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Für Barbara Bapst könnte die Premiere die Dernière sein

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Zum ersten Mal findet heute im Kanton Freiburg die Schweizermeisterschaft der Polizei im Springreiten statt. In den Sattel steigen wird auf der Pferdesportanlage Sense-Oberland auch die Brünisriederin Barbara Bapst mit ihrem Freiberger Vico.

Rund 30 Reiterinnen und Reiter, die aus den verschiedenen kantonalen Polizeikorps stammen oder sonst einem Polizeiorgan angehören, werden bei der Schweizermeisterschaft der Polizei um den Titel kämpfen. Auch Barbara Bapst wird für diese nationalen Titelkämpfe, die auf der Pferdesportanlage Sense-Oberland ausgetragen werden, ihr Pferd satteln.

Die 46-Jährige aus Brünisried arbeitet bei Fedpol im Bundessicherheitsdienst BSD. Aufgewachsen auf einem Bauernhof in Plaffeien, hat sie schon früh ihre Liebe zu Pferden entdeckt. «Meine Schwester und ich haben unseren Vater so lange bestürmt, bis er uns ein Pferd gekauft hat», erinnert sie sich. Als sie sechs war, gab ihr Vater dem Drängen seiner Töchter nach und kaufte eine Haflinger-Stute. «Wir sind tagelang auf dem Pferd geritten, ohne Sattel.» Fortan züchtete die Familie ihre eigenen Haflinger und nahm mit diesen an verschiedenen Wettbewerben teil. «Wir haben Wääglirennen gemacht, starteten bei Flachrennen, Geschicklichkeitsprüfungen und Springconcours», erzählt Bapst. Mit 22 Jahren absolvierte sie das Reit- und das Fahrbrevet.

Wert auf Vielseitigkeit

Als sich ihr Pferd die Sehne riss und nicht mehr springen konnte, kaufte sie sich einen Freiberger. Wie die Haflinger sind auch die Freiberger, die einzige heute noch existierende Pferderasse mit Schweizer Ursprung, nur bedingt zum Hürdenspringen geeignet. Dank Fortschritte in der Zucht sind die einst schwerfälligen Tiere, die noch bis in die 1970er-Jahre mehrheitlich in der Landwirtschaft eingesetzt wurden, leichter und wendiger geworden. Heute taugen die Freiberger auch für Sport- und Freizeitaktivitäten und werden vor allem in den tieferen Kategorien eingesetzt.

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«Das war für mich nie ein Problem», sagt Barbara Bapst. «Ich bin eine Freizeitreiterin, Vielseitigkeit ist mir wichtiger als das Überspringen möglichst grosser Höhen.» Aus diesem Grund hat sie auch nie versucht, die Reitlizenz zu erlangen. «Wenn man eine Lizenz hat, darf man nicht mehr an Wettkämpfen unter 1.05 cm teilnehmen. Dann hätte ich mit Vico nicht mehr bei den freien Prüfungen teilnehmen können. Es ist ja auch ein schöner Erfolg, wenn man es bei den Springdisziplinen für die Freiberger in den Final schafft.»

Mitglied beim Reiterzug der Kapo Bern

Das Pferd war während zehn Jahren auch Bapsts Begleiter bei der Arbeit. Nachdem sie die Bürolehre abgeschlossen hatte, absolvierte sie 2003 die Botschaftsschutzschule bei der Stadtpolizei Bern. 2004 trat sie der berittenen Einheit, dem sogenannten Reiterzug, bei. Sie war fortan eine von rund 15 Polizistinnen und Polizisten, die hoch zu Ross unter anderem zur Überwachung von Parkplätzen bei Grossereignissen, zur Personensuche in unwegsamen Gebieten oder zur Verkehrsüberwachung eingesetzt wurden. «Für mich war es eine Möglichkeit, Arbeit und Hobby zu verbinden», sagt Bapst. «Der Reiterzug wird im Milizsystem betrieben, man machte dies neben seiner eigentlichen Arbeit. Man konnte sich jeweils freiwillig für die Einsätze einschreiben.»

Neujahrsempfang und Euro 2008

Das hat Bapst so oft wie möglich getan. So war sie nicht nur regelmässig bei den traditionellen Neujahrsempfängen des Bundespräsidenten hoch zu Ross vor dem Bundeshaus im Einsatz, sondern begleitete auch an der Euro 2008 den holländischen Fan-Konvoi, der die ganze Hauptstadt in ein oranges Farbenmeer verwandelte, auf dem Weg ins Stade de Suisse. «Das war ein sehr eindrückliches Erlebnis», erinnert sich die Senslerin. Und mit einem Lachen fügt sie an: «Der Reiterzug war immer ein beliebtes Fotosujet der Touristen.»

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Für die Mitglieder des Reiterzuges gab es wöchentlich freiwillige Reittrainings am Abend und jährlich mehrere obligatorische Trainingstage. Die Pferde wurden jeweils beim Nationalen Pferdezentrum NPZ angemietet. «Man bekam immer andere Pferde, was es manchmal ziemlich herausfordernd machte, da jedes Tier einen anderen Charakter hat und man sich jeweils darauf einstellen musste.» Nach zehn Jahren hörte Bapst beim Reiterzug auf. «Ich hatte sehr viel lernen können, aber irgendwann wurde mir der Aufwand zu viel. Da ich zu dieser Zeit sehr viel mit meinem eigenen Pferd unterwegs war, verspürte ich nicht mehr das Bedürfnis nach weiteren Einsätzen.»

