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Die Union im Wechselbad der Gefühle

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Selbst Alfred Hitchcock hätte das Drehbuch für das Finale der NLA-Meisterschaft nicht spannender verfassen können. Sechs Teams durften sich am Wochenende noch Chancen auf das Erreichen der Playoffs ausrechnen, darunter auch Tafers-Freiburg. Am Ende qualifizierten sich Solothurn, Yverdon, St. Gallen-Appenzell und Argovia für die Halbfinals. Den Freiburgern, die Anfang Saison offen vom Titelgewinn sprachen, fehlte in der Endabrechnung nach der 2:6-Heimniederlage gegen St. Gallen und dem 5:3-Sieg in La Chaux-de-Fonds ein Punkt zum Glück.

Wechselbad der Gefühle

Bevor die Union auf der Zielgeraden abgefangen wurde, hatte sie ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Nach der samstäglichen Niederlage gegen St. Gallen schienen die Playoffs in weite Ferne gerückt. «Sch…, dass war’s dann wohl», fasste Nicole Schaller die Gefühlslage nach dem 2:6 in nicht ganz jugendfreie Worte.

Weil der direkte Konkurrent La Chaux-de-Fonds einige Stunden später gegen Tabellenschlusslicht Adliswil ebenfalls patzte, war Tafers-Freiburg plötzlich wieder im Playoff-Rennen. «Wir haben während unserem Team-Abendessen davon erfahren», so Stephan Dietrich, Assistenz-Trainer der Union. «Die Freude war gross. Plötzlich waren wir wieder im Rennen und hatten die Chance, mit einem Sieg am Sonntag in La Chaux-de-Fonds den Neuenburgern ihr Finalticket zu entreissen.»

«Top oder Flop» lautete denn auch die Devise von Tafers-Freiburg am Sonntag beim Saisonfinale. Im Damendoppel nahm Anna Larchenko trotz mangelnder Spielpraxis den Platz von Nicole Schaller ein. Dafür konnte Schaller anstelle von Tiffany Zaugg im Mixed antreten, was dem zuletzt wenig erfolgreichen gemischten Doppel neuen Elan verlieh. Das Pokerspiel zahlte sich aus. Als dann auch noch Oliver Andrey im ersten Männereinzel über sich hinauswuchs und den Bulgaren Stiliyan Makarski niederkämpfe, war der Weg zum 5:3-Sieg und zur Halbfinalteilnahme geebnet.

Unerwartete Wende

Die Freude bei der Union war indes nur von kurzer Dauer. Weil das Team Argovia, als Abstiegskandidat Nummer 1 in die Saison gestartet, gleichzeitig sein letztes Qualispiel gegen Tabellenleader Solothurn zur Überraschung aller mit 7:1 gewann, schoben sich die Aargauer in der Tabelle vor Tafers-Freiburg. «Es ist äusserst komisch, wenn ein Team die ganze Meisterschaft nach Belieben dominiert und dann im letzten Spiel eine solche Niederlage einkassiert», ärgerte sich Stephan Dietrich. «Ich will nicht behaupten, dass Solothurn absichtlich so hoch verloren hat, aber es hat sich zumindest nicht übermässig gegen die Niederlage gewehrt. Argovia scheint ihnen besser zu behagen als Halbfinalgegner als wir.»

Dennoch ein positives Fazit

Der Frust über das Verpassen der Playoffs sitzt bei der Union–verständlicherweise–tief. Die Freiburger wissen indes auch, dass sie ihr Halbfinalticket nicht erst an diesem Wochenende verspielt haben. Nach einem guten Saisonstart hatte Tafers-Freiburg zwischenzeitlich die NLA-Tabelle angeführt, nach Weihnachten folgte jedoch der Einbruch. Eine Serie von sieben Spielen ohne Sieg band die Union zurück. «Wir haben während der ganzen Saison nicht herausgefunden, wer am besten mit wem zusammen Doppel spielt», analysierte Dietrich. «Anfangs reichte es noch zum Gewinnen, weil die anderen Teams nicht eingespielt waren. Später nicht mehr.» So gewannen die Freiburger Männer von den 28 Doppelspielen dieser Meisterschaft nur deren acht.

«Ein Problem war zudem unser schmales Kader», so Dietrich. «Roman Trepp schaffte den Anschluss nach seinem Achillessehnenriss nicht mehr, und auch Pierre Pelupessy konnte nicht die erhofften Impulse bringen.» Die taktischen Möglichkeiten seien dadurch sehr beschränkt gewesen, und Ausfälle habe man nicht kompensieren können. «Was uns auch fehlte, war ein männlicher Keyplayer. Einer, der so wie Nicole Schaller bei den Frauen regelmässig Punkte liefert.»

So kam es, dass die Union, die Anfang Saison offen vom ersten Titelgewinn der Klubgeschichte träumte, die eigene Zielsetzung klar verfehlt hat. Dennoch zieht Assistenz-Trainer Stephan Dietrich eine positive Bilanz. «Ich bin stolz, dass wir als einziges Team der Liga ohne ausländische Spieler mithalten konnten.»

