QR-Codes auf Postkarten, Werkzeuge zum Anfassen: Die neu gestalteten Berufsinformationszentren an den vier Sensler OS-Schulen holen Jugendliche spielerisch ab.
Wer das Berufsinformationszentrum an der OS Düdingen betritt, wähnt sich auf den ersten Blick in einem Kiosk mit einer sehr grossen Auswahl an Ansichtskarten. Auf mehreren Drehgestellen stecken Postkarten – insgesamt 250. Die Karten repräsentieren all jene Berufe, für die Jugendliche in der Schweiz eine Lehre absolvieren können.
Vor allem digital
Prospekte in Papierform, wie sie viele Jahre in solchen Zentren zum Einsatz kamen, gibt es zwar auch noch. Doch hat das Berufsinformationszentrum den Sprung in die Neuzeit gemacht: Auf der Rückseite der Postkarten gibt es eine ganz kurze Information zum Beruf, dann lädt ein QR-Code dazu ein, weitere Informationen digital zu entdecken. Ab da öffnet sich für den OS-Schüler und die OS-Schülerin ein umfangreiches Netz von weiteren Hinweisen rund um die Ausbildung, von Schnupperangeboten über Videos, Anforderungsprofilen bis hin zu offenen Lehrstellen.
Unterhalb der Postkartengestelle sind Schubladen, in denen passende Geräte zu den Berufsgruppen zum Anfassen und Spüren bereitstehen: ein Spachtel zum Beispiel, ein Kochlöffel, ein Meterband oder auch eine Sicherheitsweste.
Etappenweise modernisiert
Das Berufsinformationszentrum Düdingen ist eines von sieben Zentren im Kanton, in denen die Umstrukturierung bereits abgeschlossen wurde. Bis 2026 will das Amt für Berufs- und Erwachsenenbildung die Infrastruktur an allen 32 OS-Schulen des Kantons modernisiert haben. Im Sensebezirk ist das im Viererpack geschehen, da hier ein OS-Verband für die Zentren in Wünnewil, Düdingen, Tafers und Plaffeien verantwortlich ist. «Wir haben geplant, gerechnet, neu geplant und wieder alles geändert», sagte Verbandspräsidentin Anne Buri Geissbühler gestern zum Auftakt einer Serie von Tagen mit offenen Türen (siehe Kasten). Gerechnet vor allem auch deshalb, weil der Verband, also alle Sensler Gemeinden, die Umsetzung des Projekts finanziert hat. Budgetiert war ein Betrag von 260 000 Franken, gekostet hat es nun 172 000 Franken, da das Material günstiger beschafft werden konnte.
Der Kanton, der die Umstrukturierung der Berufsinformationszentren ans Herz legt, bezahlt lediglich die Löhne für die zwei Berufsberaterinnen und den Berufsberater, die an den vier Zentren tätig sind. Die Räumlichkeiten, die Einrichtung sowie der Lohn der Dokumentalistinnen laufen über die Rechnung des Verbandes.
Ausgereifte Mittel
Thomas Di Falco, Vorsteher des Amts für Berufsberatung und Erwachsenenbildung, dankte den Sensler Gemeinden, dass sie das Projekt gemeinsam getragen haben. «Die Sense denkt gross», sagte er. «Die OS Sense verfügt nun über die ausgereiftesten Mittel, damit Jugendliche über das Sprungbrett gehen können, das ihnen ermöglicht, einen Ausbildungsweg einzuschlagen und dann mit allen gewünschten Kompetenzen auf den Arbeitsmarkt zu gehen.» Das Konzept sehe vor, dass dies spielerisch und intuitiv geschehe.
Wer mehr Hilfe braucht, findet in Düdingen Unterstützung bei Berufsberaterin Tanja Tanner. Sie bietet kostenlose, vertrauliche und freiwillige Beratungsgespräche an. Diese Freiwilligkeit veranlasste einen Besucher zur Frage, ob man Jugendliche nicht zur Beratung drängen könne, wenn sie selbst wenig Interesse zeigten. Das gehe gar nicht, so die Fachfrau. «Wenn sie ihre Zukunft nicht gestalten wollen, dann können wir dies nicht für sie tun.» Manchmal seien auch Ängste vorhanden, etwa sich zu entscheiden. Im Rahmen des obligatorischen Unterrichts sei aber vorgesehen, dass sie sich mit der Berufswahlvorbereitung befassen müssen.
Kastenthema
Offene Türen in den vier Zentren
Die Berufsinformationenszentren in den vier Orientierungsschulen sind wie folgt für Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie für alle anderen Interessierten zu besichtigen: OS Düdingen: Samstag, 27. Januar, 10 bis 12 Uhr; OS Plaffeien: Samstag, 3. Februar, 10 bis 12 Uhr; OS Tafers: Samstag, 27. Januar, 10 bis 12 Uhr sowie OS Wünnewil: Samstag, 27. Januar, 10 bis 12 Uhr.
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