Seit 2013 schaltet die Stadt Murten die Strassenlampen nach Mitternacht komplett aus. Diese Nachtabschaltung sorgte politisch mehrfach für Kontroversen. So forderte der Generalrat vor einem Jahr in einer Motion, auf die Abschaltung zu verzichten.
Umrüstung auf LED
Nun reagiert der Gemeinderat: Wie er am Mittwoch dem Generalrat mitgeteilt hat, will er dem Stadtparlament im Dezember einen Kredit für die Umrüstung der Strassenbeleuchtung auf LED-Lampen vorlegen. Damit soll die Beleuchtung weniger Energie verbrauchen. In der Zwischenzeit will der Gemeinderat spätestens ab Ende Juli auf die nächtliche Abschaltung verzichten. Nicht betroffen von diesem Entscheid sind die Ortsteile Büchslen, Salvenach, Lurtigen, Jeuss und Courlevon. Diese haben noch vor der Fusion mit Murten eigene Beleuchtungsregimes eingeführt, an denen der Gemeinderat von Murten festhalten will.
«Kurzsichtiger Entscheid»
Der Entscheid des Gemeinderates führte im Generalrat zu Kritik der Grünliberalen: GLP-Präsident Martin Leu bemängelte, die Gemeinde habe nicht zuletzt wegen der Nachtabschaltung das Label als Energiestadt erlangt. Mit dem kurzsichtigen Entscheid sei das Label infrage gestellt. Zudem sende Murten kurz vor der Volksabstimmung vom 21. Mai zur Energiestrategie kein gutes Zeichen aus. Die Grünliberalen wollen deshalb vom Gemeinderat unter anderem wissen, ob die Gemeinde die ankündigte Zufriedenheitsumfrage zur Nachtabschaltung auf dem ganzen Gemeindegebiet von Murten durchgeführt hat. Der Gemeinderat wird diese Frage in der nächsten Sitzung des Generalrates am 11. Oktober beantworten.