Adliswil steigt ab

 Adliswil-Zürich muss nach zwölf Jahren aus der höchsten Spielklasse absteigen. Die Zürcher hatten am Wochenende zwar ihre Ungeschlagenheit seit Anfang Februar gewahrt, ihre Aufholjagd auf das zweitletzte Uzwil wurde jedoch nicht vom Erfolg gekrönt. Uzwil reichte ein gewonnener Punkt bei der 2:6-Niederlage gegen Yverdon zum Ligaerhalt.

Telegramme

Männer:Olivier Andrey – Agung Ruhanda 16:21, 17:21. Nicolas Blondel – Christoph Heiniger 11:21, 16:21. Pierre Pelupessy – Dominik Bütikofer 16:21, 17:21. O. Andrey/Florian Schmid – Thomas Heiniger/Tim Dettmann 17:21, 21:19, 18:21. N. Blondel/Oliver Schaller – A. Ruhanda/Ch. Heiniger 16:21, 18:21.Frauen:Nicole Schaller – Sabrina Inauen 21:11, 21:9. Tiffany Zaugg/N. Schaller – Simone Spescha/S. Inauen 21:19, 21:18.Mixed:T. Zaugg/F. Schmid – S. Spescha/ T. Dettmann 15:21, 16:21.

Männer:Stiliyan Makarski – O. Andrey 21:19, 15:21, 13:21. Mathias Bonny – O. Schaller 17:21, 14:21. Gilles Tripet – Nicolas Blondel 21:14, 17:21, 21:18. S. Makarski/Vladimir Metodiev-Vangelov – O. Andrey/F. Schmid 22:20, 21:17. G. Tripet/M. Bonny – N. Blondel/O. Schaller 18:21, 21:19, 21:19.Frauen:Laure Lelong De Longpré – N. Schaller 6:21, 7:21. L. Lelong De Longpré/Céline Tripet – T. Zaugg/Anna Larchenko Fischer 21:17, 9:21, 20:22.Mixed:C. Tripet/V. Metodiev-Vangelov – N. Schaller/F. Schmid 12:21, 10:21.

NLA. Schlussrangliste:1. Solothurn 14/34. 2. Yverdon 14/32. 3. St. Gallen 14/30. 4. Argovia 14/29. 5. Tafers-Freiburg 14/28. 6. La Chaux-de-Fonds 14/25. 7. Uzwil 14/24. 8. Adliswil-Zürich 14/22.–Halbfinals (6./7. April): Solothurn – Argovia, Yverdon – St. Gallen. Adliswil-Zürich steigt in die NLB ab.

Tafers-Freiburg: Eine unsichere Zukunft steht bevor

Michel Spicher

N ach der Saison ist vor der Saison – das gilt auch für Tafers-Freiburg nach dem Verpassen der NLA-Playoffs. Bei der Union ist man bereits dabei, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Wie das Team aussehen wird, steht noch nicht fest. Klar ist hingegen, dass es einige Änderungen geben wird.

Ohne Schmid und Trepp

Die wichtigste und einschneidendste Änderung betrifft sicherlich Florian Schmid. Der gebürtige Walliser, der seit fünf Jahren für die Union antritt, wechselt zum BC La Chaux-de-Fonds. Der Doppel- und Mixedspezialist hat von den Neuenburgern ein finanziell lukrativeres Angebot erhalten. Bei seinem neuen Verein wird Schmid künftig mit seinem Nationalmannschaftspartner Gilles Tripet ein Doppel bilden, was durchaus auch im Interesse von swiss badminton liegt.

Mit Roman Trepp verlässt ein weiterer Doppelspezialist die Union im Sommer. Der Arzt zieht aus beruflichen Gründen nach Zürich.

Larchenko zweifelt

Über einen Rücktritt denkt auch Spielertrainerin Anna Larchenko Fischer nach. Die 36-Jährige hatte bereits in dieser Saison ihre sportlichen Ambitionen wegen gesundheitlicher Probleme ihres Ehemannes in den Hintergrund geschoben. «Ich weiss nicht, ob und wie es weitergeht», so Larchenko. «Ich fühle mich müde und denke, dass mir eine Pause guttun würde.» Nicole Schaller will sich in den nächsten Wochen entscheiden, wie und wo es mir ihr weitergeht. Die 19-Jährige wird allerdings kaum mehr so viele Interclub-Spiele bestreiten wie in diesem Jahr, weil sie in Hinblick auf eine Olympiaqualifikation 2016 vermehrt internationale Turniere bestreiten wird.

«Olivier Andrey, Nicolas Blondel, Oliver Schaller und Tiffany Zaugg haben für eine weitere Saison zugesagt», bestätigt Assistenz-Trainer Stephan Dietrich. «Mit ihnen allein können wir allerdings noch keine Mannschaft stellen.» Man sei auf der Suche nach valablem Ersatz und werde in den kommenden Tagen Gespräche suchen. «Unsere jungen Spieler sind ambitioniert und müssen sich weiterentwickeln können. Können wir für kommendes Jahr kein konkurrenzfähiges Team zusammenzustellen, müssen wir uns überlegen, ob wir weitermachen oder ob es nicht gescheiter ist, unsere Jungen ziehen zu lassen.»

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