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Die Stadt Freiburg sucht die goldene Mitte im Gebiet Hauts de Schiffenen

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Ursprünglich war auf dem Gebiet Hauts de Schiffenen in der laufenden Revision der Ortsplanung eine Überbauung mit rund 1000 Wohnungen geplant. In der Fassung, die ab Freitag aufliegt, sind dort nur noch 200 Wohnungen vorgesehen. 

Ab Freitag liegt die Revision des Ortsplans der Stadt Freiburg zum vierten Mal öffentlich auf. Eine Änderung gegenüber der Vorversion betrifft den Sektor Les Hauts de Schiffenen West im Freiburger Schönbergquartier: Der Gemeinderat hat die Dichte wie auch den Perimeter für zukünftige Bauten reduziert. Gemäss Stadtplaner Enrico Slongo soll auf dem Gebiet nur noch der Bau von 170 bis 200 Wohnungen möglich sein. Zuvor waren rund 1000 Wohnungen vorgesehen. Ein Teil des Gebiets gehört der Burgergemeinde der Stadt Freiburg. 

Die Stadt schlage damit einen Mittelweg vor, sagte Slongo an der Medienkonferenz des Gemeinderats am Mittwoch. Tatsächlich gibt es Interessen in beide Richtungen: Die Stadt sieht dort die Möglichkeit, Wohnraum für die Zukunft zu schaffen. An Investoren fehlt es nicht. Doch gegen den Detailbebauungsplan in der ersten Auflage der Revision 2018 hagelte es Einsprachen von verschiedenen Seiten. Diese wollten den idyllischen Ort nicht überbaut sehen. Dennoch reichten die Planer Urban Project  AG und Proxiland  AG noch im gleichen Jahr ein Baugesuch für die erste Wohninsel ihres Megaprojekts mit insgesamt 1000 Wohnungen ein.

Neben den Einsprachen bläst auch eisiger Gegenwind aus Bundesbern: In einem Gutachten spricht sich die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) gegen ein neues Quartier in dem Gebiet aus. Die ENHK sei der Ansicht, dass dieser Boden weder bebaut noch besiedelt werden darf, informierte Slongo die Medien. Das Gutachten der ENHK vom Februar ist wegen des laufenden Verfahrens jedoch unter Verschluss. Klar ist einzig, dass der Ort im Bundesinventar der Ortsbilder der Schweiz mit dem höchsten Schutzstatus aufgeführt ist. 

«Zu kategorisch»

Für Gemeinderätin Andrea Burgener Woeffray (SP) ist die Auslegung der ENHK jedoch zu einseitig: «Das Gutachten der ENHK ist zu kategorisch und spiegelt die Situation nicht wider.» Denn das Gebiet sei seit 1991 Bauland. Deshalb habe der Gemeinderat entschieden, im Detailbebauungsplan von einer hohen zu einer mittleren Dichte auf einer geringeren Fläche umzuschwenken. Dies stelle eine ausgewogene Integration der zukünftigen Gebäude in die Umgebung sicher. 

Alt-Staatsrätin Ruth Lüthi ist eine der Einsprecherinnen und sieht das Umschwenken der Stadt grundsätzlich positiv: «Das tönt schon mal sehr gut, wir wollen die Pläne aber noch im Detail anschauen», sagte sie am Mittwoch auf Anfrage. Es mache keinen Sinn, am Stadtrand eine riesige Schlafsiedlung vorzusehen, so ihre Meinung. 

Mehr Schutz für Bäume

Gegenüber der dritten Auflage hat die Stadt zudem weitere Detailbebauungspläne erarbeitet. Sie betreffen die Sektoren Saint-Michel, Fonderie, Villars- Bertigny und Grand-Places. Laut Slongo sollen die neuen Pläne eine harmonische Neugestaltung ermöglichen. Die Idee einer Wohnsiedlung in der Pisciculture verschwand bereits mit der Version der Ortsplanung 2020 in der Schublade. Es blieb bei einer Arbeitszone. Mit einer nun ausgearbeiteten Öffnung dieser Arbeitszone sollen künftig auch Synergien mit Universitäts-, Forschungs- und Ausbildungsaktivitäten möglich sein.

Zudem hat die Stadt Quartiermerkblätter und die Aufteilung zwischen Wohn- und Gewerberaum angepasst. Letzteres betrifft den sogenannten Gebäudenutzungsplan. Mehrere Strassenabschnitte sind nun nicht mehr auf dem Plan aufgeführt. Dies soll zum Erhalt eines lebendigen Stadtzentrums und der wirtschaftlichen Weiterentwicklung beitragen. Des Weiteren enthält die erneute Auflage Änderungen in Sachen Landschaftsschutz: Bäume ausserhalb des Waldareals erhalten mehr Schutz, und es gibt die Pflicht eines Aussengestaltungsplans bei Projekten. 

Chronologie

«Den Sack zumachen»

Es ist der Ortsplan von 1991, den die Stadt Freiburg aktuell einer Totalrevision unterzieht. Der revidierte Ortsplan lag Ende 2018 zum ersten Mal öffentlich auf. Gegen die erste Auflage gab es über 200 Einsprachen. In allen Fällen fanden Einspracheverhandlungen statt. In der zweiten Auflage Mitte 2019 ging es um Perimeterbereinigungen. Auch auf die dritte Auflage im Herbst 2020 folgten Einsprachen. Die vierte öffentliche Auflage startet morgen mit der Publikation im Amtsblatt und dauert bis am 4. Juli. Einsprachen sind nur gegen Änderungen möglich. «Wir rechnen mit Einsprachen, wollen den Sack nun aber zumachen», sagte Baudirektorin Andrea Burgener Woeffray (SP) am Mittwoch an der Medienkonferenz. «Wir wollen keine fünfte Auflage.» Der Gemeinderat habe vor, Entscheide zu den Einsprachen zu treffen, um den Ortsplan zu verabschieden und für die Schlussprüfung dem Kanton zu übermitteln.

Eine öffentliche Informationsveranstaltung zur vierten Auflage findet am Donnerstag, 9. Juni um 19 Uhr in der OS Jolimont, Rue des Ecoles 15, statt. emu

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