte den neuen Kostenrahmen von 72 Millionen Franken mit 19 Delegiertenstimmen gegen 5 – jenen von Courtepin. Wüthrich sagte, man akzeptiere diesen Entscheid und werde entsprechend der Bevölkerung von Courtepin diesen zur Annahme empfehlen.

Projektleitung ausgetauscht

Aus der Versammlung kam auch die Frage, welche Konsequenzen eine solche Fehlkalkulation auf das zuständige Ingenieurbüro habe. Präsident Moosmann sagte darauf, dass nun nicht mehr jenes Büro die Projektleitung habe, welche mit der ersten Kostenschätzung von 46 Millionen Franken gekommen war, sondern dass man eine neue Firma eingesetzt habe.

Wie Moosmann sagte, seien derzeit noch zwei Einsprachen gegen das Projekt hängig, beide stammten von der gleichen Person, und zwar eine gegen eine Zonenänderung und die andere gegen das Bauprojekt selber. 

Es sei nicht vorgesehen, deswegen das Projekt abzuändern, so Moosmann. Man habe ein positives Gutachten vom Kanton. «Der bisherige Zeitplan gilt weiterhin», sagte der Präsident. Wenn alles wie geplant läuft, soll die Terrainbearbeitung diesen Herbst beginnen, und die Abstimmung über den neuen Kredit ist auch auf Herbst vorgesehen.

Bis 2030 Subventionen

Als spätester Zeitpunkt zur Realisierung der erneuerten ARA Pensier gilt das Jahr 2030. Dies sei der letztmögliche Zeitpunkt, für welchen der Bund noch Subventionen in Aussicht stellt, und selbst da habe man eine letzte Fristerstreckung von einem Jahr erhalten.

Was passiere, wenn das Volk den neuen Kredit ablehnt, wollte ein Delegierter wissen. Man habe heute keinen Plan B, entgegnete der Präsident. Er zeigte sich aber optimistisch, dass das Projekt dennoch durchkomme, weil das Stimmvolk ihm in der ersten Abstimmung derart eindeutig zugestimmt hatte.

Nach 30 Jahren nicht mehr zeitgemäss

Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Pensier hat 1993 ihren Betrieb aufgenommen und wurde für eine Kapazität von 30’000 Einwohnern ausgelegt. Aktuell reinigt sie das Abwasser von 34’000 Personen. Trotz diverser Massnahmen zur Qualitätsverbesserung werden heute Normen der Verordnung zum Gewässerschutz nicht mehr respektiert. Ein grosser Teil der Anlagen stammt noch von der Betriebsaufnahme.

Der nun geplante Ausbau geht von einer Kapazität mit dem Zeithorizont über 2040 bis 2045 hinaus aus. Die neue Anlage soll auch beitragen, die Wasserqualität des Schiffenensees zu verbessern, unter anderem durch das Filtern von Mikroverunreinigungen. Die neue Anlage soll auch Energie durch die Nutzung von Biogas gewinnen.

Am 1. Juli 2021 wurde beim Kanton ein Projekt zur Vorprüfung eingereicht. Im September 2021 genehmigten die Bürger der Mitgliedsgemeinden einen Kredit von 46 Millionen Franken. Im Januar 2024 erfolgte die öffentliche Auflage. Das Projekt muss bis 2030 realisiert sein, um Subventionen zu erhalten.

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