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«Die schönsten Reisen finden im Kopf statt»

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«Die schönsten Reisen finden im Kopf statt»

Anton Scherer hat 23 Jahre lang den Universitäts- und Paulusverlag geleitet

Die 86 Treppenstufen an seinem Arbeitsplatz werde er vermissen, sagt Anton Scherer, Leiter des Paulusverlages Freiburg. Während 23 Jahren ist er zu Fuss in den vierten Stock gestiegen – heute Dienstag zum letzten Mal. Der Verlagsleiter geht in Pension.

Autor: Von IRMGARD LEHMANN

Ja, er habe bereits als Kind und Jugendlicher geschrieben und seine Geschichten gleich selber verlegt, lacht der 65-Jährige. «In grossen Lettern stand auf den Schriften ?Verlag Anton Scherer?. Das Herstellen von Büchern habe ihn von Kind auf fasziniert, erzählt Scherer. Das «Milieu» sei ihm aus der Verwandtschaft bekannt gewesen.Seinem Jugendtraum ist Anton Scherer gefolgt, obwohl er Theolo-gie studiert und abgeschlossen hat. Die Faszination des Buches hat Überhand genommen. Im Benziger Verlag machte Scherer als theo- logischer Lektor seine Erfahrungen und im Universitäts- und Paulusverlag wirkte er als Verleger – 23 Jahre lang.

Harte Zeiten

In Freiburg erlebte Scherer auch harte Zeiten, musste oft in den sauren Apfel beissen, hatte um Marktan- teile zu kämpfen. Redimensionieren und Neuausrichten hiess es vor drei Jahren: Der Universitätsverlag wurde aufgelöst und einige Bereiche im Paulusverlag unter «Academic Press Fribourg» weitergeführt.Dieser Verlagsteil richtete sich auf wissenschaftliche Literatur aus, mit Kunden in der ganzen Welt und Auslieferungsstellen in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und den USA. «Präsent sein – nicht nur in der Schweiz war eines meiner Ziele», resümiert der Junggeblie- bene.Academic Press ist heute in der Schweiz praktisch der einzige Verlag, der religiöse Bücher herausgibt. Und welches war das wichtigste Werk in all den Jahren? «?Die Ökumenische Kirchengeschichte der Schweiz?, die Ende der 80er-Jahre herausgekommen ist», sagt der Verleger, ohne zu zögern. Aber auch auf die Bücher von Hermann Josef Venetz ist Scherer ein bisschen stolz. «Ein Theologieprofessor, der biblische Fragen sehr populär darstellen konnte», erklärt er.Der Paulusverlag gibt ebenfalls die Schriften der dichtenden Klosterfrau Silja Walter heraus.

Deutschfreiburger Literatur

Obwohl der Buchhandel mit harten Bandagen kämpft, ist der Verleger dem Nischenprodukt «Deutschfeiburger Literatur» über all die Jahre treu geblieben. Werke von Peter Boschung, Anton Bertschy, Armin Schöni, Bücher, die in Zusammenarbeit mit dem Heimatkundeverein entstanden sind, wurden im Paulusverlag herausgegeben. «Das habe ich sehr gerne gemacht», bekennt Scherer. «Leben im Kloster Hauterive», im September erschienen, war sein letztes Buch.

Zu Fuss im Haus – zu Fuss nach Haus

Heute Dienstag hat Anton Scherer seinen letzten Arbeitstag. Ein letztes Mal wird er die 86 Treppen hochsteigen und zum Abschied auch grad noch auf Schusters Rappen den Weg von Freiburg nach Brünisried hinter sich bringen.Das Gute, das ihm widerfuhr, wird er nicht vergessen. Die wertvollen Begegnungen mit Autoren und Mitarbeitern, wie er sagt. Und die Welt der Bücher wird ihm erhalten bleiben.

Lesen, Singen und Alphornblasen

«Reisen muss ich nicht», kommentiert der studierte Theologe, «nur lesen.» Denn die vergnüglichste Reise finde im Kopf statt und dafür will er sich viel Zeit nehmen. Und natürlich singen. So wie er es bis jetzt getan hat. Einmal im Monat in die Gesangsstunde, ab und zu in einem Chor mitsingen und, last but not least, «wieder ein bisschen mehr das Alphorn blasen.»Nachfolger von Anton Scherer im Paulusverlag ist Felix C. Furer.

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