Schweizer Meisterin im Judo

Der Reitsport ist einer von zahlreichen Sportarten, bei der es Schweizer Meisterschaften der Polizei gibt. Auch im Eishockey, Fussball, Handball, Judo, Leichtathletik, Mehrkampf, Marathon, Radfahren, Schiessen, Ski, Triathlon oder Unihockey werden nationale Polizeimeisterschaften ausgetragen. Es gibt gar Schweizer Polizeinationalmannschaften, die gegen andere Länder Wettkämpfe austragen – alles gefördert von der Schweizerischen Polizeisportkommission SPSK. So konnte Barbara Bapst auch an den Polizei-Europameisterschaften im Judo teilnehmen. «Ich war zwar Schweizer Meisterin im Judo und habe auch sonst mehrere Medaillen gewonnen, an eine EM konnte ich aber nie, da ich nicht zum Schweizer Nationalteam gehörte. Dank der Polizei konnte ich das Erlebnis einer EM trotzdem einmal erfahren.»

Polizei fördert den Sport

Dass der Sport bei den Polizeikorps einen so hohen Stellenwert geniesst, hat mehrere Gründe. Zum einen sollen die Wettkämpfe helfen, dass sich unter den teilnehmenden Polizeikorps eine Art einheitliche Corporate Identity entwickeln kann. Zum anderen geht es aber auch schlicht und einfach um die körperliche Fitness. «Polizistinnen und Polizisten müssen sich körperlich fit halten und werden regelmässig auf ihr Leistungsvermögen getestet», erklärt Gallus Risse. Er gehört als Vertreter der Kantonspolizei Freiburg, die zusammen mit dem Sensler Reitklub Buecha die Polizei-SM auf die Beine gestellt hat, zum Organisationskomitee. «Mit dem umfassenden Sportangebot bietet die Polizei den Beamten eine Möglichkeit, sportlich à jour zu bleiben.» Einen Teil der Sportstunden würden den Beamten als Arbeitszeit angerechnet – so auch die Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen im Reiten. «Das meiste ist aber freiwilliger, persönlicher Einsatz», betont Risse. «Der Anlass in Plaffeien ist für die Polizei zudem eine gute Gelegenheit, sich mal in einem anderen Licht zu präsentieren.»

Vielleicht letzte Chance

Präsentieren werden sich Barbara Bapst und ihre Gegnerinnen trotzdem in ihrer Dienstuniform, wenn sie mit ihren Pferden über die Hürden springen. Und auch wenn der Wettkampf natürlich nicht den gleichen Stellenwert hat wie normale Schweizer Meisterschaften im Springreiten, so werden doch alle versuchen, den Titel zu gewinnen. «Das Ziel ist ein Platz auf dem Podest», sagt die Brünisriederin. Aber das werde schwierig, ist sie sich bewusst. «Mein Pferd ist mit seinen 21 Jahren nicht mehr das jüngste. Früher sind wir oft an Concours geritten, heute kaum mehr.» Wenn sie heute mit Vico unterwegs sei, dann gehe es in erster Linie darum, das Pferd zu bewegen, damit es einigermassen fit bleibt. «Für uns ist es vielleicht die letzte Möglichkeit, an so einem Event teilzunehmen. Wir wollen es geniessen, schliesslich ist es ein ganz spezieller Anlass, der nur alle paar Jahre stattfindet und bei dem nicht jeder teilnehmen kann. Und wenn der Wettkampf dann noch von meinem Heimklub organisiert wird, ist es das Tüpfchen auf dem i.»

Plaffeier Pferdesporttage

Die Schweizermeisterschaft der Polizei im Springreiten bildet heute den Auftakt zu den Plaffeier Pferdesporttagen, die bis und mit Pfingstmontag auf der Sportanlage Sense-Oberland stattfinden. Um 10 Uhr beginnt die erste Prüfung, um 13.30 Uhr die zweite mit einem Stechen. Für ein unterhaltsames Rahmenprogramm sorgt bei den nationalen Titelkämpfen das Cadre Noir & Blanc, das um 15.30 Uhr eine halbstündige Vorführung zum Besten gibt.

Am Freitag geht es dann mit den eigentlichen Pferdesporttagen los. Da stehen ab 9 Uhr die Prüfungen der Höhen 110cm bis 125cm auf dem Programm. Am Samstag wird in den tieferen Prüfungen bis 95cm um die Medaillen geritten (ab 8.30 Uhr). Den Schlusspunkt des Tages bildet ab 18.30 Uhr ein origineller Ride+Bike-Wettkampf, bei dem ein Springreiter und ein Radfahrer ein Team bilden und je einen Parcours absolvieren müssen.

Der Sonntag, der sportlich spannendste Tag, beginnt um 9 Uhr mit den R120, ehe um 13.30 Uhr die Hauptprüfung (R/N 130) für Spektakel sorgt. Diese ist Teil der Tour Romand.

Am Montag werden die Stilprüfungen durchgeführt (ab 8 Uhr), ehe am Nachmittag die R105 den Abschluss der fünf intensiven Reitsporttage bilden.

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