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Die Verunsicherung ist wieder total

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 Wer derzeit zu Hause gegen Lausanne verliert, muss sich definitiv hinterfragen. Nicht dass ein Sieg gegen die Waadtländer ein Selbstläufer wäre, dazu ist die Liga zu ausgeglichen und Gottéron selbst zu wenig gefestigt. Aber ein Heimspiel gegen den LHC gehört momentan zu den leichtesten Aufgaben, vor die ein NLA-Team gestellt wird. Anders gesagt: Wenn man zu Hause Lausanne nicht schlägt, wen will man dann noch schlagen? Vor der gestrigen Partie hatten die Waadtländer zehn ihrer letzten zwölf Spiele verloren und dabei insgesamt nur gerade 14 Tore erzielt. Doch für Gottéron in der momentanen Verfassung war auch diese Equipe gestern eine zu hohe Hürde. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass das Zwischenhoch und das zurückgewonnene Selbstvertrauen, das der Trainerwechsel gebracht hatte, definitiv der Vergangenheit angehören, lieferten diesen die Freiburger gestern mit ihrem fehlerhaften Auftritt.

Verhängnisvolle Strafe

Als Gottéron vor dem Spiel bekannt gab, dass Marc-Antoine Pouliot seinen Vertrag um zwei Jahre bis zum Ende der Saison 2016/17 verlängert hat, applaudierte das Publikum. Wenn der Kanadier, der mit 14 Toren und 18 Assists momentan der drittbeste Skorer der Liga ist, so spielt wie in den letzten Wochen, ist seine Unterschrift tatsächlich eine gute Neuigkeit. Gestern brachte der Center Freiburg aber früh auf die Verliererstrasse. In der 9. Minute kassierte er gleich zwei Strafen auf einmal, eine wegen Stockschlags, die andere wegen eines Crosschecks. Alain Mieville und Ossi Louhivaara nutzten die 2-plus-2-Minuten-Strafe mit zwei Toren innert 17 Sekunden zum letztlich bereits entscheidenden Doppelschlag. Bei beiden Treffern sah die Freiburger Defensive schlecht aus. Auch mit einem Spieler weniger auf dem Eis ist es unentschuldbar, wie sträflich alleine Gottéron die Torschützen in beiden Situationen liess.

Plüschtier-Protest

Gegen die offensiv limitierten, defensiv jedoch überaus soliden Waadtländer einen Zweitore-Rückstand aufzuholen, ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Für ein Gottéron in der momentanen Verfassung war es ein unmögliches. Die Lausanner mussten nicht einmal ihren Spielstil ändern, sie spielten einfach konsequent ihr Defensivsystem weiter, spedierten den Puck wann immer möglich ins Niemandsland und sorgten so dafür, dass das Spiel lange ereignislos vor sich hin plätscherte.

Als Lausanne zehn Minuten vor Schluss nach einem Fehlgriff Conz’ das 3:0 erzielte, hatten die Freiburger Fans genug. Unter einem gellenden Pfeifkonzert warfen sie die Plüschtiere aufs Eis, die eigentlich für das erste Tor der Freiburger vorgesehen waren. Doch darauf wartete das Publikum zu lange vergeblich. Zu unpräzis, verunsichert und letztlich auch zu wenig leidenschaftlich spielte das Heimteam. Dass trotz Verletzungssorgen mehr in der Mannschaft steckt, zeigten die Freiburger erst in den Schlussminuten, als sie mit dem Mute der Verzweiflung anrannten und mit einem Doppelschlag durch Adam Hasani und Greg Mauldin (54./56.) noch einmal auf 2:3 herankamen. Der Ausgleich gelang Gottéron aber nicht mehr, er wäre auch nicht verdient gewesen. Stattdessen sorgte der Schwede Daniel Bang mit einem Treffer ins leere Tor für die Entscheidung und verschaffte seinem Team im Strichkampf damit etwas Luft.

Willkommene Pause

Gottéron dürfte derweil heilfroh um die Nationalmannschaftspause sein. So können die stark forcierten Schlüsselspieler bis zum nächsten Spiel vom 22. Dezember gegen den SC Bern ihre Batterien aufladen. Möglich zudem, dass der eine oder andere momentan verletzte Spieler zurückkehren wird, zum Beispiel Thibaut Monnet und Benjamin Plüss, für den der Einsatz am Donnerstag in Ambri offenbar noch zu früh kam. Gestern musste der Captain, der mit seiner Einstellung und seinem unbändigen Einsatz für das Team so wichtig ist, jedenfalls bereits wieder passen.

Keine Verschnaufpause erhalten Jérémie Kamerzin und Timo Helbling. Die beiden Verteidiger werden mit der Schweizer Nationalmannschaft bei der Arosa Challenge im Einsatz stehen. Insbesondere für Helbling ist zu hoffen, dass er sich bei diesem Turnier wieder ein bisschen Selbstvertrauen zurückholen kann. Nach starkem Saisonstart ist er zuletzt wieder deutlich fehleranfälliger geworden – ganz offensichtlich ist mittlerweile auch beim stolzen Kämpfer das Vertrauen in das eigene Können wieder auf den Nullpunkt gesunken. Als das Publikum nach einem Fehlpass Helblings lautstark pfiff, blickte er lange verständnislos und verärgert in die Fanecke–eine Szene, die das momentane Verhältnis zwischen Spielern und Zuschauern bestens illustrierte und zeigt, wie tief Gottéron nach kurzem Zwischenhoch bereits wieder im Schlamassel steckt.

Telegramm

Gottéron – Lausanne 2:4 (0:2, 0:0, 2:2)

6348 Zuschauer.–SR Mollard/Vinnerborg, Dumoulin/Küng.Tore:10. (9:43) Miéville (Louhivaara, Genazzi/Ausschluss Pouliot) 0:1. 10:00 Louhivaara (Pesonen/Ausschluss Pouliot) 0:2. 50. Hytönen (Pesonen) 0:3. 54. Hasani (Mottet) 1:3. 56. Mauldin (Kwiatkowski, Mottet) 2:3. 60. Bang (Louhivaara) 2:4 (ins leere Tor).Strafen:3-mal 2 Minuten gegen Gottéron, 4-mal 2 Minuten gegen Lausanne.

Gottéron:Conz; Ngoy, Kwiatkowski; Helbling, Huguenin; Kamerzin, Schilt; Abplanalp; Sprunger, Dubé, Mottet; Mauldin, Pouliot, Tambellini; Fritsche, Hasani, Vauclair; Kuonen, Burki, Brügger; Merola.

Lausanne:Huet; Gobbi, Leeger; Stalder, Jannik Fischer; Genazzi, Rytz; Seydoux; Florian Conz, Hytönen, Bang; Neuenschwander, Froidevaux, Déruns; Pesonen, Miéville, Louhivaara; Herren, Savary, Antonietti; Augsburger.

Bemerkungen:Gottéron ohne Bykow, Monnet, Ness und Benjamin Plüss, Lausanne ohne Genoway, Lardi (alle verletzt) und Simon Fischer (überzählig).–60. Timeout Gottéron, von 58:47 bis 59:19 ohne Goalie.

Die FN-Besten:Kamerzin und Louhivaara.

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